Müll nicht abgeholt: Herforder Viertel leidet unter Schrott-Immobilie

Herford. Die Sperrungen rund um die Ilsemann-Bauruine wirken sich nicht nur auf die Verkehrsführung aus – sondern auch auf die Müllabfuhr. Die Tonnen konnten jüngst nicht abgeholt werden, weil der Müllwagen wegen parkender Autos die Ausweichstrecke nicht passieren konnte. Und das ist noch nicht alles. Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung vor gut einer Woche – am 29. September – den Bereich um die Problem-Immobilie an der Rennstraße überraschend dichtgemacht. Auch Anlieger waren davon nach eigener Aussage überrascht worden. Laut einer Mitteilung aus dem Rathaus seien Teile des seit Jahren leer stehenden Komplexes einsturzgefährdet. Das gehe aus einem Gutachten hervor, das ein Bausachverständiger und ein Statiker im Auftrag der Kommune erstellt hätten. Daraufhin war die Lessingstraße direkt neben dem Gebäude komplett gesperrt worden. Auch vor der zur Rennstraße zugewandten Fassade waren Absperrbaken aufgestellt worden. Mehr zum Thema: Einsturzgefahr: Straße neben Herforder Problem-Immobilie plötzlich gesperrt Sammelplätze eingerichtet Damit auch hinter der Absperrung wohnende Anlieger der Lessingstraße zu ihren Grundstücken gelangen können, wurde die eigentlich in der anliegenden Renntorwallstraße geltende Einbahnstraßenregelung aufgehoben. So sollte auch sichergestellt werden, dass die Müll-Fahrzeuge der SWK die dortigen Häuser problemlos erreichen können. Das klappte aber offenbar nicht besonders gut – zumindest zunächst. Denn ein Leser meldete sich umgehend bei der NW, beschwerte sich, dass die Mülleimer Ende vergangener Woche nicht abgeholt worden waren. &bdquo;Wohl, weil die SWK nicht weiß, wie sie durch die Straßen kommen soll“, so seine Vermutung. Und die kommt der Wahrheit schon ziemlich nahe, wie aus einer Stellungnahme der Stadt zu dem Thema hervorgeht. Demnach waren aufgrund der gesperrten Lessingstraße Sammelplätze für die Mülltonnen der Anlieger eingerichtet worden. &bdquo;Einer gegenüber dem Haus unter den Linden und der andere an der Ecke Rennstraße/Lessingstraße“, teilt Rathaussprecherin Susanne Körner mit. Die Anwohner des Viertels seien bereits in der vergangenen Woche von der Stadtverwaltung schriftlich über das Prozedere informiert worden. Anwohner haken nach Am Samstag, 4. Oktober, sollte dann die durch den Einheitsfeiertag verschobene Müllabholung nachgeholt werden. Doch es gab ein Problem: &bdquo;Das große Müllfahrzeug konnte nicht in die Renntorwallstraße einbiegen, da parkende Autos die schon schmale Zufahrt blockierten“, so Körner. Mit einem kleineren Fahrzeug sollte die Abfuhr daher am Dienstag, 7. Oktober, nachgeholt werden. Rund 15 Anwohner hätten sich schon an diesem Montag bei der SWK gemeldet und nachgefragt, warum die Mülltonnen noch nicht geleert worden seien. &bdquo;Alle haben telefonisch eine Auskunft dazu bekommen“, berichtet die Behördensprecherin. Zudem zog die Stadt Konsequenzen in Sachen Abfuhr-Problem: Um langfristig den Zugang für das große Müllfahrzeug – und gegebenenfalls für Feuerwehr und Rettungswagen –, zu gewährleisten, wurden Parkverbotsschilder an der Renntorwallstraße aufgestellt. Diese würden allerdings bislang ignoriert. Die Folge: &bdquo;Das Ordnungsamt wird dort nun verstärkt kontrollieren“, informiert Susanne Körner. Lesen Sie auch: Ilsemann-Gelände in Herford: Abriss und Neubau verzögern sich Gefährliches Problem? Anlieger des Bereichs wollen aber noch ein weiteres Problem in Zusammenhang mit der Sperrung ausgemacht haben. So stelle der komplett abgesperrte Bürgersteig direkt vor dem Ilsemann-Gebäude ein aus ihrer Sicht gefährliches Problem für Fußgänger dar. &bdquo;Die gehen nun nämlich über den Radstreifen direkt auf der teils viel befahrenen Rennstraße“, so ein Anwohner. Diese Einschätzung bestätigt auch ein dort ansässiger Geschäftsmann: &bdquo;Das ist teilweise schon echt riskant!“ Allerdings: Die Stadt weist in der Tat per Beschilderung an mehreren Stellen darauf hin, dass Fußgänger wegen der Sperrungen – die laut Herfords Baudezernent Peter Böhm schon mehrfach von Unbefugten verschoben wurden – die Straßenseite wechseln sollten. &bdquo;Aber daran halten sich halt die wenigsten. Es ist echt ärgerlich, dass die Bau-Ruine nicht schon längst abgerissen ist“, so der Ladeninhaber. Manuel Ersay, Besitzer des heruntergekommenen Ilsemann-Hauses, hatte zuletzt im NW-Gespräch betont, dass er die Bauruine bis Ende Februar 2026 abbrechen lassen möchte. Aber ob es wirklich so kommt? Die Stadtverwaltung hält sich in der Angelegenheit – auch mit der Frage nach der Verfügung eines möglichen Zwangsabrisses der maroden Immobilie – indes bedeckt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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