Festival mit Flair und familiärer Note in Hiddenhausen

Hiddenhausen. Mit dem neuen Duo &bdquo;RewindKey“ beginnt das Musikprogramm am späten Samstagnachmittag beim Umsonst&Draußen-Festival Schweicheln Rock City (SRC) auf dem Festplatz am Kartel mit einem Mix aus Balladen und ruhigen Rocksongs. Für Sängerin Nicole Kremer und Simon Volmer an der Akustikgitarre ist die Schweichelner Bühne aber durchaus vertrautes Terrain, standen sie hier doch auch schon mit der Musikschulband &bdquo;Secret Mayhem“ auf der Bühne. Seit 2004 bietet des Festival Musikerinnen und Musikern aus der Region ein Forum, um sich vielleicht erstmals vor Publikum vorzustellen und mit den Jahren zum eigenen Stil zu finden. Wie immer beginnt das Festival nach einem Auftritt das Tanztheaters Gladys mit Singer-/Songwriter-Musik von durchweg alten Bekannten. Dennis Fründ rockte schon mit der Band &bdquo;Fünftürer“, der Schweichelner Bastian Rabeneck gehörte einst mit der Band &bdquo;Egosplit“ zu den Stammgästen und ist nun als &bdquo;Corby“ unterwegs. Einen alten Egosplit-Sog hat er mit seinem Trio und lässt mit &bdquo;Back to Live“ alte Zeiten hochleben bevor er an Joschka Brings und Moe übergibt. Moe stand hier schon 2012 mit &bdquo;Five Seasons“ auf der Bühne, Brings feierte hier vor elf Jahren seinen ersten Auftritt. Ein Liebeslied für den schimmelbefallenen Probenraum Diesmal hat Brings ein trauriges Lied dabei, ein Liebeslied für den Oetinghauser Probenraum, den er und Moe wegen Schimmelbefalls einen Tag später ausräumen müssen. Vorher gönnen sich beide mit ihrer Hardcore-Band einen Auftritt der ganz anderen Art. Trotz einem Schauer zu später Stunde wird die Band begeistert geiert. Für die Herforder Band &bdquo;Ricky Shindig“ und ihren Rock ist SRC erst der dritte Auftritt überhaupt und doch so etwas wie ein Probedurchlauf für den ersten &bdquo;großen“ Gig einen Tag später im Vorprogramm von Ben Zucker im Bielefelder Ravensberger Park. Den hatte das Quintett, das erst im Mai sein Debütalbum &bdquo;The Hungry Kind“ vorgelegt hatte, bei einem Voting auf nw.de gewonnen. &bdquo;Das wird sicher großartig, denn da werden mehrer tausend Menschen erwartet“, sagt Bassist Oliver Halle vor dem Auftritt. &bdquo;Wie in Bielefeld haben wir heute eine halbe Stunde Zeit“, sagt Sänger Janneck Schmacke: &bdquo;Wir spielen also genau das Programm, das wir auch am Sonntag spielen.“ Die Generalprobe gelingt, denn am Ende des energiegeladenen Auftritts stehen deutlich mehr Menschen vor der Bühne als zu Beginn. Miterfinder des Festivals stehen auf der Bühne Schon früh zog Festival-Miterfinder Felix Neef, der später mit seiner Alternative-Band &bdquo;Muster“ die Schattenseiten des Kapitalismus besingen wird, eine positive Bilanz. Erstmals hatte das Singer/Songwriter-Programm nur auf einer der beiden Bühnen stattgefunden, vor der die Veranstaltergemeinschaft um Musiker und Falken für Sitzplätze gesorgt hatten. &bdquo;Es sind deutlich mehr Familien gekommen und länger geblieben“, sagte Neef. Auffällig viele junge Fans hielten diesmal bis spät in die Nacht durch und feierten &bdquo;Muster“, &bdquo;Amber“, &bdquo;Vansome“oder &bdquo;Chamoné“ vor und teils auch auf der Bühne. Sollten die Kids sich die Begeisterung bewahren, dürfte die Sorge wohl unbegründet sein, dass das Publikum für Live-Musik aussterben könnte. Im nächsten Jahr steht der 20. Geburtstag an &bdquo;Je später der Abend, desto härter die Musik“, ist das Motto des SRC und so steigert &bdquo;Meta Resonance“ aus Herford mit Rocksongs das Tempo, wird aber ausgerechnet beim Song &bdquo;Rain“ von einem Schauer überrascht, der die Zuhörer unter die Pavillons treibt. Die kehren aber zum Auftritt der Lokalmatadoren &bdquo;Driftwood“ aus Oetinghausen mit ihrem Hardcore zurück und feiern auch &bdquo;Human Strain“ aus Herford und &bdquo;Apeiro“ bis spät in die Nacht. Im kommenden Jahr steht der 20. Geburtstag des Festivals an. Ob das besonders gefeiert wird, steht noch nicht fest, aber die mit dem WWE-Kulturpreis verbundene Finanzspritze hilft sicher.

Meistgelesen