Jetzt ist es fix: Alle Löhner Weihnachtsmärkte sind abgesagt

Löhne. In der Kälte einen Glühwein trinken, die Geselligkeit mit Freunden genießen und so spielend leicht in Weihnachtsstimmung kommen: Adventsmärkte sind all die Jahre feste Anziehungspunkte. Im Jahr der Pandemie ist aber alles anders. Nach und nach sagen die Veranstalter die Löhner Stadtteilweihnachtsmärkte ab. Nachdem Gohfeld und Mennighüffen den Anfang machten, zogen auch die Organisatoren vom Winterzauber nach, ebenso Siemshof. Jetzt schließt sich auch Obernbeck an. Zumindest fällt der beliebte Adventstreff aus. Eine vorweihnachtliche Stimmung will die Gemeinde dennoch schaffen. "Wir möchten nicht alles aufgeben", sagt der Obernbecker Pfarrer Rolf Bürgers. Die Menschen hätten in der Krisenzeit Sehnsucht nach Normalität. Und der Advent sei eine wichtige Zeit. "Wir wollen eine Gemeinschaft bieten, auf Abstand." Am Wochenende rund um den ersten Advent plant die Gemeinde daher ein etwas anderes Konzept. Da die Kantorin Elvira Haake ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, geht es selbstverständlich um Musik. Verantwortung liegt bei der Gemeinde Seit 2011 findet der Adventstreff Obernbeck immer am zweiten Adventswochenende auf dem Kirchengelände statt. Die Gemeinde und der Vereinsring stemmen die Veranstaltung gemeinsam. 2019 haben rund 50 Menschen geholfen, das vorweihnachtliche Event auf die Beine zu stellen. In diesem Jahr übernimmt die Kirchengemeinde die Trägerschaft für die Alternative. "Und damit auch die Verantwortung", wie der Vorsitzende des Vereinsrings, Egon Schewe, betont. Innerhalb des Vereinsrings seien im Vorfeld der Veranstaltung viele Bedenken aufgekommen. Schließlich bringe die Corona-Pandemie etliche Einschränkungen und Veränderungen mit sich. Für die Gemeinde war es dennoch schnell klar, dass sie etwas auf die Beine stellen will. "Wir haben dann den Vereinsring angefragt, ob sie die Bewirtung übernehmen könnten", sagt Bürgers. Die Entscheidung ist am vergangenen Vereinsring-Treffen gefallen. "Dreiviertel der Leute sind für die jetzige Lösung", sagt Schewe. Das ist für das 1. Adventswochenende geplant Seit 25 Jahren ist Elvira Haake die Kantorin von Obernbeck. Aus diesem Anlass hatte sie ein besonderes Konzert zum ersten Advent geplant: Alle singenden Chöre wollten gemeinsam mit dem Posaunenchor, dem Blockflötenensemble und Streichern die Kirche zum Klingen bringen. "Corona lehrt uns jedoch, flexibel zu sein", sagt Pfarrer Bürgers. So habe die Gemeinde aus der "Not eine Tugend" gemacht und sich eine neue Konzertform ausgedacht: ein Wandelkonzert. Statt einem großen Konzert gibt es sechs kleine. Die Chöre und Ensembles treten jeweils eine halbe Stunde lang in der Christuskirche auf. "Anschließend gibt es eine genau so lange Lüftungspause", beschreibt der Pfarrer das Prozedere. Mit dabei sind die Kantorei, die Spatzen-, Kinder- und Jugendchöre, der Posaunenchor, das Blockflötenensemble und ein Streichquartett. Um alle Hygienevorschriften und Abstandsregeln einhalten zu können, sind am Samstag und Sonntag, 28./29. November, zwischen 15 und 18 Uhr drei Konzerteinheiten geplant. In den Pausen kommt der Vereinsring ins Spiel. Vier Buden auf dem Kirchplatz Auf dem Kirchplatz sollen vier Buden aufgebaut werden. Ein Mini-Weihnachtsmarkt quasi. "Wir besetzen drei der Buden", sagt Schewe. Es wird Glühwein, Prosecco und Pickert geben. Der vierte Stand ist an die Fleischerei Schuster vergeben worden. Wie auch in den Vorjahren kommen die Überschüsse Obernbecker Vereinen zugute. "Sie werden wohl leider nicht so hoch wie sonst ausfallen", so Schewe. "Wir wollen Advent feiern, trotz Corona." Doch dafür ist zur Sicherheit aller eine Menge zu beachten. "Das umfangreiche Hygienekonzept liegt der Stadt schon vor", informiert der Pfarrer. Neben geforderten Hinweisschildern, räumlich getrennten Ein- und Ausgängen oder auch einem Laufwegekonzept ist auch die Mindestanzahl der Besucher klar geregelt. Damit nicht plötzlich ganz Löhne beim Mini-Weihnachtsmarkt in Obernbeck aufschlägt, wird es einen Kartenverkauf geben. Kostenpunkt: 5 Euro pro Platzreservierung und Konzert. Die Besucher erhalten nummerierte Laufzettel. Der Zugang ist gleichzeitig für nur bis zu 100 Konzertbesucher und 200 Besucher auf den Freiflächen geplant. Das wäre laut aktueller Corona-Schutzverordnung sogar noch erlaubt. Bei einem Inzidenzwert von 50 dürfen in geschlossenen Räumen bis zu 250 Personen zusammenkommen, im Freien bis zu 500 Personen. Die Lage kann sich selbstverständlich von heute auf morgen ändern. Daher prüft eine Woche vor der Veranstaltung das Ordnungsamt, ob eine bereits erteilte Genehmigung noch dem aktuellen Stand der Coronasituation entspricht und wird gegebenenfalls angepasst.

Meistgelesen