Herford

Zwei Herforder Abschlussjahrgänge feiern Klassentreffen nach 50 Jahren

1966 beendeten jeweils eine Klasse der Geschwister-Scholl-Schule und der Volksschule am Wilhelmplatz ihre schulische Laufbahn

Ein altes Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Wilhelmsplatz. | © Klara Meyerbröker

12.10.2016 | 12.10.2016, 18:12

Herford. In alten Zeiten schwelgen, über die Streiche lachen und noch einmal in Gedanken durch die Schulflure schlendern – Dinge, die zu fast jedem Klassentreffen dazu gehören. Aber auch das Wiedersehen nach so vielen Jahren ist immer etwas Besonderes. Die alten Klassenfotos werden aus dem Keller geholt und es wird über die ein oder andere Frisur gelacht, die damals Mode war.

Realschule Wiesestraße

Wieder vereint: Barbara Redecker, Ulrike Haltinger, Ingrid Gieselmann, Christel Kaminski, Margret Schock, Eva Heinemann, Gisela Glas, Renate Göhner,Christa Renelt, Elke Stahlhut, Renate Eckstein, Ursula Haase, Hannelore Richter, Christine Herbst, Inge Scholz, Elisabeth Busse. - © Klara Meyerbröker
Wieder vereint: Barbara Redecker, Ulrike Haltinger, Ingrid Gieselmann, Christel Kaminski, Margret Schock, Eva Heinemann, Gisela Glas, Renate Göhner,Christa Renelt, Elke Stahlhut, Renate Eckstein, Ursula Haase, Hannelore Richter, Christine Herbst, Inge Scholz, Elisabeth Busse. | © Klara Meyerbröker

Obwohl die Schulzeit jetzt schon 50 Jahre zurück liegt, sind manche Sachen doch noch immer klar im Gedächtnis. Von der damaligen Realschule Wiesestraße, heute Geschwister-Scholl-Schule, kamen 16 ehemalige Klassenkameraden zum Treffen ins Hotel Waldesrand. Alle ehemaligen Mitschüler zu informieren war jedoch nicht ganz einfach, obwohl das letzte Treffen erst fünf Jahre her ist.

Ulrike Haltinger-Bruns musste lange telefonieren und etliche E-Mails verschicken, um alle ihre ehemaligen Klassenkameraden zu kontaktieren. Denn nicht alle sind in Ostwestfalen, Herford, Deutschland oder Europa geblieben. „Jutta Nietner lebt heute in Kanada. Verständlich, dass man nicht jederzeit über den großen Teich fliegen kann, auch wenn das Heimweh noch so sehr plagt", sagt Haltinger-Bruns.

Information

Aufruf

Margit Hennig versucht weitere ehemalige Mitschüler zu finden, damit bei den nächsten Klassentreffen mehr Leute zusammen kommen.
Wenn sich jemand auf dem Foto wiederfindet oder jemanden erkennt, freut sich Hennig, wenn die Person Kontakt zu ihr aufnimmt. Tel. (0 52 21) 8 62 28

An die bereits Verstorbenen wurde mit einer Gedenkminute gedacht. Aber auch die ehemaligen Streiche kamen zur Sprache. „Der erste Rektor der Schule, Friedrich-Wilhelm Beinke, redete einigen Schülerinnen ins Gewissen, weil diese sich während des Mathematik-Unterrichts in den Wandschränken versteckten", erinnert sich Haltinger-Bruns.
Um die Erinnerung an die alten Zeiten wieder ein bisschen aufzufrischen, gab es einen Test. Dabei wurden die Namen der Lehrer in den 15 Schulfächern abgefragt.

Damals nannte man Sportunterricht noch „Leibesübungen" oder die Biologie war „Naturkunde". Dazu kam Unterricht in Nadelarbeit und Hauswirtschaft. Eine besondere Begrüßung gab es vom Lehrer, der die Vertretungsstunden machte. „Guten Morgen, Jungs, setzten!", waren seine ersten Worte am Morgen zu den Mädchen. Nach dem Quiz wurde dann noch die ein oder andere Anekdote über alte Schulzeiten ausgetauscht.

Volksschule am 
WilhelmsplatzEin Wiedersehen nach 50 Jahren war es für die ehemaligen Schüler der Volksschule am Wilhelmsplatz. Sie sahen sich nach einem halben Jahrhundert nach ihrer Schulzeit zum ersten Mal wieder. Obwohl das so ganz richtig nicht ist. „Die, die immer noch in Herford wohnen, trifft man schon mal ab und zu", sagt Margit Hennig.

Ein altes Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Wilhelmsplatz - © Klara Meyerbröker
Ein altes Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Wilhelmsplatz | © Klara Meyerbröker

Sie hat die erste Zusammenkunft organisiert. Und das war nicht ganz einfach: „Eineinhalb Jahre habe ich gebraucht, um die zehn hier wieder zusammen zu bekommen". Dabei hatte sie nur die alten Klassenlisten aus der Schule und das Internet zur Verfügung. Immerhin, diese zehn sind alle in Deutschland geblieben. Zwar reiste Monika Färvers aus dem Rheinland an, der größte Teil kam jedoch aus der näheren Umgebung.

Sehen sich wieder: Wolfgang Karwelat (v.l.), Bernd Eikmeier, Hans-Peter Hußner, Ute Sturm, Edelgard Vogel, Walter Thomaschky, Margit Hennig, Monika Färvers, Ilona Remmert - © Klara Meyerbröker
Sehen sich wieder: Wolfgang Karwelat (v.l.), Bernd Eikmeier, Hans-Peter Hußner, Ute Sturm, Edelgard Vogel, Walter Thomaschky, Margit Hennig, Monika Färvers, Ilona Remmert | © Klara Meyerbröker

Interessant für die ehemaligen Mitschüler war es zu erfahren, was aus den alten Klassenkameraden geworden ist. Zwei Klassenfotos aus der Schulzeit hatte Hennig auch mitgebracht. Und es war nicht einfach die Mitschüler wieder zu erkennen. „Margit hätte ich auf dem Foto nicht erkannt", sagt Edelgard Vogel. Die ein oder andere unschöne Erinnerung kam wieder hoch. „Ein Lehrer hat immer sein gebrauchtes Taschentuch auf die Heizung zum trocknen gelegt", erinnert sich Monika Färvers. Gemeinsame Zeiten im Waldjugendheim vor der Schulzeit sind manchen noch stark im Gedächtnis geblieben.

Da Hennig nur zehn der 21 Schüler erreichen konnte, hofft sie, dass sich vielleicht der ein oder andere auf dem alten Klassenfoto wiedererkennt. „So können wir hoffentlich noch ein paar alte Mitschüler finden", hofft die Organisatorin.