Von
Paul Struthmann
30.04.2017 | 30.04.2017, 20:35
Hiddenhausen
Schmuckstücke werden der interessierten Öffentlichkeit auf dem eigenen Hof auch am 1. Mai vorgeführt
Hiddenhausen. Zum 16. Mal öffneten die Motoren- und Traktorenfreunde Hiddenhausen (MTFH) ihre Tore, um den Besuchern am Sonntag und am 1. Mai ihre Schmuckstücke zu zeigen. Die knapp 20 Mitglieder des Vereins organisierten die Veranstaltung, die bei gutem Wetter viele Begeisterte in die Mühlenstraße zog.
Zu den Ausstellungsstücken zählten neben Traktoren der Marken Lanz Bulldog, Deutz und MAN auch viele landwirtschaftliche Geräte, die ganz das Motto der beiden Tage widerspiegelten: "Kartoffel und was noch".
Gezeigt wurden verschiedenen Verfahren zum Legen und Ernten von Kartoffeln. Aber auch die andere große Leidenschaft des Freundeskreises kam nicht zu kurz. In der eigenen Motorenhalle wurden viele alte Maschinen präsentiert. "Alles was hier bei uns auf dem Gelände steht läuft, und wenn es nicht läuft, dann reparieren wir es", sagte Vereinsmitglied Edelhard Altmann. In der Sammlung des Vereins befindet sich zum Beispiel der größte Motor, der jemals von der Herforder Motorenfabrik gebaut wurde. Der "liegende Herforder", wie er auch liebevoll genannt wird, wiegt 30.000 Kilogramm und kommt aus dem Westerwald in Rheinland-Pfalz, wo er früher zur Stromerzeugung in einem Möbelbetrieb diente. Als seine Zeit im Betrieb abgelaufen war, sollte er von einem Schrottunternehmen verwertet werden, doch bereits das acht Tonnen schwere Schwungrad ließ den Unternehmer verzweifeln.
Über Umwege gelangte das Problem an die Motoren- und Traktorenfreunde Hiddenhausen, die sich dem Sonderling annahmen und den Motor jetzt für die eigenen Stromerzeugung nutzen.
Weitere Schmuckstücke, wie der ehemalige Motor aus dem Herforder Atomschutzbunker, lassen sich auch auf dem Grundstück bestaunen.
Passend zum Motto des Tages war auch die Verpflegung gestaltet worden. So gab es Ofenkartoffeln, Pommes und Reibekuchen, die allesamt vor Ort zubereitet wurden. "Es wollen so viele Leute einen Reibekuchen haben, dass ich im Moment zehn Stück in Vorbestellung habe", sagte Gerhard Köster mit Freude über die gute Nachfrage.
Dank des guten Wetters kamen viele Besucher. Edelhard Altmann war vor allem vom starken Zulauf der Kinder und Jugendlichen begeistert. "Bei den ersten Fahrten mit dem Planwagen mussten mehrere Kinder auf die nächste Fahrt warten, weil der Wagen zu voll war."
Auch Joel Leon Machaszek war mit seinem kleinen Bruder und den Eltern zum Tag der offenen Tür gekommen. Auf die Frage, ob er später einmal Landwirt werden wolle, antwortete er mit großen Augen: "Ich weiß es noch nicht genau, entweder will ich Zug oder Traktor fahren. Aber die alten Traktoren, die sind viel cooler."
Wer die Motoren und Traktoren gerne selbst bestaunen möchte, hat am Montag bis 18 Uhr auf dem Gelände der Motoren und Traktorenfreunde Hiddenhausen, Mühlenstraße, noch einmal Gelegenheit dazu.
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