Hiddenhauser Ehepaar feiert Diamantene Hochzeit: Mit einer Tafel Schokolade fing alles an

Hiddenhausen. Joseph Drappa kann es kaum glauben. "Hätte mir jemand gesagt, dass wir im Jahr 2023 unseren 60. Hochzeitstag feiern würden, ich hätte nur ungläubig geschaut", sagt er und ergänzt: "Wer schafft das schon?" Joseph Drappa und seine Frau Brigitte haben es geschafft. Am Mittwoch, 14. Juni, feiern die beiden Diamantene Hochzeit. "Das ist unser Tag. Wir sind glücklich und schauen dankbar auf eine lange Zeit zurück", sind sich die beiden gebürtigen Oberschlesier, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Kinder ihre Heimat verlassen mussten, einig. Bei einem Tanzfest der katholischen Kirchengemeinde St. Hedwig in Steinhagen lernten sie sich 1959 kennen. "Es war fröhlich und nett", blickt Joseph Drappa zurück. Weitere Feste folgten, doch Schule und Beruf hätten in dieser Zeit noch ihren Preis gefordert, erinnert er sich. Allmählich ernst wurde es, als Brigitte ihrem "Jupp" im Freibad eine Tafel Schokolade zu seinem 21. Geburtstag schenkte. Zwei Jahre später heirateten die beiden. 1964 kam Sohn Jörn zur Welt, zwei Jahre später folgte Tochter Anke, die nach ihrem Informatikstudium mittlerweile in der Nähe von Stuttgart lebt. Seine berufliche Karriere verbrachte Joseph Drappa 40 Jahre lang beim Gerling-Konzern, einem großen Versicherungsunternehmen, das zu einem der größten Industrieversicherer in Europa und zu den führenden Anbietern von betrieblicher Altersvorsorge in Deutschland gehörte. "Ich habe dort am 1. Januar 1961 angefangen und 2001 aufgehört. Anschließend war ich bis zu meinem 75. Lebensjahr freiberuflich tätig", erzählt der ehemalige Versicherungskaufmann. Gemeinsam haben sie viel von der Welt gesehen Bei Gerling arbeitete er vor allem im Außendienst und war in ganz Deutschland unterwegs. "Ich hatte vorher auch bei einem Makler gearbeitet und dort Außendiensterfahrung gesammelt." Zu Drappas besonderen Steckenpferd wurden in seiner Karriere Rentenberechnungen. "Damit hatte ich vorher immer Probleme, aber mein Chef hat mir dann gezeigt, wie es geht", blickt er dankbar zurück. Später stieg er bis zum Direktor mit Prokura auf. Brigitte Drappas Arbeitsplatz war 22 Jahre lang die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. "Ich habe als Sekretärin am Lehrstuhl für Philosophie von Professor Eike von Savigny gearbeitet", berichtet die heute 80-Jährige. Ihren Ruhestand nutzten die Eilshauser vor allem für längere Reisen, unter anderem nach Usbekistan, Mongolei, Südafrika, Namibia, Australien, Kanada und in die USA. Ein Erlebnis ist Brigitte Drappa besonders im Gedächtnis geblieben. "Wir haben eine Reise nach Australien gemacht und haben uns am Silvesterabend vom Schiff aus das Feuerwerk im Hafen von Sydney angeschaut", sagt sie. "Das war wunderbar." Die USA haben die Drappas mehrfach bereist, auch weil Sohn Jörn nach seinem Studium in New York seit einigen Jahren in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien lebt und dort in der Arzneimittelforschung tätig ist. "San Diego ist wirklich wunderschön", schwärmt Brigitte Drappa von der malerischen Stadt an der Pazifikküste mit den endlos langen Sandstränden. In Eilshausen seit 1967 heimisch Seit 1967 wohnen die Drappas in ihrem eigenen Haus in Eilshausen, das 1980 um einen Anbau erweitert wurde. An die Gespräche mit der Sparkasse kann sich Brigitte Drappa noch gut erinnern. "Wir hatten kein Geld und wir hatten keinen Bauplatz. Die Sparkasse war sehr erfreut", blickt sie mit einem Lächeln auf diese Zeit zurück. Ein Bauplatz fand sich schließlich, so dass dem Bau nichts mehr im Wege stand. In Eilshausen fühlt sich das Ehepaar sehr wohl. "Wir haben liebe, nette Nachbarn und freundliche Helfer an unserer Seite. Wir sind Eilshauser. Hier bleiben wir", sind sich die beiden einig. Ihre Kinder und die beiden Enkelkinder, die gerade an ihrer Karriere feilen, können beruflich bedingt am Jubiläumstag nicht dabei sein, werden ihren Eltern und Großeltern aber aus der Ferne zur Diamantenen Hochzeit gratulieren.

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