Lastwagenfahrer wird bei angeblicher Polizeikontrolle auf A30 überfallen

Löhne. Erneut hat es einen Raubüberfall auf Lastwagenfahrer in Ostwestfalen-Lippe gegeben. Bisher unbekannte Täter haben mit einem dunklen Auto einen Sattelzug auf der A30 überholt, mit einer roten Kelle aus dem Verkehr gewunken und am Montag früh kurz vor 2 Uhr in ein nahes Industriegebiet gelotst. Der 41-jährige Fahrer aus Unna glaubte, in eine Polizeikontrolle geraten zu sein. Doch als er seine Tür öffnete, hielt ihm ein Unbekannter ein Messer entgegen. Erst vor wenigen Tagen haben Unbekannte auf den A2-Rastplätzen Niedergassel und Lipperland Süd zwei Lastwagenfahrer überfallen, mit Messern bedroht und beraubt. Die Polizei prüft einen Zusammenhang. Allerdings war die Masche der Räuber in Löhne eine andere. Der Lastwagen wurde aus dem fließenden Verkehr gezogen. Die Täter benutzten dazu eine rote Kelle. "Das ist schon außergewöhnlich", sagt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier. Die Masche mit der Kelle Offenbar hielten die Täter beim Überholen auf der A30 diese rote Kelle aus dem Fenster. Die Polizei geht deshalb davon aus, dass in dem Auto auch ein Beifahrer gesessen haben muss. Der Lastwagenfahrer folgte dem seiner Beschreibung nach "dunklen Auto" über die A30-Abfahrt Gohfeld auf die B611 bis ins Gewerbegebiet "Am Hellweg". Erst auf der Straße Unterer Hellweg stoppte das Auto und ein Mann mit Messer stand plötzlich vor der Fahrertür. Er forderte Bargeld. Die Täter lotsten den Lastwagenfahrer an einen dunklen Ort Der Lastwagenfahrer händigte sein Bargeld aus. Und obwohl er tat, was ihm gesagt wurde, griff der Täter nach dem Kopf des Fahrers und schlug ihn gegen die Seitenverkleidung. Danach floh der Täter mit seinem Auto unerkannt vom Tatort. Ein Rettungswagen brachte den 41-jährigen Lastwagenfahrer ins Krankenhaus. Der Sachschaden soll nach Polizeiangaben mindestens mehrere Hundert Euro betragen. Bei den anderen Überfällen auf Lastwagenfahrer in den vergangenen Tagen waren ebenfalls Messer im Spiel. Allerdings parkten die Lastwagen auf Rastplätzen und wurden nicht aufwendig aus dem fließenden Verkehr gezogen. Warum die Täter den Lastwagenfahrer mehr als zwei Kilometer über Zubringerstraßen ins Gewerbegebiet lotsten, ist noch unklar. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter einen möglichst dunklen Ort gesucht haben, wo sie den Lastwagenfahrer ausrauben konnten. Gibt es Zusammenhänge zu Überfällen auf A2-Rastplätzen? Die Polizei prüft Zusammenhänge zu den anderen beiden Überfällen auf Rastplätzen an der A2, geht aber derzeit nicht von den gleichen Tätern aus. Am Mittwoch, 27. November, ist ein 51-jähriger polnischer Fahrer auf dem Rastplatz Niedergassel von zwei Unbekannten an seinem Fiat Ducato mit Reizgas besprüht worden. Der Fahrer floh, die Täter ebenfalls. Und Donnerstag, 28. November, ist ein 32-jähriger Fahrer auf dem Rastplatz Lipperland Süd auf dem Rückweg zu seinem Lastwagen-Gespann überfallen worden. Ein Täter zückte ein Messer und bedrohte den Fahrer, während der andere Täter die Fahrerkabine nach Wertsachen durchsuchte, Bargeld und zwei Mobiltelefone einsteckte. Die Polizei Herford bittet Zeugen wegen des Überfalls an der Straße "Unterer Hellweg" um Hinweise unter Tel. (0 52 21) 88 80.

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