Elektroschrott gehört nicht in den Hausmüll

Löhne. Die Waschmaschine hat ihren Geist aufgeben, der Föhn qualmt, es wird eine neue elektrische Zahnbürste, Tastatur oder ein Telefon angeschafft. Elektroschrott sammelt sich in der heutigen Zeit schnell an. Doch wohin damit, wenn es ausrangiert werden soll? Elektroschrott ist Giftschleuder und Rohstoffquelle zugleich. "Deswegen gehören die Geräte auch nicht in die Graue Tonne", sagt die Umweltberaterin der Stadt, Petra Schepsmeier, und fügt im selben Atemzug hinzu: "Und auch nicht zu fliegenden Schrotthändlern oder gar in die Natur." In der Stadt Löhne gibt es mehrere Möglichkeiten Elektroschrott loszuwerden - kostenlos. Seit Anfang des Jahres bietet die Stadt eine neue Sammlung an. Die Elektrogroßgeräte können Bürger umsonst von zu Hause abholen lassen. Das gelte allerdings nur für sperrige Geräte wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Rasenmäher, sagt Schepsmeier. Nicht für einen Wasserkocher. Die Geräte können einfach mit dem Sperrmüll angemeldet werden. Früher hat jedes Gerät 8 Euro gekostet, jetzt ist es kostenlos. Rege sei der Service schon in Anspruch genommen worden: 94 Kühlgeräte, 17 Herde, 14 Spülmaschinen und 9 Trockner hat die Stadt schon bei Bürgern abgeholt und zur Recyclingbörse gebracht. Mit der neuen Regelung wolle man es den Bürgern einfacher machen, so Schepsmeier. Ein Gesetz aus dem Jahr 2015 sieht den Bürger nämlich in der Pflicht, Elektroschrott zu sammeln. Seit Mitte Juli können ausgediente Geräte auch beim Einzel- und Onlinehandel abgegeben werden (siehe Info). Pro Jahr werden laut Schepsmeier bundesweit 1,8 Millionen Tonnen Elektrogeräte verkauft. "Das sind pro Kopf 22 Kilo", so die Umweltberaterin. Dagegen sieht die Sammelquote mau aus: "Nur 600.000 Tonnen Elektroschrott wird jährlich gesammelt." Viel zu viel lande bisher im Müll. Ziel des Gesetzes soll es sein, 45 Prozent pro Kopf zu sammeln, ab 2019 sogar 65 Prozent. In Löhne können die Geräte nicht nur abgeholt werden, die Bürger haben auch die Möglichkeit, sie an die Recyclingbörse zu geben. An der Industriestraße liegt die Sammelstelle. "Das Abgeben der Geräte ist kostenlos", sagt Claudio Vendramin, Vorstand des Arbeitskreises Recyclingbörse. Vor Ort begutachten die Mitarbeiter die Teile, ob sie noch wieder verwendungsfähig sind. "Wir prüfen die Geräte auf Optik, Sicherheit und Funktion", so Vendramin. Funktioniert der Trockner oder das Radio noch, geht es in den Verkauf des Secondhand-Kaufhauses. 2014 konnte die Recyclingbörse im Kreis Herford acht Prozent der Geräte wiederverwenden. Werden Computer, Laptops oder Handys abgegeben, löschen Mitarbeiter die Daten darauf. "Es gerät nichts in falsche Hände", sagt Vendramin und wirbt gleichzeitig dafür, sich zu Hause mal umzuschauen. "Viele alte Geräte liegen dort einfach rum und gerade in den Altgeräten sind viele Wertstoffe enthalten." Über Expert Döring gelangen auch Elektrogeräte an die Recyclingbörse. "Wir nehmen seit Jahren Altgeräte entgegen", sagt der Löhner Filialleiter Frank-Michael Wuff. Wenn Kunden sich für einen neuen Kühlschrank oder Fernseher entscheiden, dürfen sie ihre alten Geräte im Laden abgeben. "Bringen wir sie zu den Kunden nach Hause, nehmen wir sie auch direkt mit", sagt Wuff, der deutlich macht, dass sich für die Expert-Kunden durch das neue Gesetz nichts ändert. Allerdings sei die Kontrolle nun schärfer geworden - lückenlos müsse alles dokumentiert werden. Auch für Nichtkunden sei es möglich, Elektroschrott bei Döring abzugeben. Im Hof steht ein Container, dort werden die Geräte gesammelt. Einmal pro Woche fahren Mitarbeiter dann zur Recyclingbörse. Wuff: "Es ist eine Serviceleistung von uns und besser so, als das die Geräte in den Gräbern liegen."

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