Herfords CDU-Landratskandidat: Zwischen Fällen von Kindeswohlgefährdung und Landleben

Kreis Herford. Kindeswohlgefährdung, Sorgerechtsstreit – die Fälle, die Mirco Schmidt, Familienrichter am Amtsgericht Herford und Landratskandidat der CDU im Kreis Herford, entscheidet, werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt, um die Kinder zu schützen. Oft geht es um Fälle, die gravierend und belastend sind. &bdquo;Das Familienrecht bietet Richtern noch die Möglichkeit, Einfluss auf das weitere Leben zu nehmen und gegenzusteuern, gerade bei Familien. Das ist sehr befriedigend, wenn man später sieht, dass eine Entwicklung in die richtigen Bahnen gelenkt wurde und manche Leute die Kurve bekommen. Im Strafrecht ist das anders, da wird nur im Nachhinein entschieden“, sagt der im Ortsteil Schwarzenmoor lebende Familienvater, der selbst zwei Söhne (4 und 7 Jahre) hat. Abschalten sei bei einigen Fällen schwer möglich. &bdquo;Die nimmt man dann mit nach Hause.“ Fachliteratur und ein Kinderbuch Abschalten könne er etwa im Garten. &bdquo;Wir haben Gemüse, Kräuter und Obstbäume.“ Und auch bei körperlicher Arbeit, wie gemeinsam mit dem Nachbarn beim Bau von Einfahrt und Mauer. Er sei der Mann am Betonmischer, sagt der Sohn eines Handwerksmeisters. &bdquo;Vier Schaufeln Kies, eine Zement.“ Letztlich genieße er es aber auch, wenn er abends seinen Kindern ein Buch vorlese. &bdquo;Die kleine Raupe Nimmersatt“ sei deshalb aktuell das einzige Buch, das er neben juristischen Büchern wiederholt lese. Präventiv tätig zu werden, ist ein Ansatz, den der Landratskandidat der heimischen Christdemokraten bei der Kriminalität verfolgt. Angesichts der jüngsten Fälle sieht er aber dringenden Handlungsbedarf im Kreisgebiet. &bdquo;Ich sorge mich um die Entwicklung. Der Kreis Herford hat statistisch gesehen zwar eine geringere Kriminalität als im Landesschnitt. Wir haben in NRW einen Rückgang und hingegen im Kreis Herford einen Anstieg um sieben Prozent, bei den Rohheitsdelikten um elf Prozent – und das im ländlichen Raum“, so der frühere Strafrichter. Explizit hebt er auf die Auseinandersetzungen ab, die Herforder Großfamilien untereinander führen und die jüngst auch durch Messerangriffe und Schüsse auf offener Straße orchestriert wurden und viele Menschen verunsicherten. Behörden müssen zusammenarbeiten &bdquo;Ich habe dazu einen ganz konkreten Vorschlag gemacht“, so Schmidt, der einen Koordinierungskreis aus Kreis, Zoll, Finanzamt, Polizei einsetzen will. Letztendlich stelle sich auch die Frage - angesichts des Umfeldes - , ob die in den an den Auseinandersetzungen beteiligten Familien lebenden Kinder ohne erzieherische oder unterstützende Hilfen des Jugendamtes aufwachsen könnten, so der Familienrichter weiter. &bdquo;Da wird ein völlig falsches Wertesystem vermittelt. Das ist die nächste Generation, den Kreislauf muss man doch durchbrechen.“ Mirco Schmidt, selbst groß geworden in einem Dorf im Landkreis Osnabrück, erinnert sich hingegen gern an seine Kindheit. &bdquo;Wir waren sechs fast gleichaltrige Kinder und eigentlich von morgens bis abends unterwegs.“ Deshalb habe er sich auch für das stadtnahe, aber trotzdem ländliche Schwarzenmoor entschieden. &bdquo;Das ist die logische Konsequenz“, sagt Schmidt und lacht. &bdquo;Schön ist es auch, wenn Sie ihre Nachbarn kennen. Das Miteinander ist mir ungeheuer wichtig.“ Mehr zum Thema: Alles Infos rund um die Kommunalwahl 2025 in Herford Das Klinik-Problem Mit einem gemeinschaftlichen Problem, an dem landesweit Kommunalpolitiker aller Couleur knapsen, müsste sich Schmidt im Falle seiner Wahl zum Landrat befassen: den Millionen-Defiziten der kommunalen Kliniken. &bdquo;Das ist eine Herausforderung. Wir haben aber alle zusammen die Entscheidung getroffen, dass Gesundheit uns wichtig ist, und wir deshalb Geld ins System einzahlen.“ Er rechne aber mittelfristig mit einer Lösung des Finanzproblems. Auf kommunaler Ebene gibt es das Solidaris-Gutachten, das er, weil es geheim ist, nicht kenne. Darin gebe es mit Sicherheit Punkte, an denen sich das Klinikum besser aufstellen könne. Schmidt: &bdquo;Das ist Aufgabe des Vorstandes, und ich bin ein großer Freund davon, dass sich die Politik mehr aus dem Klinikum heraushält. Das, was unter der SPD in der Vergangenheit passiert ist, hat dem Klinikum nicht gutgetan. Wir haben zwei Vorstände verloren, die insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums hoch angesehen und anerkannt waren und das Klinikum jahrelang gut geführt haben. Und nun dieses Riesen-Theater mit der Pflege-Direktorin.“ Die Frage des Nahverkehrs und der ICE-Trasse Beim Verkehr setzt Schmidt nicht allein auf eine einzige Verkehrsform – das Spektrum reicht bei ihm vom Rad über den Bus bis zum Auto. Bei der Frage zum Neubau der ICE-Trasse und zum Deutschlandtakt hat er eine klare Position: &bdquo;Ich habe die Petition unterschrieben.“ Er glaube, dass die Bahn mit einem Trassen-nahen Ausbau besser beraten sei. Dabei gehe es ihm um die Kosten und den Kohlendioxid-Ausstoß: Der Neubau der Brücken und die Untertunnelung sei immens kostspielig und es würden immense CO?-Mengen freigesetzt. Schmidt: &bdquo;Dieses Argument sollte Parlamentarier überzeugen, wenn sie über den Ausbau entscheiden müssen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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