
Von
Hartmut Braun
25.08.2015 | 25.08.2015, 15:10
Herford
Forschungsministerin Schulze sieht eine gute Ausgangsposition für das Klinikum
Die drei Herforder RUB-Professoren: Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und der Dekan der Ruhr-Universität Bochum (RUB), Prof. Dr. Albrecht Bufe (r.) mit den Klinikum-Chefärzten und künftigen Bochumer Hochschullehrern Günther Winde (Chirurgie), Dietrich Henzler (Anästhesie) und Klaus Weichert-Jacobsen (Urologie). | © Foto: Friederike Schulz||
Herford. Der Urologe lehrt bisher an der Uniklinik in Kiel, der Chirurg in Münster, der Anästhesist in Hannover. Doch ab dem Wintersemester 2016/17 werden drei Herforder Chefärzte als Professoren der Ruhr-Universität Bochum wirken. Am Montag diskutierten sie ihre Ziele mit NRW-Ministerin Schulze.
Sozialdemokratin Svenja Schulze leitet das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung. Sie kam auf Einladung des Landtagsabgeordneten Christian Dahm nach OWL, um die künftigen Universitätskliniken der RUB, wie die Bochumer Ruhr-Uni genannt wird, kennen zu lernen.
Dabei versuchte sie, mit einem Vorurteil aufzuräumen: "Dass Sie in Minden und Herford den Wettbewerb gewonnen haben, hat nichts mit erfolgreichem Lobbyismus zu tun. Sie haben sich allein mit ihren Leistungen durchgesetzt."
Herford und Minden hatten zur allgemeinen Überraschung mit einem gemeinsamen Konzept die Ausschreibung zusätzlicher Kooperationspartner für das dezentrale Bochumer Modell der Ärzteausbildung gewonnenen.
Im Herforder Klinikum werde in Teilen bereits auf dem Niveau von Universitätskliniken gearbeitet, meint die Ministerin. Sie sieht das Bochumer Modell als "Erfolgsstory" und als Chance für beide Seiten, auch für die Forschung. Und sie setzt große Hoffnung darin, dass das Modell dazu führt, dass die dezentral lernenden Mediziner am Ende in der Region bleiben.
Dann ließ sie sich von den drei künftigen Herforder RUB-Professoren deren Profile und Ziele erläutern. Wie berichtet, ist Herford mit der Urologie, der Chirurgie und der Anästhesiologie an dem Verbund-Projekt beteiligt.
Klaus Weichert-Jacobsen, Chefarzt der Urologie, will seine künftige Doktoranden unter anderem mit Problemen der urologischen Begleitung sehr alter Patienten befassen. Sein Chirurgie-Kollege Günther Winde will den Schwerpunkt ebenfalls auf klinische Forschungsprojekte setzen. Und Chef-Anästhesist Dietrich Henzler, der längere Zeit im kanadischen Halifax geforscht und gelehrt hat, denkt bereits an einen Studenten-Austausch über den großen Teich.
"Das ist eine fantastische Ausgangsposition für dieses Haus", fasst die Ministerin am Ende ihres ersten Besuchs in der Universitätsklinik Herford zusammen. "Ich glaube, das wird eine sehr, sehr interessante Geschichte.
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