Mit vielen Fotos: Jörg Hollensteiner regiert zum zweiten Mal die Schweichelner Schützen

Hiddenhausen. Der Schützenverein Schweicheln-Bermbeck hat einen neuen König. Jörg Hollensteiner hat am Sonntagnachmittag, 21. Juli, den Adler abgeschossen. Der 345. Schuss sitzt. &bdquo;Geil, es ist einfach nur geil“, sagt Hollensteiner, als er kurz danach von drei Schützenbrüdern auf den Schultern über den Festplatz getragen wird. Sein Grinsen ist breit: Hollensteiner ist nicht nur der neue König, sondern König im Jubiläumsjahr des Vereins. Der Tag startet mit strahlendem Sonnenschein. Doch gegen Mittag zieht das angekündigte Unwetter auch über Hiddenhausen hinweg. &bdquo;Wir haben wegen des Wetters zwei Stunden Pause beim Schießen gemacht“, berichtet die Pressesprecherin des Vereins, Jennifer Ix. Die gute Stimmung hat der Regen nicht getrübt. Ausgelassen feiert die Schützengesellschaft auf dem Festplatz unter den Zelten und im Schützenhaus weiter. Dann geht’s endlich wieder auf den Schießstand. Ein Raunen zieht durch die Reihen, als ein großes Teil des Holzadlers zu Boden fällt. &bdquo;Jetzt wird es nicht mehr lange dauern“, ruft jemand vom Königstisch und schnell positionieren sich die Schützen rund ums Absperrband. Wer den finalen Schuss abgibt, das will hier keiner verpassen. Um 16.22 Uhr holt Jörg Hollensteiner das letzte Holz von der Scheibe und sichert sich damit die Anwartschaft zur Königswürde. Der Jubel ist groß - nicht nur beim neuen König selbst. Schnell hieven drei Schützen Hollensteiner auf ihre Schulter und dieser genießt von dort oben das Bad in der Menge. Vor 13 Jahren zum ersten Mal König gewesen König Jörg III. Hollensteiner ernennt seine Ehefrau Nermina zur Königin. Beide sind damit zum zweiten Mal in den jeweiligen Positionen - und wissen, was für ein abwechslungsreiches Jahr jetzt auf sie zu kommen wird. Jörg Hollensteiner hatte vor 13 Jahren zum ersten Mal den Adler runtergeschossen und ist am Sonntag mehr als begeistert, dass er es erneut geschafft hat. &bdquo;Das kann sich ein Außenstehender kaum vorstellen, es war ein Kampf und ist jetzt einfach ein tolles Gefühl.“ Und auch seine Königin kriegt das Lächeln kaum noch von den Lippen: &bdquo;Ich freue mich riesig auf das Jahr“, sagt Nermina Hollensteiner, die sich 2008 an der Seite von Kai-Ingo I. Güse schon Majestät nennen durfte. &bdquo;Vor allem, weil es das Jubiläumsjahr ist.“ Zum 100. Mal wird der Schützenverein Schweicheln-Bermbeck 2025 sein Schützenfest ausrichten. &bdquo;Das ist für uns etwas ganz Besonderes“, sagt sie. Mit der Proklamation am frühen Abend steht der neue Hof fest. König Jörg III. Hollensteiner ernennt zum Adjutantenpaar Thomas und Viola Kelch, die beiden Hofpaare heißen Georg und Martina Kestl sowie Andreas und Petra Justen. Damit danken die Majestäten Sinan I. Steiner und Sara I. Öcal ab. &bdquo;Wenn wir das machen, dann zusammen“ &bdquo;Es war ein tolles Jahr. Wir hatten mega Unterstützung vom Verein“, sagt Steiner am Sonntagmittag. &bdquo;Freunde und Familie – alle haben super mitgezogen“, ergänzt Öcal, die vor Rührung den Tränen nah ist: &bdquo;Ein ganz tolles Jahr geht jetzt zu Ende. Es war einfach super“, sagt sie. Sinan I. Steiner hatte im vergangenen Jahr mit dem 333. Schuss den Vogel abgeschossen. Als Königin wählte er seine längste Freundin, Sara I. Öcal. Die beiden sind Tür an Tür aufgewachsen, kennen sich von Geburt an. &bdquo;Wir haben immer gesagt, wenn wir das machen, dann zusammen“, sagen beide und grinsen. Das Jahr sei unbeschreiblich gewesen. Neben den vielen Veranstaltungen schätzen sie vor allem das Gemeinschaftsgefühl, das das Vereinsleben mit sich bringt. &bdquo;Für das Dorfleben ist das wichtig, klar ist es auch Tradition, aber da hängt viel mehr dran“, sagt Steiner, der mit seinen 33 Jahren seit 33 Jahren Mitglied bei den Schützen ist. &bdquo;Ich war im Bauch meiner Mutter, als sie Königin war und wurde nach der Geburt direkt angenommen“, sagt er und lacht. Und auch Sara Öcals Familiengeschichte ist eng mit den Schützen verbunden. &bdquo;Vor 44 Jahren war mein Opa König.“ &bdquo;Königsclou“ ist diesmal zweigeteilt Und obwohl die 34-Jährige mittlerweile in Hamburg lebt und Steiner in Bonn bleiben sie Hiddenhausen verbunden. Im Garten der Königin haben sie am Samstagabend die Gäste vor der &bdquo;Schwarz-weiß-grünen Nacht“ empfangen. Den Abend und das Schützenfrühstück tags drauf hat das Königspaar gemeinsam im Garten ausgerichtet. Von hier aus startet sonntags auch der &bdquo;Königsclou“, ein Mottoumzug hoch zum Festplatz. Die Männer ihres Hofes ziehen das Königspaar in einer Bar über die Straßen, es folgt ein Bollerwagen, der &bdquo;Steiners“-Bierkasten darstellt – alles ist überschrieben mit den Zahlen 33 und 333, dem Alter des Königs, als er 2023 mit dem 333. Schuss den Adler runterschoss. Während die restlichen Männer des Schützenvereins in Uniform auflaufen, haben die Frauen sich auf Blumenmotive auf ihrer Kleidung verständigt. Das und der gestaltete Bollerwagen für die Königin beziehe sich auf die Leidenschaft von Öcal – ihrem Schrebergarten.

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