Schönheiten und Raritäten locken Tausende zum Schneeglöckchenfest in den Kreis Herford

Hiddenhausen. &bdquo;Eigentlich ist es für Schneeglöckchen gerade angesichts der warmen Witterung schon fast zu spät“, sagt der Herforder Hobby-Gärtner Jan Höft an seinem Stand beim Schneeglöckchenfest auf Gut Bustedt. Geschätzt 50 Sorten wachsen in seinem Garten, eine Auswahl davon bietet er als einer von 35 Ausstellenden zum Kauf an. Schneeglöckchenfest auf Gut Bustedt Wohl um die tausend verschiedene Sorten gebe es, die sich teils optisch kaum unterscheiden lassen, darunter auch Sorten, deren Blütezeit nicht auf das Frühjahr beschränkt sei. Sogar im Herbst blühende Sorten gebe es. Besonders in England gibt es eine Fanszene um die Pflanze, und für besondere Varianten werden schon mal Preise weit über der 1.000-Euro-Marke aufgerufen. So hochpreisig ist das Angebot rings um das Gut zwar nicht, aber 85 Euro für ein besonderes Pflänzchen kann man am Stand von Christian Wever schon ausgeben. Seine Gärtnerei Staudenfan betreibt er nebenberuflich. Im Hauptberuf ist er Pflanzen-Kultur-Manager an der Uni Düsseldorf. Dort geht es aber um Kulturpflanzen wie Mais, Gerste oder Tomaten. Lesen Sie auch: Warum Unkrautjäten für eine Gartenliebhaberin die reine Meditation ist Beliebter Treffpunkt für Gartenliebhaber Das vom ostwestfälischen Zweig der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur ausgerichtete Schneeglöckchenfest ist inzwischen ein beliebter und über die Region Ostwestfalen hinaus bekannter Treffpunkt für Gartenliebhaber und Naturfreundinnen zur Zeit der Vorfrühlingsblüte. Ein Blick auf die Autokennzeichen verrät das Einzugsgebiet. Das reicht von den Niederlanden über Nordwestdeutschland bis Hildesheim oder Göttingen. Wer pünktlich um 11 Uhr da ist, muss erstmal Schlange stehen. Vom Tor zum Gut Bustedt bis zurück an die Industriestraße reicht sie, baut sich aber schnell ab, als der Zugang erstmal freigegeben ist. &bdquo;Ambiente und Wetter passen einfach“, sagt Bernhard Jaesch von der Gärtnerei Immengarten, der wie die meisten Ausstellenden schon am Mittag eine zufriedene Bilanz zieht. Ihm geht es neben der klimagerechten Gartengestaltung – ein, wenn nicht das große Thema in vielen Gesprächen an den Ständen – besonders um Pflanzen, die Bienen und Insekten Nahrung bieten. Dabei setzt er auch auf Pflanzenarten, die teils aus anderen Teilen der Welt stammen. Klimagerechte Gartengestaltung und Bienenfreundlichkeit &bdquo;Damit mache ich mir nicht bei allen Naturschützern und Imkern Freunde“, sagt er. Für ihn ist aber klar, dass die Zeit nicht mehr reicht, um 20 oder 30 Jahre an möglicherweise geeigneten Arten herumzuforschen, wo es doch in einigen Teilen der Welt Pflanzenarten gebe, die &bdquo;uns jetzt helfen können, die Schäden zu mildern“. Natürlich empfiehlt er auch heimische Arten wie das Pulverholz, auch Faulbaum genannt. An den verschiedenen Ständen werden neben Schneeglöckchen Stauden, Winterblühern, Gehölzen, Clematis, Gemüsesaatgut oder Dekoartikel angeboten, eine breite Palette also. Mit Michael Holzweiler aus Brake ist auch ein Garten- und Landschaftsbauer vertreten. Er hat zwar auch eine Auswahl von Pflanzen zum Verkauf dabei, vor allem aber zeigt er Beispiele von ihm gestalteter Gärten auf Fotos. &bdquo;Ich treffe hier frühere Kunden und neue Interessenten. Mir geht es vor allem um Kontakte“, sagt er, und das funktioniere bestens. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Vielfältiges Angebot und Gartengestaltung &bdquo;Das Schneeglöckchenfest ist für uns natürlich so etwas der Start der Gartensaison“, sagt Anja Birne von der Gartengesellschaft, die das Fest mit vorbereitet hat. Insgesamt sind gut 50 Ehrenamtliche am Gelingen des Tages beteiligt. &bdquo;Das ist viel Arbeit, die wir gerne investieren, um auf die Bedeutung von Gärten für Natur und Umwelt gerade in Zeiten des Klimawandels hinzuweisen.“ Ziele sind die Förderung der Gartenkultur, die Vernetzung von Profis und Amateuren, der Austausch von Pflanzen und Ideen, aber auch die Förderung von Biodiversität und nachhaltigen Projekten. Daher fließt der Erlös des Festes ausschließlich in nachhaltige Gartenprojekte, vor allem für Kinder, Jugendliche und junge Gärtnerinnen und Gärtner. &bdquo;Außerdem wollen wir auf den Beruf des Gärtners oder der Gärtnerin hinweisen“, sagt Angelika Traub von der Vereinszeitschrift &bdquo;Blätterrauschen“, die längst mehr als nur die Vereinsmitglieder erreicht: &bdquo;Der Beruf genießt etwa in England ein viel höheres Ansehen als hierzulande.“

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