Anwohner genervt: Autofahrer ignorieren Durchfahrtsverbot von Straße in Hiddenhausen

Hiddenhausen. Eigentlich ist die Biberstraße eine ruhige Straße, die die Milchstraße mit der Oberen Talstraße verbindet. Seit einigen Wochen jedoch schlängeln sich vor allem zu den Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags deutlich mehr Autos durch die kleine Straße und sorgen zum Teil für Chaos – sehr zum Leidwesen der Anwohner. Grund für die plötzliche Zunahme des Verkehrs ist die Sperrung der Eilshauser Straße zwischen der Oberen Talstraße und der Milchstraße. Der Kreis Herford lässt hier zwischen den Einmündungen am Kleinbahnhof und Am Rhin eine Querungshilfe – vor allem für Radfahrer – errichten. &bdquo;Das ist hier jeden Morgen so zwischen 7 und 8 Uhr das gleiche Schauspiel“, sagt Bärbel Rick, die direkt an der Ecke zur Oberen Talstraße wohnt, angesichts des sich vor ihrem Haus stauenden Verkehrs. Wer von der Oberen Talstraße in die Biberstraße abbiegen will, muss oft warten, da die Straße kurz nach der Einmündung verengt ist. Ein Autofahrer reagiert sogar aggressiv Lesen Sie auch: Spaziergänger soll Autofahrer angegriffen haben Besonders eng wird es, wenn größere Fahrzeuge wie Lkw oder Busse hier durchfahren. &bdquo;Die müssen auch mal über die Bankette ausweichen“, hat Bärbel Rick beobachtet. &bdquo;Wenn am Mittwoch die Schule wieder beginnt, wird das noch schlimmer“, befürchtet die genervte Anwohnerin. Sogar ein Fahrschulwagen sei hier durchgefahren, wenn auch mit auswärtigem Kennzeichen. Ihr Nachbar berichtet von einem Vorfall mit einem Autofahrer, der aggressiv auf ihn zugekommen sei, nachdem er ihn auf das Durchfahrtsverbot hingewiesen habe. &bdquo;Das interessiert mich einen Scheiß, ich muss zur Arbeit“, habe der Mann nur gesagt. Für die Dauer der Bauarbeiten hat der Kreis eine weitläufige Umleitung ausgeschildert. Diese führt aus Richtung Herford über die Obere Talstraße, die Hiddenhauser Straße/Löhner Straße und die Mühlenstraße – aus Richtung Bünde entsprechend umgekehrt. &bdquo;Die Beschilderungen beginnen weit vor der Milchstraße und der Biberstraße, sodass die Autofahrerinnen und Autofahrer rechtzeitig auf die Sperrung des Teilstücks der Eilshauser Straße hingewiesen werden“, betont Patrick Albrecht, Sprecher des Kreises Herford. .responsive23-oPqSTD1B0Yt3F0R8-map-unerlaubte-umleitung { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-oPqSTD1B0Yt3F0R8-map-unerlaubte-umleitung { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-oPqSTD1B0Yt3F0R8-map-unerlaubte-umleitung { padding-top: 142.86%; } } Das Problem: Zahlreiche Autofahrer ignorieren sowohl die Umleitungsbeschilderungen als auch das Durchfahrtsverbot für die Milchstraße und die Biberstraße. Dieses sei klar erkennbar ausgeschildert, sagt Albrecht. Die Einschränkung &bdquo;Anlieger frei“ sei notwendig, damit die Bewohnerinnen und Bewohner zu ihren Häusern gelangen könnten und damit der Busverkehr weiter stattfinden könne. Zudem dienten die Milch- und die Biberstraße als Umleitungsstrecke für den Radverkehr. &bdquo;Eine vollständige Sperrung ist deshalb nicht möglich“, schreibt Patrick Albrecht. Warum das Navi hier keine Hilfe ist Lesen Sie auch: So läuft es an der Großbaustelle Schweichelner Straße Bärbel Rick und ihr Nachbar vermuten, dass manche Autofahrer sich an den kleinen gelben Umleitungsschildern orientieren, die in die Biberstraße führen, aber nur für Fußgänger und Radfahrer gelten. &bdquo;Einige Autofahrer haben mir auch gesagt, dass sie ihr Navi hierher geführt habe“, berichtet Bärbel Rick. Laut Patrick Albrecht würden zwar sämtliche Baustellen, auch die des Kreises, in einem Programm von Straßen NRW, der technischen Schnittstelle für Navigationssysteme, eingepflegt. Allerdings würden in die Navis ausschließlich die vollgesperrten Straßen aufgenommen. Gebe es ein eingeschränktes Durchfahrtsverbot – etwa &bdquo;Anlieger frei“ – erscheine das Durchfahrtsverbot nicht im Navi, teilt Albrecht mit. Doch wie kann das Problem gelöst werden? Die Verkehrssituation sei allen Beteiligten bekannt. &bdquo;Der Kreis ist dazu auch im Austausch mit Gemeinde und Polizei“, so Albrecht. Das Phänomen, dass ein Durchfahrtsverbot mit der Einschränkung &bdquo;Anlieger frei“ ignoriert werde, komme bei Baustellen häufig vor. &bdquo;Wir appellieren an dieser Stelle eindringlich an alle Autofahrerinnen und Autofahrer, die ausgeschilderte Umleitungsstrecke zu nutzen und das Durchfahrtsverbot für die Milch- und die Biberstraße zu beachten.“ Laut Uwe Maser, Sprecher der Kreispolizeibehörde, habe die Polizei die Situation im Blick und in der ebenfalls betroffenen Sonntagstraße, einer Spielstraße, bei Kontrollen einige Verstöße festgestellt. Auch Maser fordert die Autofahrer auf, die Umleitungen zu nutzen. Anwohner wünschen sich mehr Kontrollen Auch interessant: Zwei Jahre nach tödlichem Unfall - Straße in Hiddenhausen wird umgebaut Auf Initiative des Kreises hat die Gemeinde ein zusätzliches Geschwindigkeitsdisplay auf der Biberstraße installiert, um auf die 30er-Zone hinzuweisen. Darüber hinaus führt das Straßenverkehrsamt laut Albrecht dort Geschwindigkeitskontrollen durch. Mehr Kontrollen durch die Polizei wünschen sich auch Bärbel Rick und ihr Nachbar. &bdquo;Die müssten sich hier mal häufiger sehen lassen. Beide bemängeln zudem, dass niemand sie im Vorfeld informiert oder das Gespräch gesucht habe. &bdquo;Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt.“ Immerhin sei nach einem Anruf beim Kreis ein Ingenieur vor Ort gewesen und habe die Hintergründe erklärt.

Meistgelesen