Traditionsunternehmen verlässt Kirchlengern und zieht in bekannte Immobilie

Kirchlengern/Rödinghausen. Ein Lkw rollt vom Firmengelände der Menke-Möbelwerke in Klosterbauerschaft und fährt langsam in Richtung Autobahn. Schon bald werden die Brummis des traditionellen Küchenherstellers in Kirchlengern nur noch selten zu sehen sein. Das Unternehmen, das 1962 von Hans-Dieter Menke gegründet worden ist, verlässt den Standort an der Hamerkampstraße. Das hat Geschäftsführer Thorsten Faber am Freitag auf Nachfrage der Neuen Westfälischen bestätigt. Gerüchte, dass der Küchenhersteller die Gemeinde verlässt, gibt es schon seit Anfang 2022. Auf einem Internetportal wurde die Immobilie des Unternehmens zum Verkauf angeboten. Der Deal ist mittlerweile amtlich. &bdquo;Wir haben verkauft“, sagt Faber. Mit dem neuen Eigentümer habe man sich aber geeinigt, dass erst einmal weiter in Kirchlengern produziert werde. Man habe ein komfortables Zeitfenster angeboten bekommen, um nach einer neuen Immobilie zu suchen, in der Produktion und Verwaltung untergebracht werden können. Die passende Immobilie hat das Unternehmen nun in Rödinghausen gefunden. Zum Anfang des kommenden Jahres werden die Menke-Möbelwerke in die Hallen der insolventen Störmer AG einziehen. Mietbeginn ist der 1. Januar 2024. &bdquo;Wir peilen an, früh im neuen Jahr dort einzuziehen“, sagt Faber. In Rödinghausen kann das Unternehmen, das seit 1989 von Hans-Dieter Menke junior geführt wird, eine Fläche von etwa 18.000 Quadratmetern nutzen. Pläne für Umzug stehen schon länger &bdquo;Das ist mehr Platz als genug für die Aufnahme unserer Produktionsanlagen“, sagt der Geschäftsführer. In einer ähnlichen Größe habe man auch in Kirchlengern gearbeitet. In Klosterbauerschaft hat man allerdings zwei Immobilien genutzt. In einem Werk befindet sich unter anderem die CNC-Straße, in einem anderen Werk werden die Küchen verpackt und anschließend auf die Reise geschickt. In Rödinghausen erfolgen Fertigung und Versand künftig in einer Immobilie. Lesen Sie weitere Wirtschaftsnachrichten aus Kirchlengern Mit den Planungen für einen Umzug hat man sich bei Menke schon seit einiger Zeit befasst. Nun ist der Deal mit dem Eigentümer der Störmer-Halle in Rödinghausen auch offiziell besiegelt worden. Der Umzug soll Schritt für Schritt erfolgen – mit möglichst wenig Zeitverlust. &bdquo;Wir können uns keinen Ausfall der Produktion leisten. Daher wollen wir den Umzug so gestalten, dass wir keinen Produktions- oder Lieferausfall in Kauf nehmen müssen“, sagt Faber. Mit einem Großteil der etwa 85 Mitarbeiter habe man über das Projekt bereits gesprochen. Sie sollen weiterhin an das Unternehmen gebunden werden. &bdquo;Wir investieren damit auch in die Sicherung der Arbeitsplätze“, sagt der Geschäftsführer. Durch den Umzug nach Rödinghausen sieht man beim Küchenhersteller viele Vorteile. &bdquo;Wir ziehen jetzt in eine Immobilie, die in einem guten Zustand ist und vom Eigentümer noch einmal aufgearbeitet wird“, sagt der Geschäftsführer. In Kirchlengern sei das anders gewesen. An den dortigen Hallen sei der Sanierungsaufwand sehr hoch gewesen. Daher habe man sich auch dazu entschieden, das Areal zu verkaufen. Des Weiteren kommt in Rödinghausen die gute Anbindung an die Autobahn 30 hinzu. &bdquo;Die war in Kirchlengern aber auch schon perfekt“, sagt Faber. Küchen für den Selbstaufbau In der neuen Immobilie sieht man auch Chancen, um das Portfolio des 1962 gegründeten Unternehmens zu stärken. So konzentriert man sich bei Menke auf zerlegte Möbel zum Selbstaufbau – wie man es zum Beispiel bei Küchen von Ikea kennt. &bdquo;Wir bleiben bei unserer Stärke, der Fertigung zerlegter Küchen zum Selbstaufbau“, sagt Faber. Störmer hat dagegen in einem anderen Segment gefertigt und in Rödinghausen individuelle Küchen hergestellt. Die vorhandende Infrastruktur möchte man aber nutzen. &bdquo;Die vormontierte Küche haben wir auch im Sortiment und sehen hier Potenzial, dass wir diesen Baustein intensivieren können“, sagt der Geschäftsführer. Daher wolle man schauen, inwieweit die in der Störmer-Halle installierten Anlagen möglicherweise übernommen werden können. Und was wird aus der mittlerweile verkauften Immobilie in Kirchlengern? Nach NW-Informationen soll ein Logistikimmobilien-Fonds das Areal gekauft haben. Mit Hilfe eines Fonds können Investoren Geld in Immobilien anlegen, ohne diese zu besitzen oder sie instand halten zu müssen. Mit dem eingesammelten Geld werden in der Regel Immobilien gekauft oder angemietet. Überschüsse werden unter anderem durch Mieteinnahmen oder Verkäufe erzielt, aber auch durch andere Geldanlagen. Die Gewinne daraus werden unter den Investoren verteilt. Eine Überlegung für das Areal in Klosterbauerschaft soll sein, die bestehende Immobilie abzutragen und eine neue Gewerbehalle zu errichten. Offiziell bestätigt ist das aber nicht.

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