Herford

Weinrich zeigt seine neue Schokoladenseite

Das neue Verwaltungsgebäude an der Diebrocker Straße fügt sich überzeugend in die Umgebung ein

Traditionelle und heutige Architektur: Im Ensemble der neu gebauten Verwaltung des Schokoladenherstellers Weinrich an der Diebrocker Straße und der Villa können beide Bauwerke ihre Wirkung entfalten. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Hartmut Braun
18.09.2015 | 18.09.2015, 10:35
Lichtdurchflutetes Foyer: Decken- und Wandverkleidungen spielen mit der Anmutung von Schokolade und ihrer Stanniol-Verpackung. - © Frank-Michael Kiel-Steinkamp
Lichtdurchflutetes Foyer: Decken- und Wandverkleidungen spielen mit der Anmutung von Schokolade und ihrer Stanniol-Verpackung. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Herford. An der Diebrocker Straße hat die Schokoladenfabrik Weinrich direkt neben ihrer Gründerzeit-Villa ein neues Verwaltungsgebäude errichtet - einen schmalen dreigeschossigen Neubau mit Verbindungstrakt, der sich behutsam in die Umgebung einpasst und trotzdem markante Akzente setzt.

"Eigentlich baut man als Unternehmer nicht gern Bürogebäude", sagt Inhaber Cord Budde - er gehört zu denen, die lieber in direkte Produktivität investieren. Doch sein Unternehmen ist in den letzten Jahren so stark gewachsen, dass die von seiner Verwaltung genutzte Gründer-Villa an der Diebrocker Straße (Baujahr 1896) zu klein wurde, um vor allem die deutlich größer gewordene Vertriebsabteilung unterzubringen.

Weinrich hat sich in mehreren Märkten stark entwickelt - als Zulieferer für große Discounter ebenso wie als Spezialist mit Marktführer-Ambition für Bio- und fair gehandelte Schokolade. Und zuletzt auch mit der Traditions-Marke "Feinste Schokolade seit 1895": "Herzlich Willkommen im ostwestfälischen Herford, herzlich Willkommen in der Schokoladenwelt von Weinrich", wird man dort empfangen.

Der Inhaber: Cord Budde freut sich über seinen Neubau. - © Frank-Michael Kiel-Steinkamp
Der Inhaber: Cord Budde freut sich über seinen Neubau. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Für diese Welt am alten Standort sollte nun das Lübbecker Büro BKS-Architekten 500 Quadratmeter Bürofläche auf engstem Raum unterbringen. BKS hat unter anderem das Blum-Gebäude im Heidsiek geplant - und zeigt sich auch hier der Aufgabe gewachsen: Gründerzeit-Villa und der fast zierliche Neubau werden mit einem gläsernen Trakt verbunden, der mit einem Lochblech-Element verkleidet wird, das in Farbe und Geometrie an eine Tafel Vollmilchschokolade erinnert. Das Schoko-Lochblech taucht an mehreren Stellen wieder auf.

Funktion nach außen getragen: Schokoladenfarbige Lochbleche gliedern die Fassade - hier zum Innenhof. - © Frank-Michael Kiel-Steinkamp
Funktion nach außen getragen: Schokoladenfarbige Lochbleche gliedern die Fassade - hier zum Innenhof. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Im Foyer ist die Wand mit glitzerndem Aluminium verblendet, was an Stanniol-Papier erinnert, in das zu deren besserer Haltbarkeit gute Schokolade verpackt wird.

Parallel zum Neubau, der im Frühsommer bezogen wurde, hat das Unternehmen in eine neue Verpackungsstraße investiert, die rund um die Uhr in Betrieb ist. Weitere Zahlen zeigen die Richtung an: "Wir haben inzwischen 18 Azubis in sieben Berufen", sagt Inhaber Cord Budde. Die Mitarbeiterzahl ist um 40 gestiegen und nicht mehr weit von 3090 entfernt. Und der Umsatz, allerdings von zeitweilig gestiegenen Rohstoffpreisen beeinflusst, ist 2014 um 25 Prozent auf 117 Millionen angestiegen. Weinrich wächst.