„Eine Tüte Stoff“: Warum zwei Mütter das Hiddenhauser Geschäft vor 7 Jahren gegründet haben

Hiddenhausen. Wer den Laden nicht kennt, der könnte in der schmalen Seitenstraße zur Holtstraße glatt daran vorbeifahren - und würde meterweise Stoffe, Garn in allen Regenbogenfarben, einen Haufen Knöpfe und vieles mehr verpassen, was sich in dem Verkaufsraum mit dem großen Schaufenster und den weißen Möbeln befindet. Vor fast genau sieben Jahren haben Stefanie Koch und Liane Hinrichs an der Kirchstraße 4 &bdquo;Eine Tüte Stoff“ eröffnet und konnten sich seitdem als Laden in der Gemeinde Hiddenhausen halten. Und das trotz Corona. Zu Beginn der Pandemie war das Geschäft gerade mal drei Jahre alt. &bdquo;Corona war nicht einfach“, erinnert sich Stefanie Koch. Doch die beiden Inhaberinnen wurden erfinderisch. Sie schafften sich Firmenhandys an und verteilten die Nummern an ihre Kunden. Sie filmten ihre Stoffe in verschiedenen Umgebungen, in Kombination mit anderen Stoffen und bei verschiedenen Lichtverhältnissen ab, um den Kunden den Stoff so gut wie möglich zeigen zu können. Wer sich dann etwas bei ihnen aussuchte und kaufte, bekam es verpackt vor die Tür gelegt. Erfolgsrezept &bdquo;So sind wir im Dorf immer im Gespräch geblieben“, erinnert sich Koch. Das ist nach eigener Aussage auch das Erfolgsgeheimnis des Ladens. Sie seien bei den Näh-Begeisterten in der Region bekannt, sodass diese gezielt zu ihnen kommen würden. Dafür sorgen die beiden, indem sie ihr Gesicht auf Messen und Events, aber auch im Internet zeigen. Auf Instagram präsentieren sich Koch und Hinrichs mit ihren selbstgenähten Kreationen schon seit dem Beginn ihrer Selbstständigkeit und haben mittlerweile fast 2.000 Follower - für ein lokales Lädchen dieser Größe eine beachtliche Zahl. &bdquo;Es könnten noch mehr sein“, sagen die beiden bescheiden. Auch auf Facebook sind sie aktiv. Seit 2022 gibt es darüber hinaus einen Onlineshop, seit 2023 einen Account auf dem Online-Marktplatz Etsy für Handgemachtes. Einen Newsletter bieten die beiden auf ihrer Webseite ebenfalls an. Laufkundschaft hätten sie fast keine. &bdquo;Stoff ist auch nichts, was man mal eben bei einem Einkaufsbummel in der Stadt mitnimmt“, erklärt Liane Hinrichs. Ein weiterer wichtiger Teil ihres Erfolgs mache nach ihren Angaben die Qualität der Stoffe aus, die im Laufe der sieben Jahre des Ladens immer besser geworden sei. So würden sie sich mit ihrem Angebot abheben. Diese Qualität habe selbstverständlich auch ihren Preis, geben die beiden zu. &bdquo;Aber wenn die Qualität nicht stimmt, können wir beide dem Kunden das nicht guten Gewissens verkaufen“, so Koch. Nähkurse in Hiddenhausen Zudem ist der Laden für seine Nähkurse bei der Schneidermeisterin Gabriele Niemann und bei Birte Böke bekannt. Interessierte sollten sich frühzeitig melden, sobald die neuen Termine draußen sind. &bdquo;Bei den Abendkursen sind derzeit im Herbst erst wieder Termine frei“, sagt Koch. Vormittags hätten Interessierte bessere Chancen. Wer kann, sollte seine eigene Nähmaschine mitnehmen, es gebe aber auch drei Leihmaschinen im Laden. Wie es zu dem Zusammenschluss kam Die beiden Inhaberinnen haben beide selbst einmal einen solchen Kurs gemacht. Sie kennen sich allerdings durch ihre beiden ältesten Töchter, die zusammen in der ersten Klasse waren. Auf einem Geburtstag hatte Liane Hinrichs dann Stefanie Koch gefragt, ob sie nicht auch Lust hätte, einen eigenen Stoffladen zu eröffnen. Beide wollten zu dem Zeitpunkt beruflich einen Neuanfang wagen. &bdquo;Ich habe lange in der Pflege gearbeitet, wollte aber nach meiner Elternzeit nicht wieder zurück in den Beruf“, erinnert sich Koch. Hinrichs war nach ihrer Elternzeit in Teilzeit gewechselt und wollte die lange Pendelei nach Bielefeld vermeiden. &bdquo;Als wir uns zusammensetzten, sprudelten die Ideen nur so“, erinnert sich Hinrichs. Was die beiden aber besonders verbindet, ist die Liebe zum Nähen. &bdquo;Ich mag unheimlich gerne Stoff“, schwärmt Hinrichs und fügt hinzu: &bdquo;Ich wasche ihn gerne, ich bügel ihn gerne und liebe es, etwas Eigenes daraus zu erschaffen.“ Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial &bdquo;Lifestyle, Gastro, Shopping“

Meistgelesen