Seit 50 Jahren engagiert sich diese Buchautorin im Tierschutz

Hiddenhausen. In Silvia Wobschalls Leben haben Katzen schon immer eine große Rolle gespielt. Obwohl sie als Kind in einer Berliner Wohnung keine Katzen halten durfte, hat sie, als sie älter wurde, immer wieder eine gehabt. "Es sind immer wieder Katzen zugelaufen. Auf irgendeine Art muss ich sie anziehen", sagt Wobschall. Nun ist sie schon seit über 50 Jahren im Tierschutz aktiv, hat drei Katzen in ihrer Wohnung in Hiddenhausen und lässt sich von den Tieren inspirieren. 14 Bücher hat die 70-Jährige mittlerweile seit 2018 veröffentlicht. Ihr erstes ist eine Biografie, in der die Tierschützerin von ihrem Leben mit den Katzen erzählt. Welche Verantwortung Katzenbesitzer haben, was falsche Tierliebe ist und was Katzenbesitzer alles wissen sollten. Danach kamen Bücher dazu, die auch von anderen Tierarten handeln. Sie alle sind in der Ich-Perspektive aus Sicht des jeweiligen Tieres geschrieben. So wie beispielsweise "Igel Igor auf Abwegen" oder "Xaver, ein Frosch, der seine Prinzessin sucht". Beide Protagonisten der Kurzgeschichten suchen nach der Liebe ihres Lebens. Sie machen sich aus ihrer geschützten Umgebung auf und sind sich der vielen Gefahren, denen sie auf dem Weg ausgesetzt sind, gar nicht bewusst. Auch "Chakka, der einsame Wolf" ist auf der Suche. Er verirrt sich in den Wäldern von Brandenburg, erlebt dort viel Aufregendes und findet dann endlich zu seinem Rudel zurück. Mit so vielen Katzen ist man nicht beliebt "So wie andere zum Sport gehen, um mit den Gedanken herunterzufahren, so setze ich mich an meinen Computer und schreibe", sagt Wobschall. Es falle ihr leicht, sich in die Situation des Tieres hineinzuversetzen. Einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch habe die 70-Jährige nicht. "Krimis oder Liebesromane habe ich noch nie gelesen." Mit ihren Büchern möchte sie ihren Lesern ein paar schöne Momente in der gerade sehr unruhigen Welt anbieten. Auch Wobschall hat schon so einiges hinter sich: Als richtige "Großstadtpflanze" ist sie in Berlin aufgewachsen. Von ihrer sozialen Ader angetrieben, machte sie eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin, danach führte sie lange einen Antiquitätenladen mit ihrem Lebensgefährten, bis sie schließlich die Liebe in Bad Oeynhausen während einer Reha fand. Das nahm sie zum Anlass, in diese Gegend zu ziehen - ihre beiden Katzen kamen damals natürlich mit. 14 Katzen in ihrem Leben gehabt Die Liebe hielt nicht lange, aber die Katzen blieben. Seitdem sei sie bereits bis zu zehn mal wegen der Tiere umgezogen, sagt sie. 2013 bis 2016 hatte sie acht Katzen, da wohnte sie noch in Porta Westfalica. Für die Katzen hatte sie extra ein 150 Quadratmeter großes Außengehege anbauen lassen. Das kam bei den Nachbarn nicht so gut an, erinnert sich die Tierschützerin. "Du bist nicht beliebt, wenn du als alleinstehende Frau so viele Katzen hast." Sie zog nach Bad Oeynhausen, nahm aber nur vier Katzen mit - die anderen vermittelte sie - und baute ihnen dort ein kleineres Gehege. Leider wurde das Haus dann vom Vermieter modernisiert und sie musste wieder umziehen. Letztendlich ist sie in Schweicheln gelandet, zwei ihrer Katzen hat sie mitgenommen und die dritte ist eine Streunerkatze, die sie kürzlich erst zu sich genommen hat. So habe sie bislang 14 Katzen in ihrem Leben gehabt. Am liebsten würde sie allen Tieren einen Unterschlupf bieten, aber mit einer Erwerbsminderungsrente und dem Ehrenamt einer Demenzbetreuerin in einer sozialen Einrichtung komme sie sehr schnell an ihre finanziellen Grenzen, sagt sie. Deshalb könne sie ihre Bücher auch nicht so veröffentlichen, wie sie es gerne wolle. Denn für jedes Buch, das sie online verkaufen lassen möchte, muss sie zunächst in Vorleistung treten. Und dabei gilt: Je hochwertiger die Bilder und das Cover, desto höher der Preis. Zu erwerben sind die Bücher nur über Internetseiten wie Amazon oder bücher.de, und auch als ebook. Immer noch Pflegestellen gesucht Doch davon abschrecken, lässt sie sich nicht. An ihrem neusten Buch schreibt sie gerade, sagt sie. Da wurde sie inspiriert von dem aktuellen Geschehen in Bad Oeynhausen. Mehrere Streunerkatzen hatten sich hinter einem Imbiss an einer Hauptstraße vermehrt. Das störte einen Katzenhasser so sehr, dass er Giftköder auslegte. Eine der Katzen verstarb daran. Wobschall und eine weitere Tierschützerin versuchen seitdem, alle Katzen einzufangen, zu kastrieren und für die eine Pflegestelle zu finden. Dreizehn Katzen seien bereits vermittelt, eine Katze habe sie selbst behalten, sagt die Tierschützerin aus Hiddenhausen. Bisher gehe es allen gut. Drei Streuner liefen allerdings noch immer hinter dem Imbiss an der Mindener Straße herum. &bdquo;Wenn wir sie da nicht wegholen, vermehren sie sich. Dann geht das Problem von vorne los“, sagt Wobschall.Die Katzen sind maximal zwei Jahre alt und werden kastriert, sobald sie eingefangen werden. Wer eine oder mehrere Katzen aufnehmen möchte, erreicht Silvia Wobschall unter Tel. (01 70) 7 72 01 05.

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