So läuft der Winterdienst in Hiddenhausen ab

Hiddenhausen. Als die meisten Hiddenhauser am Sonntagmorgen gemütlich gefrühstückt und den wirbelnden Schneeflocken vor den Fenstern zugeschaut haben, waren die Mitarbeiter des Bauhofs schon längst im Dienst. Denn wenn Schnee und Frost die Straßen in der Großgemeinde unsicher machen, sind sie bereits in den frühen Morgenstunden auf den Straßen unterwegs. Um drei Uhr am Sonntagmorgen begann für einen der Bauhof-Mitarbeiter bereits der Arbeitstag. Denn dann steht die erste Straßenkontrolle auf dem Dienstplan. Sind die Temperaturen warm genug, so dass es weder schneit, noch sich Glätte bildet, muss nicht gestreut werden. Zwei Stunden später wird das allerdings nochmals überprüft. Wenn allerdings, wie am vergangenen Sonntag, Glättegefahr besteht und es schneit, werden auch die anderen Kollegen um halb 4 am Morgen aus dem Bett geklingelt. Die erste Kontrolle Um zu entscheiden, ob gestreut werden muss, reicht nicht nur eine Temperaturmessung: "Es kann auch bei einem Grad über dem Gefrierpunkt schneien", erklärt Winterdiensteinsatzleiter Holger Kenneweg. Denn der Boden könne kälter sein als die Lufttemperatur und dann bleibe der Schnee sogar liegen und schmelze nicht direkt. Zudem ist es in der gesamten Großgemeinde nicht gleich kalt oder warm: "Schweicheln liegt beispielsweise etwas höher, da kann es dann auch mal niedrigere Temperaturen geben", so Kenneweg. Sind die Bedingungen wie am vergangenen Sonntag, sind alle 14 Mitarbeiter im Dienst. Drei Lkw mit Streuvorrichtungen, drei Kleintraktoren und Handwagen können dann genutzt werden. Sind die Lkw für die Straßen zuständig, werden die Traktoren für Geh- und Radwege eingesetzt. Bushaltestellen und Treppen können auch von Hand gestreut werden. Genügend Streusalz Streusalz für solche großen Wintereinsätze hat die Großgemeinde genug. Denn der vergangene Winter war so mild, dass die Salzvorräte kaum verbraucht wurden. "Wir haben zwei Lager auf dem Bauhof. In einem sind 250 Tonnen, in dem anderen zwischen 120 und 130 Tonnen", beschreibt Kenneweg. Wie viel Streusalz bei einem Einsatz verbraucht werde, sei ganz unterschiedlich. Wenn es nur schneie und der Boden so warm sei, dass der Schnee direkt schmelze, reiche es beispielsweise aus, die Straßen zu räumen. Gestreut werden müsse dann nicht unbedingt. Wenn allerdings Minusgrade vorherrschten, dann müsse, so Schnee da sei, geräumt und gestreut werden. "Wenn die Temperaturen sich dann auch zwischendurch wieder im Plusbereich bewegen, muss auch noch einmal nachgestreut werden, weil der tauende Schnee das Salz mit auflöst", erklärt der Winterdiensteinsatzleiter. Zwischen einer und 30 Tonnen Streusalzverbrauch sei dann mit einem Einsatz verbunden. Wo die Bauhof-Mitarbeiter unterwegs sind, das ist genau geregelt. Denn es werden nur die Straßen geräumt und gestreut, die auch gebührenpflichtig seien. Diese Straßen würden dann noch priorisiert. Hauptstraßen würden vorrangig geräumt, Nebenstraßen im Anschluss. Bürgersteige würden hauptsächlich von den Anwohnern gestreut, lediglich dort, wo die Gemeinde Grundstücke besäße, seien die Mitarbeiter des Bauhofs im Einsatz. "Die Mitarbeiter kennen ihre Strecken genau, die sind seit Jahren dabei", sagt Kenneweg. Andere Aufgaben Je nach Wetter, könne ein Wintereinsatz zwei Stunden oder auch bis zu acht Stunden dauern. Doch der bisherige Winter sei wieder sehr mild gewesen, die Einsätze dementsprechend wenig. "Der letzte, extreme Winter war 2010. Danach waren die Winter eher mild, der vergangene Winter war sogar sehr mild", beschreibt Kenneweg. So könnten die Mitarbeiter im Straßenbau eingesetzt werden, Schneidearbeiten an Bäumen und Hecken erledigen oder sonst noch anfallen Tätigkeiten abarbeiten. Doch sicher ist er sich nicht, dass die Lage so entspannt bleibt. "Es kann trotzdem noch zu Starkschneeereignissen kommen, das kann keiner vorhersehen", betont Kenneweg. Gerüstet sei der Bauhof auf jeden Fall.

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