Kritik am Straßenverkehrsamt: Das lange Warten auf die Zulassung

Kirchlengern/Kreis Herford. Wer sich ein neues Auto zugelegt hat, will es nach Möglichkeit auch schnell fahren. In der Regel bieten Autohäuser die Zulassung gleich mit an, doch sowohl Käufer wie auch Autohändler brauchen derzeit Geduld bei der Zulassungsstelle im Straßenverkehrsamt. Und selbst wer für sich einen Termin online buchen will, muss aktuell deutlich länger warten als üblich. Die Kreisverwaltung nennt dafür auf Nachfrage die Gründe. Anfang 2017 warb das Straßenverkehrsamt in Kirchlengern mit einem "Wunschtermin ohne Wartezeit". Lange Wartezeiten sollten zumindest für Privatkunden vermieden werden, indem das Terminangebot an sich ausgeweitet wurde. Seit 2014 arbeitet das Straßenverkehrsamt mit einer Online-Terminvergabe, die sich bewährt habe, hieß es vor vier Jahren aus der Behörde. Zu 100 Prozent war man ausgebucht. Im April 2019 waren Fahrschulen und Fahranfänger sowie auch Verkehrsteilnehmer sauer, die ihren alten Führerschein umschreiben lassen wollten. Für Fahrschulen war das Problem, dass die Zulassung von Fahrschülern extrem lange dauerte, zum Teil mehrere Monate. Im April 2019 beklagte eine Fahrschülerin, dass ihre Zulassung bereits im September 2018 beantragt worden sei. Damals lag die verzögerte Bearbeitung darin begründet, dass drei von vier Stellen bei der Führerscheinstelle neu besetzt wurden und die Mitarbeiter erst eingearbeitet werden mussten. Viele Geschäftskunden melden ihre Fahrzeuge aktuell wieder an Nun klagen Autohändler und deren Kunden über lange Wartenzeiten. Vom Kreis Herford heißt es dazu von einer Sprecherin: "Grundsätzlich ist derzeit vor allem jahresbedingt viel los im Straßenverkehrsamt. Im Sommer gibt es beispielsweise zusätzlich immer viele Zulassungen von Motorrädern, Reisemobilen oder Cabrios. Derzeit nimmt die Anmeldung von Wohnmobilen zusätzlich stark zu, weil Reisen wieder möglich sind." Ferner haben aber auch viele Geschäftskunden im Lockdown Fahrzeuge abgemeldet, die vorübergehend nicht gebraucht wurden. Diese würden nun vermehrt wieder angemeldet, da die Betriebe wieder mehr und mehr ihre Arbeit aufnehmen können. Das alles mache sich unter anderem auch in der Terminbuchung und der Bearbeitungszeit bemerkbar, heißt es aus der Kreisverwaltung. Für Privatkunden sieht die Lage nur unwesentlich besser aus, was die Terminbuchung über die Internetseite des Kreises Herford angeht. Einige kritisieren auch, dass sie einen Termin online gebucht hätten, aber trotzdem noch erhebliche Wartezeiten vor Ort hinnehmen müssten. Kreis-Pressesprecherin Petra Scholz sagt dazu: "Im Internet sind die Termine derzeit für die kommenden drei Wochen tatsächlich so gut wie ausgebucht. In der Regel werden die festgebuchten Termine zu der Terminuhrzeit bearbeitet – eine Punktlandung kommt aber leider nicht immer hin – vor allem, wenn Unterlagen fehlen oder vorherige Termine in der Bearbeitung doch längerer Beratung bedürfen." Bearbeitungsrückstand von zwei bis drei Tagen Und weiter: "Manchmal kommt es auch bei der Abgabe der Unterlagen zu Warteschlangen und Terminverzögerungen, die vorwiegend damit zusammenhängen, dass alle Straßenverkehrsamtskunden - also auch diejenigen der Führerschein- und der Bußgeldstelle - Unterlagen am gleichen Servicepoint abgeben." Aber selbst wenn Wartezeiten in Kauf genommen werden müssten, werde in jedem Fall gewährleistet, dass die Zulassung am gleichen Tag bearbeitet wird. Dass auch die Bearbeitung von Zulassungen über Zulassungsdienste derzeit länger dauert, bestätigt auch Pressesprecherin Petra Scholz. Allerdings soll es sich dabei nicht um ein oder zwei Wochen handeln, wie einige Autokäufer die Wartezeit bezifferten. Scholz: "Auch bei der Beauftragung eines Zulassungsdienstes gilt: Im Idealfall bearbeitet das Straßenverkehrsamt die Zulassungsunterlagen am gleichen Tag. Derzeit gibt es allerdings wegen der gestiegenen Anzahl der Fälle einen Bearbeitungsrückstand von zwei bis drei Tagen."

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