So viele Herforder haben binnen eines Jahres ihr Geschlecht und ihren Namen umtragen lassen

Herford. Das neue Selbstbestimmungsgesetz gilt seit dem 1. November 2024. Binnen zwölf Monaten haben 22.049 Menschen in Deutschland ihren Geschlechtseintrag ändern lassen. Das ist vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu entnehmen. Auch in Herford haben von der neuen Regelung schon viele Gebrauch gemacht. 33 Menschen, die in Herfords Geburtenregister geführt werden, haben seit Inkrafttreten des Gesetzes über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG) ihr Geschlecht umtragen lassen. In der Hansestadt kam dabei folgende Änderung am häufigsten vor: 13 Personen haben ihr Geschlecht von weiblich zu männlich umtragen lassen. 7 haben den umgekehrten Weg gewählt. Zwei Menschen haben zudem ihren Geschlechtseintrag von weiblich zu divers, drei von männlich zu divers gewechselt. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, seinen Eintrag zu verändern, indem man gar kein Geschlecht angibt. Jeweils vier Frauen und Männer haben sich für eine Streichung entschieden. Selbstbestimmung: Mehr als 22.000 Menschen haben Geschlechtseintrag geändert Fünf weitere Erklärungen zur Geschlechtsänderung &bdquo;Zudem gab es binnen des vergangenen Jahres fünf Erklärungen, bei denen die Beurkundung an das Geburtsstandesamt versandt wurde“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Körner. Folgendes wurde hier umgetragen: drei Menschen wechseln von weiblich zu männlich, einer von männlich zu weiblich und einer von männlich zu divers. Versendete Beurkundungen – das bedeutet, dass das Standesamt in der Stadt, in der die Betroffenen geboren wurden (Geburtsstandesamt) über das neue Geschlecht und weitere Dinge informiert wird. Susanne Körner erklärt auf Anfrage der Neuen Westfälischen, was die Voraussetzungen für einen geänderten Eintrag sind und wie der Ablauf funktioniert: &bdquo;Die Erklärenden müssen genau schildern, welche Form des Geschlechtseintrages zukünftig geführt werden möchte (weiblich, männlich, divers oder Geschlecht streichen lassen) sowie den geschlechtsspezifischen Vornamen wählen.“ Wenn Minderjährige ab dem 14. Lebensjahr eine Erklärung nach dem SBGG abgeben möchten, dann müssen die gesetzlichen Vertreter der Erklärung zustimmen. Bei Minderjährigen bis zum 14. Lebensjahr können nur die gesetzlichen Vertreter die entsprechende Erklärung abgeben. .responsive23-EuWbYqEe7cGF5tfm-parl-geschlechtsaenderung-in-hf { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-EuWbYqEe7cGF5tfm-parl-geschlechtsaenderung-in-hf { padding-top: 76.92%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-EuWbYqEe7cGF5tfm-parl-geschlechtsaenderung-in-hf { padding-top: 100%; } } Lesen Sie auch: Transmann: &bdquo;Ich habe mit 13 Jahren aufgehört, ins Freibad zu gehen“ Nach der Erklärung folgt eine Sperrfrist von einem Jahr &bdquo;Nach der wirksamen Abgabe der Erklärung gibt es eine Sperrfrist von einem Jahr. Erst dann könnte eine erneute Erklärung abgegeben werden“, erläutert Susanne Körner. Seit dem 1. November 2024 hat das Selbstbestimmungsgesetz das Transsexuellengesetz abgelöst. Bis dahin mussten Personen, die ihren Geschlechtseintrag ändern wollten, zwei psychiatrische Gutachten vorlegen und auf eine gerichtliche Entscheidung warten. Das war mit hohen Kosten und sehr intimen Fragen, etwa zum Masturbationsverhalten, verbunden. Viele trans- und intergeschlechtliche Menschen haben auf das neue Gesetz gewartet, doch die Kritik ist weiterhin groß. Ein Hauptvorwurf lautet, es mache die Änderung des Geschlechtseintrags zu leicht. Das ist heute zu tun, wenn man sein Geschlecht amtlich umtragen lassen möchte: Zuerst wird ein Termin für die Anmeldung der Erklärung nach dem SBGG mit Angabe des neuen Geschlechtseintrages sowie der geschlechtsangepassten Vornamen vereinbart. Körner: &bdquo;Diese Erklärung kann auch postalisch abgegeben werden.“ Anschließend werde ein zweiter Termin nach dem Ablauf der Drei-Monatsfrist vereinbart. Das ist die gesetzliche Bedenkzeit, um das Ausmaß der Erklärung noch mal konkret vor Augen zu führen. Transfrau im Interview: &bdquo;Das Selbstbestimmungsgesetz war längst überfällig“ So ist das Prozedere beim Umtragen des Geschlechts Der zweite Termin findet dann persönlich statt, weil die endgültige Erklärung nach dem SBGG mit Angabe des neuen Geschlechtseintrages sowie der geschlechtsangepassten Vornamen vor einem Urkundsbeamten beurkundet werden muss. Erforderliche Unterlagen sind der Personalausweis oder Reisepass, die Geburtsurkunde sowie eine Meldebescheinigung. Termine können mit dem Standesamt beispielsweise per E-Mail unter standesamt@herford.de abgestimmt werden. Körner: &bdquo;Eine Anbindung an das Terminvergabesystem ist derweil in Planung.“ &bdquo;Wenn Herford das Geburtenregister führt, wird die finale Erklärung nach dem SBGG in das Geburtenregister nachbeurkundet mit Ausgabe der neuen Geburtsurkunden sowie einer Mitteilung an das Einwohnermeldeamt. Sollte ein anderes Standesamt das Geburtenregister führen, wird eine beglaubigte Abschrift der Erklärung an das zuständige Standesamt versendet“, sagt Susanne Körner. Anschließend könnten die erklärenden Personen sich eine neue Geburtsurkunde, den Personalausweis, Schulzeugnisse, Führerschein etc. auf eigene Kosten beantragen. Lesen Sie auch: Im falschen Körper: Aus Daniel wird Melanie Diese Kosten fallen in Herford für das Umtragen an Die Änderung des Geschlechts und der Vornamen kostet bis zum 31. Dezember 2025 30 Euro, die Erklärung nach dem SBGG 45 Euro. Körner: &bdquo;Optional bieten wir immer noch eine Bescheinigung über die Namensführung für 9 Euro (ab 1. Januar 2026 10 Euro) an, da nicht alle Behörden die neue Geburtsurkunde akzeptieren.“ Optional könne eine neue Geburtsurkunde für 10 Euro (ab 1. Januar 2026 15 Euro) angeboten werden. &bdquo;In der Regel möchte aber jede Person auch eine neu ausgestellte Geburtsurkunde“, hat Körner beobachtet. Die Kosten für den neuen Personalausweis/Reisepass und weitere Dokumente kämen jeweils noch dazu. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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