Hiddenhausens Grundschulen bereiten sich auf ungewissen Schulstart vor

Hiddenhausen. Die Wiederaufnahme des Unterrichts an weiterführenden Schulen ist eine echte Herausforderung. Doch noch viel schwieriger ist die Situation für die Grundschulen. Ab dem vierten Mai sollen sie den Unterricht für Viertklässler wieder beginnen – vorausgesetzt der Unterrichtsbeginn der Sekundarstufe Zwei in dieser Woche läuft reibungslos genug ab. Doch es fehlen den Schulen noch wichtige Vorgaben für den Ernstfall. Die Kultusministerkonferenz wird erst am 29. April ihr Konzept vorstellen. Trotzdem bereiten sich die Hiddenhauser Grundschulen soweit es geht schon jetzt auf den Ernstfall vor. Eine der größten Herausforderungen ist das Alter der Schüler. Mit ihren knapp zehn Jahren können die 177 Viertklässler in Hiddenhausen die Ausmaße der Corona-Pandemie noch nicht so erfassen, wie es ältere Schüler können. &bdquo;Wenn die Kinder wieder in die Schule wollen werden sie wieder ihre Freunde sehen und sich austauschen wollen", sagt Claudia Gelke, Schulleiterin der Paul-Maar-Grundschule mit Standorten in Eilshausen, Hiddenhausen und Oetinghausen. &bdquo;Für die meisten von ihnen gab es zudem keine Abstandsregeln zuhause." Wie also verhindern, dass sich beste Freundinnen am ersten Tag direkt in die Arme fallen? &bdquo;Wir haben den Kindern im Homeschooling schon Videos über das richtige Verhalten zugeschickt und die Eltern in einem Elternbrief gebeten, einzuüben die doppelte Armlänge Abstand zu halten", sagt Gelke. Auch die anderen Grundschulen der Gemeinde setzen in diesem Bereich auf die Unterstützung der Eltern. Ohne die geht es nicht. &bdquo;Wir können nicht jedem einzelnen Kind sämtliche Hygienemaßnahmen einzeln erklären", sagt Kerstin Gerkensmeier, Schulleiterin der Regenbogen Grundschule mit Standorten in Schweicheln-Bermbeck und Lippinghausen. &bdquo;Wenn sich einzelne Kinder nicht daranhalten, müssen wir sie zum Schutz der anderen abholen lassen." Regelmäßiges Händewaschen sei zudem an ihrer Grundschule Pflicht: Vor dem Unterrichtsbeginn, immer vor dem Essen und nach jedem Verlassen des Klassenraums. Mehr als eine Jahrgangsstuge ist problematisch Ob es genug Waschbecken und Desinfektionsmittel in allen Grundschulen gibt, wird momentan zusammen mit der Gemeinde Hiddenhausen überprüft. An allen drei Grundschulen sieht es damit gut aus, nur wenig muss nachgerüstet werden. Zeitgleich wurden auch schon die Größen der vorhandenen Klassenräume nachgemessen, um zu überprüfen ob zwischen den Schülern der Mindestabstand von 1,5 Metern zueinander eingehalten werden kann. &bdquo;Dazu fehlen noch die Vorgaben. Entweder müssen wir eine Klasse in zwei oder drei Gruppen aufteilen", sagt Gerkensmeier. Das benötigt natürlich ausreichend Räumlichkeiten zusätzlich zur bestehenden Notbetreuung und zusätzliches Personal. Auch außerhalb des Klassenraums muss durch Aufsichten und Lenkung der Schülermassen ein Einhalten des Sicherheitsabstandes gewährleistet werden. Für die Viertklässler ist dies noch an allen Grundschulen stemmbar. Nur wenige Lehrkräfte fallen an den einzelnen Schulen aus, weil sie selbst zu einer Corona-Risikogruppe gehören. Doch langfristig wird es für einige Schulen problematisch, wenn auch andere Jahrgangsstufen hinzukommen sollten. &bdquo;Zwei Jahrgänge pro Tag können wir so nicht unterrichten", sagt Manuela Uphoff, Schulleiterin der Grundschule Sundern. &bdquo;Dann müssen wir die Klassen an unterschiedlichen Tagen unterrichten. Bei Drittklässlern bräuchte es zudem sehr viel zusätzliches Reglement. Erst- und Zweitklässler unter diesen Bedingungen zu unterrichten, kann ich mir gar nicht vorstellen." &bdquo;Von Räumlichkeiten und Personal wäre das möglich, aber von der Organisation ist das nur schwer machbar", sagt auch Gerkensmeier. &bdquo;Dann ließe sich nicht sicherstellen, dass sich die Gruppen nicht auf dem Schulgelände begegnen." Auch ihre Kollegin Gelke sagt: &bdquo;Dann wären auch wir voll belegt. Aber eventuell wird uns ja vom Land zugebilligt auch Unterricht am Nachmittag oder Samstag abzuhalten. Dann sähe die Situation natürlich wieder anders aus." Zunächst kein normaler Unterricht möglich Zwar stehen Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache auf dem Stundeplan. Doch wird der Unterricht zunächst wohl alles anderes als normal ablaufen. Zunächst muss geguckt werden, auf welchem Lernstand die einzelnen Schüler sind, da sie in den vergangenen Wochen alle separat gelernt haben. &bdquo;Wir müssen aber auch die Ängste der Schüler thematisieren, die sie mitbringen", sagt Uphoff. &bdquo;Es wird auch anspruchsvoll sein, dass die Schüler für eine so lange Zeit still sitzen zu müssen." All diese Pläne müssen nun bis zum vierten Mai in die Tat umgesetzt werden. Sollten die Grundschulen dann tatsächlich geöffnet werden, wird das eine sehr herausfordernde Aufgabe werden. Dennoch zeigen sich die Schulleiterinnen zuversichtlich. &bdquo;Momentan tragen alle von der Gemeinde bis zu den Eltern engagiert ihren Teil bei", sagt Gelke. So kriegen wir das schon irgendwie hin." Und Gerkensmeier sagt: &bdquo;Es wird trotz aller Planung irgendwelche Probleme geben, die wir vorher nicht bedacht haben. Dann müssen wir halt gucken, was kommt, und es dann beheben."

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