Kirchlengern. Historische Landmaschinen sind immer ein Magnet für zahlreiche Interessenten. Die Augen der kleinen Besucher strahlen beim Anblick der großen, aufpolierten Traktoren. Die großen Besucher sind begeistert von der Technik, von den Pferdestärken und vom bullernden Sound der alten Schlepper. Etwa 300 Traktorbesitzer lenkten ihre fahrbaren Schätze am vergangenen Wochenende zum Alttraktorentreffen auf dem Hof Homburg in Klosterbauerschaft.
Schon am Freitag traf ein Großteil der Trecker ein und nahm am späten Nachmittag an der traditionellen Korsofahrt durch Klosterbauerschaft und Stift Quernheim teil. Alle aus der Gegend, die sich das Alttraktorentreffen noch nicht in den Kalender eingetragen hatten, wussten spätestens da Bescheid: Es ist wieder was los auf dem Hof Homburg.
Zum 12. Mal organisierten die Alttraktoren-Freunde Klosterbauerschaft die alle zwei Jahre stattfindende, große und doch familiäre Veranstaltung. Der Hof Homburg, auf dem die Verantwortlichen ihr Vereinsheim und das Backhaus betreiben, war gefüllt mit Imbisswagen, Flohmarktständen und Besuchern. Auf den Wiesen und Weiden drum herum standen Wohn- und Bauwagen im Fahrerlager. "Viele Besitzer alter Traktoren fahren von einem Treffen zum nächsten", erklärt Fred Eikötter, der Vorsitzende des Vereins. "Und viele weitere kommen aus der Gegend dazu."
Es kamen auch Mitglieder des befreundeten Traktorvereins aus Warmsen nach Klosterbauerschaft. Und wie schon vor zwei Jahren brachten die einen selbst konstruierten Bremswagen mit. Der ist nötig, um das spektakuläre Traktorpulling durchzuführen. In sieben Wertungsklassen von 25 bis 100 PS musten die 60 teilnehmenden Traktoren den Bremswagen über die 90 Meter lange Bahn ziehen. Wer es am Weitesten schaffte, hatte gewonnen. Mit jedem Meter wanderte das Gewicht auf dem Wagen aber näher über den Bremsschlitten und machte ihn schwerer und schwerer. "Da gehen selbst große Schlepper in die Knie", so Eikötter. Und der ein oder andere Trecker ohne Frontgewichte, bäumte sich auch auf und reckte die Vorderachse in die Luft. Das Traktorpulling lockte besonders viele Besucher auf den Hof. "Wenn sich etwas dreht und bewegt, kommt das bei den Zuschauern an", sagt der Vorsitzende des Vereins. "Die historischen Trecker einfach nur so hinzustellen ist nix."
Auch neben den Alttraktoren gab es viel Abwechslung an den drei Festtagen. Ein großes Lagerfeuer sorgte für Geselligkeit. Während des Feldgottesdienstes am Samstagnachmittag spielten der Posaunenchor Stift Quernheim und die Band "Aufatmen" und es wurden gleich zwei Kinder getauft. Die Klosterbauerschafter Line-Dance-Gruppe absolvierte ihren ersten Auftritt mit Bravour und bei der Scheunenfete legte "DJ Franky" Musik für die richtige Partystimmung auf. Die Jugendfeuerwehr Kirchlengern regelte Verkehr und Parkplätze. Außerdem gab es Kaffee und Kuchen, selbst gebackenes Brot aus dem Backhaus und am Sonntag ein weiteres Highlight: "Da wurden die Glühkopf Bulldogs um die Wette angeheizt", sagt Fred Eikötter. "Das war auch ein Publikumsmagnet."