Der neue autonome Bus in Herford: Was passiert bei einem Unfall?

Herford. In Herford läuft seit dem 1. April ein zukunftsweisendes Projekt der Deutschen Bahn und der Stadt Herford. Autonome Busse werden unter realen Bedingungen getestet, allerdings nicht vollautonom. Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärt, dass &bdquo;bei jeder Fahrt eine Sicherheitsfahrerin oder ein Sicherheitsfahrer an Bord ist“, um die Sicherheit zu gewährleisten und bei Bedarf einzugreifen. Die Fahrzeuge sind mit modernster Technologie ausgestattet, die eine präzise Umfelderkennung ermöglichen soll und selbstständig Fahrstrategien entwickelt. &bdquo;Redundante Systeme“ sorgen außerdem dafür, dass auch bei einem Ausfall eines Systems der Betrieb sicher fortgesetzt werden kann, so der Sprecher. Lesen Sie auch: Autonomer Bus fährt durch Herford Was bei einem Unfall mit dem autonomen Bus passiert Die Frage der Versicherung bei Unfällen wurde vor Projektstart ebenfalls geklärt. Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben als Betreiber &bdquo;alle etwaigen Risiken umfangreich versichert“ und mit dem Versicherer eine &bdquo;schnelle und unkomplizierte Regulierung“ für den Schadensfall vereinbart. Und sollte die Polizei bei einem Unfall eingreifen müssen, stehen die Daten des Fahrzeugs zur Klärung von Schuldfragen zur Verfügung. Allerdings gibt sich der Sprecher sehr selbstsicher, dass es während des Testzeitraums zu keinerlei Unfällen kommen wird. Bei möglichen strafrechtlichen Fragen wird im Einzelfall ermittelt. Denn neben individuellem Verschulden kann auch Organisationsversagen, zum Beispiel beim Hersteller oder Betreiber in Betracht kommen. Seit 2021 gibt es hierzu auch eine gültige Verordnung, die das juristische Gerüst für die Erteilung von Genehmigungen für autonome Fahrfunktion in festgelegten Betriebsbereichen regelt. Neben diesen komplexeren Fragen gibt es aber natürlich auch alltagsnahe Fragen, die geklärt sind. Was passiert zum Beispiel, wenn Passagiere die Türe blockieren? Wie bei normalen Bussen auch erkennt dies das Fahrzeug über Sensoren und der Schließvorgang wird unterbrochen oder gestoppt. Selbst im vollautonomen Betrieb müsste laut Verordnung immer ein Mensch den Betrieb des Fahrzeugs dauerhaft überwachen. Ein weiteres Thema ist der Betrieb der autonomen Busse bei Nacht. Die Fahrzeuge sind so konzipiert, dass sie &bdquo;auch bei schlechten Lichtverhältnissen und in der Nacht mehr erkennen können als menschliche Fahrer“, was theoretisch einen zukünftigen Betrieb rund um die Uhr ermöglicht. Auch interessant: Warum der autonome Bus keine Jobs wegnimmt Keine Angst vor Hackerangriffen auf das autonome Shuttle Datenschutz und Datensicherheit werden laut DB-Angaben sehr ernst genommen, und alle erhobenen Daten werden gemäß der DSGVO behandelt. Im Betrieb zeichnen die im Shuttle verbauten Kameras das Geschehen im Innenraum und rund um das Shuttle auf. Alle erhobenen Daten werden dabei ausschließlich projektspezifisch verarbeitet. Im Falle eines Systemausfalls oder einer Hacking-Attacke soll das Fahrzeug in der Lage sein, automatisch sicher anzuhalten oder die Kontrolle an den Sicherheitsfahrer zu übergeben. Die Technik ist gegen Cyberangriffe geschützt, und die Software erlaubt von außen lediglich die Vorgabe des Fahrziels. Damit wird eine Manipulation verhindert. Cybersecurity spielt laut den Betreibern eine entscheidende Rolle bei der Erteilung der Erprobungsgenehmigung für autonome Fahrzeuge. Um eine solche Genehmigung zu erhalten, müssen Hersteller und Betreiber nachweisen, dass ihre Fahrzeuge gegen Cyberangriffe geschützt sind. Dies ist bei dem in Herford eingesetzte Fahrzeug laut der Deutschen Bahn geschehen. Ein Missbrauch hinsichtlich Schwarzfahrer ist während des Testzeitraums ebenfalls ausgeschlossen. Denn der Zugang zu den autonomen Bussen ist nur für vorab registrierte Personen möglich und die Teilnahme erfolgt kontrolliert. Mehr zum Thema: Diese Erfahrungen haben andere Städte mit autonomen Bussen gemacht Wann der autonome Bus in Herford unterwegs ist Wer neugierig geworden ist und sich den autonomen Bus einmal aus der Nähe anschauen will, hat in den kommenden Wochen wieder Gelegenheit. 20. bis 22. Mai 3. bis 5. Juni 17. bis 19. Juni 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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