Rechtsextreme Demo in Herford: Hunderte könnten in die Stadt kommen

Herford. Mehrere rechtsextreme Gruppierungen aus OWL rufen im Mai zu einer Demonstration in der Herforder Innenstadt auf. Unter den Zusammenschlüssen sind auch solche, die der NRW-Verfassungsschutz dem Neonazi-Milieu zurechnet. Ein Polizeisprecher in Herford bestätigte, dass es einen Antrag für eine Veranstaltung in Herford gibt. Der Antrag sei eingegangen und werde derzeit geprüft. Die Ankündigung zu der Demonstration wurde seit Montagabend, 14. April, in sozialen Medien verbreitet. Demnach soll der Aufzug am 17. Mai am Alten Markt in Herford stattfinden. Propagiertes Thema: Recht und Ordnung, gegen Linksextremismus und rechtsfreie Räume. Auf dem Einladungsflyer ist ersichtlich, welche Gruppierungen zu dem Aufmarsch aufrufen und auch daran teilnehmen. Sie nennen sich zum Beispiel &bdquo;Der Störtrupp (DST)“, &bdquo;Jung und Stark (JS)“ oder &bdquo;Active Club OWL“. Und: Der NRW-Verfassungsschutz rechnet diese Gruppierungen dem Neonazi-Spektrum zu. Lesen Sie auch: Bündnis gegen Rechts demonstriert gegen Querdenker in Herford .responsive23-r9UYrGVS4f9Pkq45-bar-grouped-vertical-zahl-rechtsextremer-straf-und { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-r9UYrGVS4f9Pkq45-bar-grouped-vertical-zahl-rechtsextremer-straf-und { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-r9UYrGVS4f9Pkq45-bar-grouped-vertical-zahl-rechtsextremer-straf-und { padding-top: 142.86%; } } Bundesweit finden rechtsextreme Demos statt Sie stellen ein neues Phänomen der Organisationsform im rechtsextremen Spektrum dar: Gegründet wurden Gruppen wie diese im vergangenen Jahr, in denen sich vor allem junge Szene-Anhänger online organisieren. &bdquo;Auffallend ist der aggressive und gewaltbefürwortende Diskurs in deren Social-Media-Kanälen“, schreibt der Nachrichtendienst beispielsweise über &bdquo;DST“ und &bdquo;JS“. Ähnliches gilt auch für sogenannte &bdquo;Active Clubs“, die seit mehreren Monaten bundesweit entstehen, darunter in OWL. Für den NRW-Verfassungsschutz ist eine Zusammenarbeit wie nun in Herford neu. Recherchen hatten ergeben, dass offenbar Mitglieder des hiesigen &bdquo;Active Club“-Ablegers gut vernetzt mit gewaltbereiten Neonazis aus NRW und Niedersachsen sind. In sozialen Medien zeigen sich die jungen Rechtsextremen beispielsweise beim Kampfsport - ein mutmaßliches Mitglied veröffentlichte zudem mehrere Fotos von Waffen, darunter einer Schusswaffe. Solche rechtsextremen Demonstrationen wurden in den vergangenen Monaten bundesweit initiiert - ebenfalls unter ähnlichen Mottos. Darunter in Essen, Aachen oder Berlin. Je nach Ort beteiligte sich daran eine hohe zweistellige bis mittlere dreistellige Personenanzahl. Rechtsextreme aus ganz Deutschland wollen sich beteiligen Andere Gruppen, die zu der Demo mobilisieren, haben derweil klare Bezüge nach OWL: Diese nennen sich &bdquo;Heimat Erhalten“ oder &bdquo;Enkel gegen Links“ und sind offenbar aus den sogenannten Corona-Demos entstanden. Für den NRW-Verfassungsschutz sind gerade in der Region OWL die Überschneidungen dieser Demo-Szene sowie Rechtsextremen enorm. In der Ankündigung zu der Demonstration weisen verschiedene Gruppen auf Regeln auf der Demo hin. So gelte ein Alkoholverbot. Springerstiefel seien unerwünscht, ebenso &bdquo;verbotene Abzeichen oder Handzeichen“. Laut Beiträgen in sozialen Medien wollen sich offenbar auch Rechtsextreme aus weiten Teilen des Bundesgebiets beteiligen, beispielsweise aus Süddeutschland. Demo wegen Attacken auf Szene-Anhänger? Der Inhalt der Demo - der Protest gegen Linksextremismus und &bdquo;Anschläge auf Patrioten“ - könnte tatsächlich einen aktuellen Anlass haben, berichtet eine Sprecherin des NRW-Verfassungsschutzes. Denn in den vergangenen Wochen hatte es mehrere Aktionen der linksextremen Szene gegen eine zentrale Figur der Szene aus OWL gegeben: So haben beispielsweise Unbekannte Farbe vor der Haustür von Daniel K. aus Leopoldshöhe (Kreis Lippe) verschüttet und ihn öffentlich mit Flyern geoutet. K. ist Teil der rechtsextremen &bdquo;Freischar Westfalen“ sowie Organisator von der Delegitimierer-Gruppe &bdquo;Bielefeld steht auf“. In aktuellen Veröffentlichungen des NRW-Verfassungsschutzes wird er namentlich erwähnt. Er soll zudem hinter einem Profil in sozialen Medien stecken, das ebenfalls als Initiator der Demo in Herford genannt wird. Der Nachrichtendienst geht &bdquo;nach jetzigem Stand“ von einer niedrigen bis mittleren, dreistelligen Zahl an Teilnehmern aus. &bdquo;Es wird weiter zu beobachten sein, wie die Resonanz zu der Versammlung aussehen wird und ob weitere Gruppierungen oder Einzelpersonen anreisen“, sagt eine Sprecherin. Zudem sei auch eine Reaktion der linksextremistischen Szene auf die Demo &bdquo;wahrscheinlich“. Eine Sprecherin betont: &bdquo;Aktuell liegen hier keine Erkenntnisse zu geplanten Gegenveranstaltungen vor, Aufrufe zu Gegenprotesten können in diesem Spektrum auch kurzfristig erfolgen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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