Millionenprojekt: Sporthalle in Kirchlengern wird zur Multifunktionshalle

Kirchlengern. Sportunterricht ist in der Sporthalle In der Mark in Kirchlengern nicht mehr angesagt. Wo sonst ordentlich geschwitzt wird, liegen Holzlatten auf dem Boden, die alten Garderobenbänke stehen kreuz und quer in der Halle verteilt, die Dämmung wird mühselig von den Wänden entfernt. Das hat alles einen guten Grund: Der Startschuss für Sanierung der Sporthalle ist gefallen. &bdquo;Die Erich-Kästner-Gesamtschule ist bereits energetisch saniert worden, jetzt ist die Turnhalle der nächste Schritt“, sagt Bürgermeister Rüdiger Meier. Die Dreifachsporthalle stammt aus dem Jahr 1971 und ist entsprechend in die Jahre gekommen. Sie hat eine große Bedeutung für den Schulsport, aber auch für den Vereinssport. &bdquo;Am Anfang haben wir uns gefragt, ob eine energetische Sanierung wirklich Sinn macht oder ob wir nur die Technik sanieren“, sagt Meier. &bdquo;Das war aber noch zu einer Zeit, in der noch kein Ukraine-Krieg geherrscht hat und die Energiekosten noch nicht durch die Decke geschossen waren.“ In der Corona-Krise, als der Ratssaal aufgrund der Corona-Hygienemaßnahmen zu klein war und die Sitzungen in der Sporthalle stattfinden mussten und die Halle auch für Kulturveranstaltungen wie der Lesung mit Joe Bausch genutzt wurde, &bdquo;ist neuer Drive in die Sache gekommen“, erklärt Meier. Halle soll auch für Kulturveranstaltungen genutzt werden Mit der Sanierung wird aus der Turnhalle nun eine Multifunktionshalle. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 7,2 Millionen Euro. Unter anderem aufgrund der Multifunktionalität unterstützen Bund und Land das Vorhaben mit Fördermitteln von mehr als 3,6 Millionen Euro. &bdquo;Die Halle soll attraktiver für den Schul- und Vereinssport werden. Durch Präsentationstechnik, die in der Halle künftig angedacht ist, hat die Schule noch mehr davon. Auch im kulturellen Bereich sind wir flexibler“, sagt Meier. Das Format Kultur im Forum sei sehr erfolgreich, solle in der Form auch weiter bestehen bleiben. &bdquo;Aber egal, was kommt, haben wir dann auch hier in der Halle die Möglichkeit, kulturelle Veranstaltungen stattfinden zu lassen und die Gesamtheit der Bürgerschaft einzubeziehen.“ Das zeitliche Ziel bezeichnet der Bürgermeister als sportlich, pocht aber auch auf alle Beteiligten – von Planern bis Handwerkern –, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Die Arbeiten sollen etwa im Dezember abgeschlossen sein. &bdquo;Da hängt die Schule dran, die sich im Schulsport einschränken muss. Aber auch die Vereine.“ Alle zögen an einem Strang. &bdquo;Ich bin den Vereinen wirklich dankbar, dass es gut funktioniert hat, Stundenanteile zu verschieben.“ Da die Dreifachsporthalle während der Sanierungsphase nicht genutzt werden kann, muss auch die Erich-Kästner-Gesamtschule umdisponieren. &bdquo;Ausweichmöglichkeiten sind mithilfe der Gemeinde geschaffen worden. Für die Übergangszeit haben wir mehr Schwimmzeiten im Aqua-Fun bekommen und wir können zum Beispiel die Sporthalle in Häver nutzen. So muss der Sportunterricht nicht ganz ausfallen“, sagt Dennis Krause, didaktischer Koordinator an der Gesamtschule. Welche Arbeiten anstehen An der Sporthalle wird in den kommenden Monaten einiges umgesetzt. So werden unter anderem Fassade und Umkleidedach ertüchtigt. Der Sportboden, der Fliesenboden inklusive Estrich in den Nebenräumen, die fest installierten Sportgeräte, die Tore und Türen, die Prallwände und die Geräteraumtore, die Trennvorhänge und die Tribüne werden erneuert. Zudem wird die gesamte Technik ausgetauscht und auf einen aktuellen Stand gebracht: Lüftung, Beleuchtung, Be- und Entwässerung, Medientechnik, Notbeleuchtung, Brandmeldetechnik und weitere Brandschutzmaßnahmen. Freuen können sich die Schülerinnen und Schüler auch über eine Kletterwand im Innenbereich, die entstehen soll. Sie kann auch vom angrenzenden Jugendzentrum &bdquo;Area 34“ genutzt werden. Auch auf die Barrierefreiheit werde im Zuge der Sanierung geachtet. &bdquo;Sowohl im Zuschauerbereich als auch im Sportbereich selbst, so dass die Halle künftig auch mehr für den Behindertensport genutzt werden könnte“, sagt Peggy Freudenreich aus dem Bereich aus dem Bereich Planen und Bauen bei der Gemeindeverwaltung. So wird es barrierefreie Zugänge durch einen Schrägaufzug geben, ebenso wie eine barrierefreie Umkleide und ein weiteres barrierefreies WC im Bereich der Tribüne. Neue Architektur &bdquo;Es ist auch wichtig, dass Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen“, sagt Bürgermeister Rüdiger Meier. So wird über eine Photovoltaikanlage mit 75 Kilowatt-Peak ohne Speicher grüner Strom erzeugt. &bdquo;Mit Dämmung und der Photovoltaikanlage kommen wir auf eine Energieeinsparung von etwa 58 Prozent. Das ist schon ein Wort zum Sonntag.“ Auch architektonisch wird einiges beachtet: &bdquo;Es soll eine Multifunktionshalle entstehen. Wir verbauen viel Glas und schaffen große Fenster, um die Halle für Bürger etwas mehr zu öffnen, für mehr Licht zu sorgen und den Turnhallen-Charakter etwas verschwinden zu lassen“, sagt Philip Wienecke vom zuständigen Architekturbüro BKS Architektur aus Bielefeld. Die technische Planung haben die Ingenieurbüros &bdquo;Reich & Hölscher“ und &bdquo;Schröder & Partner“ aus Bielefeld übernommen.

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