„Alle Schwierigkeiten gemeistert“: Paar aus Hiddenhausen gibt Tipps für lange und glückliche Ehe

Hiddenhausen. Eine Wohnung an ein Paar vermieten, das nicht verheiratet ist? Heutzutage stellt sich diese Frage nicht mehr. Doch wer Anfang der 1960er-Jahre eine gemeinsame Wohnung beziehen wollte, musste in jedem Fall verheiratet sein. Das war einer der Gründe, warum Horst und Karin Peitzmeier vor 65 Jahren, am 9. Februar 1960, heirateten und somit in diesem Jahr ihre Eiserne Hochzeit feiern. Es sei damals auch für Verheiratete schon nicht einfach gewesen, eine Wohnung zu bekommen, blicken die beiden zurück. &bdquo;Wir wollten einfach zusammen sein“, sagt der heute 87-jährige Horst Peitzmeier. Nur wenige Tage zuvor, am 31. Januar 1960, hatte er seine Laufbahn bei der Bundeswehr, bei der er sich für drei Jahre verpflichtet hatte, aus gesundheitlichen Gründen beenden müssen. &bdquo;Ich stand nach der Grundausbildung und der Funkerausbildung kurz vor einem Kommando auf einem Zerstörer, als bei mir Geschwüre am Darm entdeckt wurden. Ich habe auch zweimal im Lazarett gelegen.“ Erstes Date bei der Herforder Visionskirmes Ihre ersten Blicke tauschten die beiden gebürtigen Herforder bei der Maschinenfabrik Rühl aus. Horst Peitzmeier absolvierte dort eine Lehre als Technischer Zeichner, &bdquo;seine“ Karin machte eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Der Funke sprang bei der Herforder Visionskirmes über, die damals noch am Lübberbruch stattfand. Die Kirmes sei damals ein Ort gewesen, an dem man Musik hören konnte, blickt die Jubilarin zurück. &bdquo;Wir hatten nur das Familienradio und wenn mein Bruder Hausaufgaben machen musste, konnte ich keine Musik hören“, so die heute 85-Jährige. Auf der Visionskirmes unternahmen die beiden auch ihre erste gemeinsame Fahrt in Heitmanns Raupe, ein Erlebnis, das sie viele Jahre später noch einmal wiederholen durften. &bdquo;Auf dem Kreisgeschichtsfest in Stift Quernheim 2023 sind wir noch einmal zusammen Raupe gefahren“, sagt Horst Peitzmeier. Eine Überraschung habe er erlebt, als er sich das erste Mal bei seinen Schwiegereltern vorgestellt habe. &bdquo;Es hat sich herausgestellt, dass unsere Eltern sich kannten und sich sogar duzten. Das hatte ich vorher gar nicht gewusst, aber das war natürlich hilfreich.“ Lesen Sie auch: Familienplanung in Herford: Geburtenzahlen und Namensfavoriten Zunächst Umzug nach Herringhausen Nachdem sie einige Zeit an der Sachsenstraße gewohnt hatten, ging es 1973 nach Herringhausen in eine Neubauwohnung. Dass sie die überhaupt bekamen, hatten sie auch der Schiedsrichter-Karriere von Horst Peitzmeier zu verdanken. &bdquo;Bauer Frentrup, der das Haus gebaut hatte, war damals Spieler bei SuS Herford, einem der Vorgängervereine des SC Herford“, blickt der Senior mit einem Lächeln zurück. &bdquo;Du bist doch der Schiri? Dann bekommt ihr die Wohnung“, habe Frentrup damals zu ihm gesagt. In Herringhausen wohnten die Peitzmeiers, bis sie 1989 in Sundern ein eigenes Haus bauten. &bdquo;Wir haben uns in Herringhausen immer wohlgefühlt, aber wir wollten etwas Eigenes haben“, sagt Karin Peitzmeier und ergänzt: &bdquo;Für uns war das der richtige Weg.“ Neben seiner beruflichen Laufbahn spielte Horst Peitzmeier Fußball beim VfB Herford, ehe ihn eine Fußverletzung stoppte und er Schiedsrichter wurde. Hier schaffte er es bis in die Verbandsliga und hatte sogar die Chance, Linienrichter in der 2. Bundesliga zu werden. &bdquo;Da spielte mein damaliger Chef aber leider nicht mit und ich habe schweren Herzens darauf verzichtet.“ Nach der aktiven Karriere war er Schiedsrichterbeobachter und trainierte mit Erfolg mehrere Jugendmannschaften beim SC Herford. Zudem sang er von 2000 bis 2022 beim Shantychor &bdquo;Kliffkieker“. Seit 2022 ist er beim Shantychor Hansestadt Herford. Wie die beiden ihr Fest feiern Viele gemeinsame Urlaube verbrachten die beiden in Dänemark. Für das Land entdeckten sie Anfang der 1970er-Jahre ihre Liebe, als sie mit dem SC Herford dort waren. Häufig kehrten sie zurück und fuhren unter anderem in mehreren Etappen den kompletten Nordseeküstenradweg entlang. &bdquo;Auch im Binnenland waren wir viel unterwegs“, erzählt Karin Peitzmeier. Dass sie seit so vielen Jahren ihr Leben gemeinsam gestalten, führen die beiden auch auf die ersten Jahre zurück, als sie in Ermangelung einer eigenen Wohnung zunächst bei Karin Peitzmeiers Eltern unterkamen. &bdquo;Da haben wir in einem neun Quadratmeter großen Zimmer gewohnt und im Dezember wurde auch noch unser Sohn geboren“, berichtet Horst Peitzmeier: &bdquo;Wir haben in dieser Zeit alle Schwierigkeiten gemeistert und ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Meine Schwiegereltern haben uns aber auch sehr unterstützt.“ &bdquo;Früher wurde halt nichts weggeschmissen, sondern repariert“, fügt seine Frau mit einem Lächeln hinzu. Für ihre gute Gesundheit sind die beiden sehr dankbar. &bdquo;Das ist aber auch hart erarbeitet“, fügt Karin Peitzmeier hinzu. Seine Eiserne Hochzeit feiert das Paar am Sonntag zunächst mit einem Essen im engsten Familienkreis mit seinen Kindern, Enkeln und Urenkeln. Anschließend klingt der Tag Zuhause bei Kaffee und Kuchen aus. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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