Hiddenhauser Wohnprojekt "Hof Dunkelau" kommt voran

Hiddenhausen. Aktuelles zu einem Wohnprojekt, die geplante Erneuerung einer Hochspannungsleitung sowie verschiedene Straßenbaumaßnahmen - an Abwechslung bei den auf der Tagesordnung stehenden Themen mangelte es in der Sitzung des Gemeindeentwicklungsausschusses am Montag nicht. Für das Bauprojekt rund um den "Hof Dunkelau" am Sportplatzweg in Hiddenhausen sind laut Alexander Graf, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung, mittlerweile die Bauanträge bei der Gemeinde eingegangen. "Uns liegen sechs Anträge für das Hofgebäude und fünf Hausgruppen vor", teilte der Amtsleiter mit. Die denkmalgeschützte Deelentor-Fassade des Hofes soll erhalten bleiben, das Hofgebäude wird jedoch einige Meter zur Löhner Straße hin versetzt. Dort sind zwei Wohneinheiten mit 73, beziehungsweise 80 Quadratmetern geplant. Wohnprojekt nimmt nächste Hürde 20 Wohneinheiten mit einer Größe zwischen 44 und 100 Quadratmetern sollen in den fünf Reihenhausgruppen mit Flach-, beziehungsweise Pultdächern entstehen. Die Häuser werden in Holzrahmen-Bauweise errichtet und sind mit Wärmepumpen und Solar-Anlagen ausgerüstet. 36 Stellplätze für Autos sollen entstehen, zudem wird es 24 Ladestationen für E-Autos geben. Träger des Projektes ist der Kirchenkreis Herford, der damit bezahlbaren Wohnraum schaffen will. Die Wohnungen sollen nach Fertigstellung vermietet werden. Die Vermessungsarbeiten werden nach Angaben von Graf noch in dieser Woche in Angriff genommen. Die Gemeinde hatte den Hof samt dem dazugehörigen Ackerland Ende 2018 gekauft. Der Schuppen vor dem Hofgebäude wurde Anfang 2019 aus Sicherheitsgründen abgerissen. Kartierungsarbeiten stehen an Quer durch die Gemeinde Hiddenhausen verläuft die Elbe-Lippe-Leitung, eine rund 200 Kilometer lange Hochspannungsleitung mit rund 380.000 Volt. Der Übertragungsnetzbetreiber, die Tennet TSO Gmbh, will die aus den 1980er Jahren stammende Leitung auf einer Länge von rund 60 Kilometern zwischen den beiden Umspannwerken in Ovenstädt (Gemeinde Petershagen) und Bechterdissen (Gemeinde Leopoldshöhe) mit modernen Hochtemperaturseilen aufrüsten. Hochtemperaturleitungen können bis zu doppelt so viel Strom transportieren wie herkömmliche Kabel, da sie eine spezielle Aluminiumlegierung enthalten. Damit will das Unternehmen das deutsche Übertragungsnetz für die im Zuge der Energiewende stark ansteigenden Stromflüsse von Norden nach Süden ertüchtigen und leistungsfähiger machen, heißt es in einer Mitteilung. Um die Auswirkungen des Ausbaus auf Natur und Landschaft bestimmen zu können, sollen Kartierungen Lebensräume und Tierarten im Bereich der Planungsräume erfassen. Geplant sind Maßnahmen zu Amphibien, Fledermäusen, Fischottern sowie Brut- und Rastvögeln. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Sichtbeobachtungen und Handfänge, Aufstellen von Wasserfallen, Lokalisation von Baumhöhlen, Netzfänge und Horst- , beziehungsweise Nestersuche von Großvögeln. Für die Kartierungen müssen nicht nur landwirtschaftliche, private und öffentliche Wege begangen, sondern in Einzelfällen auch private Grundstücke betreten werden, heißt es vom Unternehmen. Der Untersuchungsraum für die Kartierungsarbeiten liege bei 500 Meter beiderseits der Trassenachse, beziehungsweise 3.000 Meter für ausgewählte Vogelarten. Die Dauer der Arbeiten liege zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden. Teilweise müssten diese wiederholt werden, kündigt die Tennet TSO GmbH an. Wann die Arbeiten beginnen, steht noch nicht fest. Der zeitliche Ablauf orientiere sich an den Lebenszyklen der Flora und Fauna und hänge auch von der Witterung ab, teilt das Unternehmen mit. Straßenbaumaßnahmen werden ausgeschrieben Jeweils einstimmig verabschiedete der Ausschuss die Ausschreibung der von der Verwaltung vorgeschlagenen Maßnahmen im Rahmen des Straßen- und Wegekonzeptes der Gemeinde bis 2027. Die Friedrich-Ebert-Straße soll zwischen Fritz-Erler-Straße und Am Felsenkeller eine neue Fahrbahndecke erhalten. Mehrere Straßen, unter anderem die Lippinghauser Straße, der Bakusbrink, die Heidestraße und der Bünder Landweg, weisen Risse in der Fahrbahndecke auf. Hier sollen ebenfalls Asphaltsanierungsarbeiten durchgeführt werden. Auf weiteren Gemeindestraßen sind Pflasterkleinsanierungsarbeiten nötig. Auch hier beschloss der Ausschuss einstimmig die Ausschreibung der Arbeiten. Hans-Ulrich Laege (SPD) regte an, diese Arbeiten nicht auszuschreiben, sondern von den Mitarbeitern des Bauhofs erledigen zu lassen. Laut Franz-Josef Dickhausen vom Amt für Gemeindeentwicklung, sei das zwar grundsätzlich möglich. "Allerdings wären dann drei bis vier Mitarbeiter des Bauhofs über mehrere Wochen gebunden", gab Dickhausen zu bedenken. Das sei bei der derzeit dünnen Personaldecke jedoch schwierig. "Größere Maßnahmen sind für den Bauhof nicht leistbar", stellte Dickhausen fest.

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