Herford

Persönliche Beratung für Bus- und Bahnfahrer in neuer Servicestelle

OWL Verkehr hat im Auftrag von BVO und MoBiel an der Rennstraße 44 eine Servicestelle eröffnet. Es gibt Tickets, Infos und viele Hilfen

Der Schlüssel zu mehr Mobilität: Dieter Wulfmeyer (Stadtverkehr Herford), hält ihn. Bürgermeister Tim Kähler, Cornelia Christian (OWL Verkehr) und Achim Overath (MHV) halten Modelle von Bus, Bahn und Straßenbahn. Im Hintergrund sind die Mobilitätsberater Philipp Sasse und Anja Feldmann, rechts Karin Schnake. | © Ralf Bittner

Thomas Hagen
28.06.2016 | 28.06.2016, 06:45

Herford. Die Hansestadt hat seit gestern auch eine Mobilitätsberatung für Kunden von Bus- und Bahnverkehr (oder solche, die es werden wollen). Nun gibt es nur noch in Höxter eine Servicewüste für Kunden der Linienbetreiber. In Herford sind es die Verkehrsunternehmen Busverkehr Ostwestfalen GmbH (BVO) und MoBiel (Bielefelder Verkehrsbetriebe).

An der Rennstraße 44, ganz in der Nähe des Busknotenpunktes Alter Markt, stehen die Serviceberater Anja Feldmann und Philipp Sasse den Kunden des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für Fragen und Dienstleistungen rund um die Mobilität ohne eigenen Pkw zur Verfügung.

»Wir müssen in Kooperationen und regional denken«

Bürgermeister Tim Kähler, bekanntermaßen ein leidenschaftlicher Verfechter eine zukunftsorientierten Öffentlichen Nahverkehrs, sagte gestern anlässlich der Eröffnung der Mobilitätsberatung: „Wir finanzieren als Stadt die Räume. Wir müssen in Kooperationen und regional denken und so die Angebote verbessern. Außerdem muss ÖPNV so umweltgerecht und bequem wie möglich sein."

Für Cornelia Christian, Geschäftsführerin der OWL Verkehr, Grund zur Aussage: „Es tut Herford gut, dass wir nun hier vor Ort sind. Jeder kann man unseren Mitarbeitern in den Dialog treten und sich in Ruhe beraten lassen. Wir sind ein großes Team mit 20 Unternehmen im Hintergrund."

Achim Overath, Geschäftsführer der Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft mbH (mhv) ergänzt: „Wir müssen und wollen das Thema Mobilität ernster nehmen und es den Bürgern näher bringen. Es reicht einfach nicht, nur ein gutes Liniennetz zu haben, man muss auch dafür werben." In den vergangenen Jahren habe man deshalb 280.000 Euro aus Fördertöpfen investiert.

»Es reicht nicht, nur ein gutes Liniennetz zu haben«

In den Bussen wird jetzt über so genannte TFT-Bildschirme und mit Flyern über die Mobilitätsberatung informiert. In diesen Displays und den Broschüren erfährt man bereits einiges über die vielfältigen Angebote. Noch mehr und detaillierter geben die Mitarbeiter von OWL Verkehr in Einzelgesprächen Auskunft.

Demnächst sollen Angebote zum Radverkehr und zu touristischen Zielen im Servicebüro folgen. Es ist geöffnet von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 und 13 bis 17 Uhr.

Zu erreichen ist die Mobilitätsberatung unter Tel. (05221) 9989939 und im Internet unter mobilherford@owlverkehr.de und www.owlverkehr.de.

KOMMENTAR

Herford ist Busverkehrs-Diaspora

von Thomas Hagen

Als Herforder kann man nur neidisch in Richtung „große Stadt" Bielefeld schauen. Jahr für Jahr vermelden die städtischen Verkehrsbetriebe MoBiel Fahrgastzuwächse und hohe Kundenzufriedenheit.

Nur 20 Kilometer nördlich an Werre und Aa eine komplett andere ÖPNV-Welt. Taktzeiten wie aus den Fünfzigern, ein Tohuwabohu an den Fahrplänen am Alten Markt.

Ein Rendezvous-Verkehr, der zwar im Herzen der Stadt, aber altertümlich (sprich nicht barrierefrei) daherkommt und ein Abendverkehr, der das Etikett nicht verdient.

Der Schritt eine Mobilitätsberatung zu eröffnen ist da nur logisch und lange überfällig. Jetzt müssen die Bürger die Beratung aber auch nutzen und die Nutzerzahlen nach oben treiben. Flankiert und unterfüttert werden muss das von einem zukunftsfähigen, nutzerfreundlichen und attraktiven Angebot.

Da darf man gespannt sein, ob die angekündigte Studie über Herfords Stadtverkehr wirklich zielgerichtet diskutiert oder dann doch wieder zwischen den politischen Fronten zerrieben wird.

Information

Studie für Stadtverkehr in Arbeit

  • Wie sich der ÖPNV in Herford entwickeln soll, darüber betreibt die Stadt derzeit eine Studie.
  • Sie soll noch vor den Sommerferien vorgestellt werden und als Diskussionsgrundlage für die Zukunft dienen.
  • „Wir reden hier über Taktzeiten, Geschwindigkeiten, Pendelverkehre und abendliches Mobilitätsverhalten und auch über neue Informationssystem mit Apps und Laufband-Displays an den Haltestellen", beschreibt Bürgermeister Tim Kähler die Studie.