Verkauf von altem Klinik-Gebäude liegt auf Eis

Löhne. Ende Februar sah es so aus, als würden nur noch ein paar Unterschriften fehlen und der Verkauf des ehemaligen Gebäudes der Berolina-Klinik wäre perfekt. Es kommt allerdings zu Verzögerungen. Darüber ist der Investor, der die Immobilie kaufen möchte, nach Angaben von Projektentwickler Wilfried Rominski sehr verärgert. Er droht mit Rückzug. Die Lielje-Gruppe denkt unterdessen über neue Konzepte nach. Seit Jahrzehnten wird nach einer neuen Nutzung für das alte Gebäude gesucht. Auch ein Abriss stand zur Debatte, die Fläche hätte dann für Parkplätze verwendet werden können. Dann zeichnete sich nach rund 18 Jahren Leerstand im Februar eine neue Lösung ab. &bdquo;Geplant ist nach dem Umbau, das Gebäude für betreutes Wohnen sowie die Tages- und Kurzzeitpflege zu nutzen." Das schrieb Gerald Blome, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, in der Vorlage für die Sitzung des Planungsausschusses am 20. Februar. Der Ausschuss befürwortete einstimmig die Änderung des entsprechenden Bebauungsplans. "Seit einigen Monaten ist Sand im Getriebe" "Leider kommen wir seitdem nicht weiter", sagt der Löhner Projektentwickler Wilfried Rominski. Er hat den Kontakt zum Investor hergestellt. Die Immobilienfachleute sind überzeugt, dass ihr Plan aufgehen wird. "Wir möchten dort betreutes Wohnen im gehobenen Bereich anbieten", sagt Rominski. Die Lage der Immobilie sei sehr gut. "Die Nähe zur Bad Oeynhausener Innenstadt macht eine Menge aus", sagt er. Nach dem Umbau könnten im Erdgeschoss Flächen für Physiotherapie, Fußpflege, Friseur und für ein Café entstehen. Dazu komme, dass es Synergien mit der Berolina-Klinik geben könne. "Das Hallenbad könnte mit genutzt werden." Rominski und der Investor sahen sich am Ziel. Es habe bereits einen Termin zur Unterschrift des Kaufvertrages gegeben. Doch seit einigen Monaten ist "Sand im Getriebe", sagt Rominski. Der Investor habe sich bei Andree Gleißner, Geschäftsführer der Berolina-Klinik, vorgestellt. Der Investor aus Norddeutschland, der anonym bleiben möchte, habe den Eindruck gehabt, dass das Konzept gut angekommen sei. Dieser Eindruck täuschte offensichtlich. Das Problem liegt nach Einschätzung von Rominksi im Beirat der Klinik. Dort haben die Vertreter der zahlreichen Anteilseigner der Klinik Sitz und Stimme. Auf dieses Gremium ist Rominski nicht gut zu sprechen. "Seit Monaten wird jetzt rumgeieert." "Der Investor verliert die Geduld" Da habe es Bedenken gegeben, dass im Betreuten Wohnen auch Drogen- und Alkoholabhängige ein Zuhause finden könnten. "Wie man darauf kommen kann ist mir schleierhaft. Mit dieser Zielgruppe hat unser Konzept absolut nichts zu tun." Der Investor sei sehr verärgert. "Er verliert langsam die Geduld." Es bestehe die Gefahr, dass er sich anderen Projekten zuwende. Das könnte einen ziemlichen Rückschlag bedeuten. Nach Informationen der NW standen Interessenten für das alte Klinikgebäude in den letzten Jahrzehnten nicht eben Schlange. Kristin Schwagmeier, stellvertretende Geschäftsführerin der Berolina-Klinik, war im Februar ebenfalls optimistisch, dass der Verkauf in wenigen Wochen abgeschlossen sein könnte. Jetzt ist sie deutlich zurückhaltender. "Die Entscheidung zum Abschluss eines Kaufvertrages wurde verschoben, da die Notwendigkeit bestand, einige Passagen zu konkretisieren und mit den Gremien abzustimmen. Zwischenzeitlich wurde die Entscheidung zur Veräußerung bis auf Weiteres zurückgestellt, da die Gesellschaft aufgrund der Corona-Krise zum einen intensiv mit der Bewältigung des Tagesgeschäftes beschäftigt ist und zum anderen verschiedene Nutzungskonzepte prüfen will", schreibt sie in ihrer Stellungnahme. Das Gebäude auf dem Gelände der Berolina-Klinik steht seit 2002 leer. Dort hatte die Klinik ihren Sitz, ist jedoch nach der Insolvenz der Werretalklinik 1997, die ebenfalls zu Lielje-Gruppe gehörte, wegen der besseren Bausubstanz in das Gebäude der Werretalklinik umgezogen.

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