Langes Warten auf schnelles Internet in Kirchlengern

Kirchlengern. Eine schnelle Internetverbindungen wird für viele Menschen immer wichtiger. Das verstärkte Arbeiten im Homeoffice während der Corona-Pandemie hat gezeigt, wie dringend viele Arbeitnehmer die modernen Datenleitungen benötigen. Aber auch das Streamen von Filmen und Serien über das Netz nimmt immer mehr zu und ohne eine fixe Leitung wird das Vergnügen am Abend schnell getrübt. Abhilfe sollen die schnellen Glasfaserleitungen schaffen, die neben den sogenannten &bdquo;weißen Flecken“ mit schwachem Internetausbau auch weite Teile des Gemeindegebiets abdecken sollen. Weiße Flecken sind Gebiete, in denen den Haushalten ein Internetanschluss von weniger als 30 Mbit/s zur Verfügung steht. In Kirchlengern zählen dazu 442 Haushalte, zum Beispiel in Rehmerloh und anderen Gemeindeteilen. Doch der Ausbau ist offenbar etwas ins Stocken geraten. Das befürchtet jedenfalls das SPD-Ratsmitglied Ingo Scheiding, der sich in der vergangenen Ratssitzung nach dem aktuellen Sachstand des Ausbauprojekts erkundigt hat. Bürger wollen wissen, ob sie ihren Vertrag noch verlängern sollen &bdquo;Viele Verträge von Internetkunden laufen zum Jahresende aus und die Leute wollen wissen, ob sie ihren Vertrag noch einmal verlängern sollen oder nicht“, sagt Scheiding. Gleiches gelte seiner Meinung nach für Einwohner, die in den vergangenen Monaten ein neues Haus bezogen haben. &bdquo;Wer nun gebaut hat, hat möglicherweise keinen Vertrag abgeschlossen und sich darauf verlassen, dass die Deutsche Glasfaser schnell ausbaut“, ergänzt der SPD-Politiker. Michael Doemke, der Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Technische Dienste im Rathaus, verweist darauf, dass es vertragliche Vereinbarungen mit dem Unternehmen Deutschen Glasfaser gebe, dass die Anschlüsse des geförderten Bereichs (weiße Flecken) bis Ende 2023 verfügbar gemacht werden müssen. Für den privatwirtschaftlichen Bereich, also für Kunden die sich nicht in dem Fördergebiet befinden und die sich selbst für einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser entschieden haben, habe er noch keine genauen Aussagen zum weiteren Sachstand erhalten. Erste Anschlüsse sollen im zweiten Quartal aktiviert werden Dass der Ausbau bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein soll, das bestätigt Unternehmenssprecher Dennis Slobodian. &bdquo;Der Bewilligungszeitraum des Förderprojekts endet am 31. Dezember 2023. Unser Ziel ist es daher, im Laufe des kommenden Jahres das Förderprojekt abzuschließen. Wir rechnen dabei mit der Aktivierung der ersten Anschlüsse im Laufe des zweiten Quartals 2023“, teilt er auf NW-Nachfrage mit. Die Tiefbauarbeiten des geförderten Ausbaus in Kirchlengern seien &bdquo;seit Ende Oktober in vollem Gange“, erklärt der Sprecher weiter. Aktuell habe man bereits etwa 1,4 Kilometer Glasfaserleitungen in der Gemeinde verlegt. Die Tiefbauarbeiten seien jedoch auch witterungsabhängig. Zeitliche Störungen sind mit Blick auf Bodenfrost daher möglich. Die kalten Temperaturen der vergangenen Wochen dürften den Ausbau etwas gebremst haben. Und wie sieht der Zeitplan beim privatwirtschaftlichen Ausbau aus? Für diesen hatten sich mehr als 40 Prozent der Einwohner der Gemeinde entscheiden. Der Ausbau gehe &bdquo;Hand in Hand mit dem Förderprojekt“, sagt Slobodian. Im Rahmen des privatwirtschaftlichen Projekts in Kirchlengern befinde man sich aktuell in der Planungsphase für die erste Phase des Ausbaus. Einige Arbeiten sind aber schon erfolgt. &bdquo;Die Tiefbauarbeiten für die Zuleitungen der Backbones, der Anbindung ans überregionale Glasfasernetz, bis zum Ausbaugebiet Kirchlengern sind inzwischen abgeschlossen“, erklärt er. Auch alle Hauptverteiler seien bereits in Kirchlengern gesetzt worden. &bdquo;Hier sollen die innerörtlichen Tiefbauarbeiten planmäßig im dritten Quartal 2023 starten“, sagt Slobodian. In diesem Zuge sollen auch die Hausanschlussarbeiten und direkt im Anschluss die Aktivierungen der Anschlüsse stattfinden. Die Deutsche Glasfaser bittet bei den Bauarbeiten jedoch um Verständnis, sollte es in den kommenden Monaten zu Verzögerungen kommen. &bdquo;Es handelt sich beim Glasfaserausbau um ein hochkomplexes Infrastrukturprojekt, oftmals das größte in der Geschichte einer Kommune – daher lassen sich Komplikationen im Projektverlauf nicht immer gänzlich vermeiden“, sagt Slobodian.

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