Bei Schnee in Kirchlengern: Wie ist der Winterdienst gewappnet?

Kirchlengern. Der Unimog steht in der Garage. Gebraucht wurde das Streufahrzeug an diesem Tag noch nicht. Das könnte sich in den nächsten Tagen ändern. Dann sind wieder Minusgrade angesagt. Wenn es in Kirchlengern friert oder schneit, ist das Team vom Bauhof der Gemeinde gefragt. Die Mitarbeiter streuen und befreien die wichtigen Straßen vom Schnee. Für den Wintereinbruch sind sie gerüstet: Die Fahrzeuge sind einsatzbereit, die Dienstpläne stehen und das Streusalzlager ist prall gefüllt. "Schneeregen hatten wir schon lange nicht mehr." In einem großen Silo, das unübersehbar auf dem Vorplatz des Bauhofs steht, wird das Streusalz eingelagert. 75 Tonnen Streusalz sind dort drin. Aus dem Silo wird das Salz in den Unimog oder in das Räumfahrzeug "Multicar" gefüllt. "Im Normalfall sollte die Menge Streusalz für diesen Winter ausreichen", sagt Klaus Westerholz, Leiter des Bauhofs. "Letztes Jahr mussten wir gar kein Streusalz kaufen." Denn der vergangene Winter in Kirchlengern war nicht besonders hart, es wurden nur etwa acht Tonnen Streusalz verbraucht. Westerholz erinnert sich an ganz andere Zeiten: Wie an die Winter 2010 und 2009, in denen der Bauhof einiges zu tun hatte. "Wir hatten durchgehend Winterdienst - so viel Schnee lag auf den Straßen. Und auch ortsansässige Unternehmen waren für uns mit im Einsatz, um die Schneemassen zu räumen." Ein Kontrolleur fährt frühmorgens die Gemeinde ab In diesem Winter blieb es bislang relativ ruhig. Der letzte Einsatz war am Neujahrstag. Ob die Bauhof-Mitarbeiter ausrücken, entscheidet sich frühmorgens. Sagen die Daten niedrige Temperaturen vorher, fährt morgens um 4 Uhr ein Mitarbeiter raus. Er fährt die einzelnen Ortsteile ab und kontrolliert an acht markanten Stellen (4 in Kirchlengern, 1 in Häver/Quernheim, 3 in Stift Quernheim), wie die Lage ist. "Das ist nötig, da es zwischen den Ortsteilen Höhenunterschiede gibt", erklärt Westerholz. "Die Lage in Klosterbauerschaft kann eine andere sein als die Lage in Südlengern." Der Kontrolleur muss dann entscheiden, ob ein Winterdienst erforderlich ist. Sagt er Ja, rücken ab 4.30 Uhr weitere Bauhof-Mitarbeiter samt Streufahrzeugen aus. Nach einem festgelegten Plan, der die Straßen priorisiert wie etwa nach Schulstrecken, wird dann gestreut und geräumt. Der Winterdienst ist jedoch nicht automatisch für die Streuung und Räumung jeder Straße verantwortlich. "Die Pflicht besteht nur bei Straßen im Innenbereich, die verkehrswichtig sind und wo es sonst gefährlich wäre", erklärt Karl-Heinz Saße, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus. Die Satzung samt Straßenverzeichnis gibt es auf der Internetseite der Gemeinde. Im Außenbereich rücke der Winterdienst nur zu "besonders gefährlichen Stellen" aus. Anwohner sind in der Regel für den Gehweg vor ihren Häusern verantwortlich und müssten dort Salz streuen und Schnee räumen. "Ansonsten gilt, dass sich Verkehrsteilnehmer darauf einstellen sollten, dass nun mal Winter ist", sagt Saße. Wenig Einsätze in diesem Winter bislang Geht es um die Belange der "allgemeinen Gefahrenabwehr", wie bei einem extremen Schneefall, würde der Bauhof auch in den Außenbezirk ausrücken und dort Schnee räumen. Wie im Winter 2009. Doch lang ist's her. Viele Einsätze gab es in diesem Winter noch nicht. Im Januar und Februar kommen in der Regel noch welche hinzu. "Wie im Fall von Glätte durch überfrierende Nässe", sagt Westerholz. Die Bauhof-Mitarbeiter wären dafür gewappnet. Und auch das Unimog-Streufahrzeug: Es ist voll beladen mit Salz und bereit für den nächsten Einsatz.

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