Das beschäftigt die Jugendlichen in der Gemeinde Hiddenhausen

Hiddenhausen. Eine überdimensionale Karte der Gemeinde Hiddenhausen liegt auf dem großen Tisch im Haus der Jugend. Straßen und Buslinien sind unter anderem dort eingezeichnet. An zahlreichen Stellen fallen kreisrunde, rote Klebepunkte auf, die über alle Ortsteile verteilt sind. "Das sind die Stellen in der Gemeinde, an denen sich die Jugendlichen Geschwindigkeitskontrollen wünschen", erklärt Mareike Brockelt vom Jugendamt des Kreises Herford. Vor allem in den Wohngebieten, wo Tempo 30 gelte, werde nach Meinung der Jungen und Mädchen oft viel zu schnell gefahren. Knapp 30 Jugendliche waren jetzt beim zweiten Teil des Jugendforums in der Gemeinde Hiddenhausen unter dem Motto &bdquo;Jetzt bist Du dran! Part 2“ dabei, neben Schülerinnen und Schülern auch einige Auszubildende. In zwei Workshops diskutierten sie rund 90 Minuten lang über Mobilität und Sport. Busverkehr stand besonders im Fokus Diese Themen hatten sich beim ersten Forum vor einigen Wochen als besonders ergiebig herauskristallisiert. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes des Kreises Herford waren auch Vertreter der Gemeinde Hiddenhausen dabei. Beim Workshop Mobilität kritisierten die Jugendlichen unter anderem die entweder zu großen oder zu kleinen Busse, die nicht geleerten Mülleimer an den Haltestellen oder auch kaputte Haltestellen. Auch die oft überfüllten Busse, die von der Olof-Palme-Gesamtschule (OPG) kommen, beziehungsweise dorthin fahren, kamen zur Sprache, ebenso die nach Meinung der Jugendlichen schlechte Anbindung der Busse an den Zugverkehr. Auch diese Mängel wurden mit farbigen Klebepunkten auf der Karte festgehalten. Weitere Punkte, die beim Mobilitäts-Workshop zur Sprache kamen, waren sicherere, von den Straßen getrennte Fahrradwege und mehr Buslinien in der Gemeinde. Zudem wünschten sich die Jugendlichen, dass die OPG bei der nächsten Auflage des Stadtradelns im kommenden Jahr mitmachen solle. Mehr Möglichkeiten zu Outdoor-Aktivitäten Auch einen autofreien Tag brachten die Jugendlichen ins Spiel, ein Wunsch, den die Verantwortlichen für eine sehr gute und spannende Idee hielten. "So etwas gibt es ja schon auf der Straße von Herford nach Bielefeld", sagte Maren Arndt von der OPG. So etwas sei beispielsweise auch auf der Bünder Straße in Hiddenhausen denkbar. In Sachen Sport wünschten sich die Teilnehmer vor allem mehr Möglichkeiten, an frischer Luft Sport zu treiben. So standen hier ein Skate-Park, eine Fahrradstrecke oder ein Volleyball-Feld oben auf der Wunschliste, ebenso wie ein Dreimeter-Brett im Freibad und eine freie Wand für legale Graffiti-Kunst. Eine offene Hallenzeit in der Sporthalle der OPG kam in der Diskussion ebenfalls zur Sprache. Zwar habe das Jugendzentrum eine freie Zeit in der Grundschule Regenbogen, diese ist aber laut Uwe Schröder für Volleyball zu niedrig. "Wir nehmen einige Dinge aus den Diskussionen mit", so der Schulamtsleiter. Eine komplett freie Hallenzeit für Jugendliche sei aber aus Aufsichtsgründen nicht möglich. Das sind die nächsten Schritte Mit der Resonanz, aber auch den Ergebnissen des Forums insgesamt zeigte sich Mareike Brockelt zufrieden. "Es waren viele konkrete Dinge dabei, die wir jetzt an die Politik weitergeben können. Mit der Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bin ich auch zufrieden, auch wenn noch Luft nach oben ist. Wir haben noch Kapazitäten", sagte Brockelt. In einem nächsten Schritt solle sich nun eine feste Gruppe an Jungen und Mädchen bilden, die sich weiter mit den Themen befasst. Um alle auf dem Laufenden zu halten, werden die Jugendlichen in den kommenden Wochen per E-Mail informiert, wie es mit den Themen weitergeht. Christiane Möller-Bach, Vorsitzende des Schul-, Sozial-, Sport- und Kulturausschusses der Gemeinde Hiddenhausen, wünscht sich, dass die Themen, die beim Workshop besprochen wurden, in einem der nächsten Schritte von den Jugendlichen selbst in einer Ausschusssitzung vorgetragen werden. "Ich hoffe, dass das klappt. Die Jugendlichen müssen merken, dass es direkte Auswirkungen hat, wenn sie sich engagieren", sagte Möller-Bach. Nach den Diskussionen klang das Jugendforum mit einem gemeinsamen Grillen am Haus der Jugend aus.

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