Deutsche Glasfaser unter Kritik: Was Sie über den Ausbau in Kirchlengern wissen sollten

Kirchlengern. Schlampig wiederhergestellte Straßen, mangelhafte Kommunikation oder schlechte Arbeitsbedingungen der oftmals aus Osteuropa stammenden Bautrupps - deutschlandweit sorgt der Glasfaserausbau immer wieder für Unmut in der Bevölkerung. Die Berichte darüber sind landauf, landab beinahe identisch und Kirchlengern macht da keine Ausnahme. Daher hatte die SPD-Fraktion Ende Mai einen Zwischenbericht zum Stand des Glasfaserausbaus in der Gemeinde gefordert, bei dem auch Vertreter der beteiligten Unternehmen anwesend sind. Im jüngsten Ausschuss für Planung, Straßen und Verkehr beantworteten nun Projektmanager Tayfun Bayram von der Deutschen Glasfaser und Projektleiter Norbert Kötz von &bdquo;Volker Wessels Telecom“ die drängendsten der vorab von der SPD gesammelten Fragen. Mehr Infos: Schwarzarbeit, zerstörte Leitungen und fehlende Genehmigungen beim Glasfaserausbau Wie sieht der aktuelle Stand der Arbeiten aus? Verantwortlich für den Glasfaserausbau in Kirchlengern ist die Deutsche Glasfaser. Die wiederum hat &bdquo;Volker Wessels Telecom“ aus Ratingen als Generalunternehmer mit der Durchführung der Arbeiten beauftragt. &bdquo;Stand 11. September kommen wir auf einen Ausbaustand von knapp 80 Prozent“, berichtete Tayfun Bayram im Ausschuss. Insgesamt sei der Glasfaserausbau in Kirchlengern in drei Projektzonen eingeteilt. Die erste Zone umfasse Häver, Im Winkel, Klosterbauerschaft, Stift Quernheim und Voßbrink. In diesem Gebiet lägen aktuell Anschlüsse vor 2.139 von insgesamt 2.924 angepeilten Wohneinheiten. 866 Anschlüsse seien davon bislang tatsächlich gebucht worden, von denen wiederum 172 aktiviert seien. Die zweite Zone umfasse Branneke und Südlengern. Hier lägen Anschlüsse vor 728 von 871 Wohneinheiten, von denen 425 bereits gebucht seien. In der dritten Zone, dem Zentrum von Kirchlengern, lägen Anschlüsse vor 1.333 von 1.800 Wohneinheiten, von denen 625 bislang gebucht seien. Werden alle Straßen wieder in den Ursprungszustand gebracht? In dem von der SPD-Fraktion an die Deutsche Glasfaser vorab geschickten Katalog mit 59 Fragen dominierten die Sorgen über die ordnungsgemäße Wiederherstellung der Straßen. &bdquo;Das ist ein großes Thema bei den Bürgern, und ich verstehe auch die Fragen dazu“, sagte Bayram. Um die Bedenken auszuräumen, erläuterte er das grundsätzliche Vorgehen: Da der Asphalt in größeren Mengen angeliefert würde, würde die endgültige Asphaltierung nicht Straße für Straße, sondern nur für mehrere Straßenzüge auf einmal durchgeführt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt würden Straßen zunächst verkehrssicher, aber provisorisch verschlossen werden. Diese Provisorien könnten durchaus länger bestehen bleiben. Vor der anstehenden Kälteperiode solle jetzt noch so viel wie möglich asphaltiert werden. In der Kälteperiode müssten die Provisorien aber bleiben. &bdquo;Aber letztlich werden alle provisorischen Stellen komplett neu asphaltiert. Unser Ziel ist es, so zu asphaltieren, dass wir danach ein stimmiges Bild haben“, versprach Bayram. Wer ist Ansprechpartner bei Problemen mit dem Glasfaserausbau? Dass es dennoch immer mal wieder zu einzelnen Problemen bei der Bauausführung oder auch der Absperrung der Straßen kommen könne, räumte Bayram ein. Für die Meldung von Mängeln sei Volker Kreft als Glasfaser-Beauftragter der Gemeinde der erste Ansprechpartner, betonte Bürgermeister Rüdiger Meier. Die auf der Internetseite Kirchlengerns angegebene Telefonnummer lautet 05223/7573169. &bdquo;Wir sind jeden Tag mit Herrn Kreft im Austausch. Denn auch wir wollen den Ausbau zügig beenden. Bis Mai wollen wir fertig sein“, sagte Projektleiter Norbert Kötz dazu. Bürgerinnen und Bürger könnten außerdem das Ticketsystem der Deutschen Glasfaser im Internet nutzen. Aber auch eine direkte Ansprache der Bautrupps vor Ort sei möglich. &bdquo;Männer, die gelbe Westen tragen, sprechen Deutsch. Das ist eine Vorgabe der Deutschen Glasfaser. Das ist bislang von allen Seiten zugegebenermaßen schlecht kommuniziert worden“, sagte Kötz. Was ist mit dem Arbeitsschutz bei Subunternehmern der Deutschen Glasfaser? Viele Fragen der Bürgerinnen und Bürger bezogen sich auch auf die Arbeitsbedingungen der Bautrupps, nachdem im Kreis Herford Fälle von Schwarzarbeit und Ausbeutung auf Glasfaser-Baustellen aufgedeckt wurden. Zum Thema: Zoll-Ermittler decken im Kreis Herford Schwarzarbeit auf Glasfaser-Baustellen auf In ihren der NW vorliegenden schriftlichen Antworten an die SPD-Fraktion verweist die Deutsche Glasfaser auf den beauftragten Generalunternehmer. Dieser würde in den Verträgen zur Einhaltung aller gesetzlichen Regelungen in Deutschland verpflichtet. Der Generalunternehmer - in diesem Fall &bdquo;Volker Wessels Telecom“ - sei darüber hinaus verpflichtet, eingesetzte Subunternehmer zur Einhaltung aller geltenden Regelungen zu verpflichten. Die Deutsche Glasfaser würde zudem regelmäßige und auch unangekündigte Baustellen-Checks durchführen. Sollten dabei Verstöße festgestellt werden, würde an einer Lösung gearbeitet. Falls die Missstände nicht fristgerecht behoben würden, würde die Deutsche Glasfaser den Abzug des betreffenden Subunternehmens fordern. Sind die Fragen von der Deutschen Glasfaser zufriedenstellend beantwortet worden? &bdquo;Zunächst einmal fand ich es positiv, dass sich die Unternehmen gestellt haben und auch nicht irgendwen, sondern die Verantwortlichen geschickt haben“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Oliver Lüking, der darauf Wert legt, dass dies seine persönliche Meinung ist. &bdquo;Ob das in jedem Einzelfall zufriedenstellend war, wird sich aber noch zeigen“, sagt Lüking, der die schriftlich vorliegenden Antworten nun an die einzelnen Personen weiterleiten wird. Fragesteller könnten sich zudem persönlich an ihn unter Tel. 0179/8673369 wenden.

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