Nach Magdeburg, Solingen und Co.: Wie will Herford künftig seine Stadtfeste sichern?

Herford. Bald stehen die ersten größeren Events und Volksfeste in Herford an. Viele Bürger fragen sich mit Blick auf die Auto-Attentate in Magdeburg oder die Messer-Attacke von Solingen: Wie sieht es mit den Sicherheitskonzepten für die heimischen Veranstaltungen aus? Die NW hat im Rathaus nachgefragt. Fest steht: Die Terror-Tat von Solingen mit mehreren Toten und vielen Verletzten hatte im August vergangenen Jahres auch auf dem zeitgleich stattfindenden Hoeker-Fest für Bestürzung und Entsetzen gesorgt. Trotz des schrecklichen Vorfalls hatten sich die heimischen Veranstalter für eine Fortführung des Stadtfests entschieden. Als Reaktion hatte man jedoch beispielsweise recht schnell die Präsenz der Sicherheits- und Ordnungskräfte in der Hansestadt an den folgenden Hoeker-Fest-Tagen hochgefahren. Und ähnlich war schon 2016 verfahren worden. Nach dem Lkw-Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz patrouillierten auch in Herford Polizisten mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen. Mittlerweile wird schon im Vorfeld von Großveranstaltungen ganz genau hingeschaut, wie allen möglichen Gefahrenlagen vorgebeugt werden könnte. So will man auch für kommende Jahrmärkte und City-Feten verwaltungsseitig in Sachen Sicherheit nachschärfen, heißt es aus dem Rathaus. Mit dem &bdquo;Herforder Frühling“ startet schließlich bald die Saison der großen Freiluft-Feste. Am 6. April werden wieder Tausende Besucher zu Automeile, Radewiger Frühlingsmarkt und verkaufsoffenem Sonntag in der Innenstadt erwartet. Und keine zwei Wochen später startet die Osterkirmes mit rund 100 Schaustellern – ein Volksfest, das auf die ganze Region ausstrahlt. Lesen Sie auch: Nach Messerattacke in Solingen: &bdquo;Zäune beim Hoeker-Fest lösen die Probleme nicht“ Ausschuss beschäftigt sich mit Thema Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt Herfords Beigeordneter Peter Böhm: &bdquo;Derzeit befinden wir uns in der verwaltungsinternen Abstimmung bezüglich der künftig erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen bei Großveranstaltungen.“ In der Sitzung des Haupt-und Finanzausschusses am 1. April stehe das Thema auf der Agenda. Vertreter von Pro Herford werden die Lokalpolitiker über mögliche Maßnahmen informieren. Was man verwaltungsseitig in der Hinsicht konkret in der Hansestadt unternehmen könne, verrät Böhm zwar noch nicht. Der Baudezernent erläutert jedoch: &bdquo;Sicherlich werden wir an einigen Stellen zusätzliche Absperrmaßnahmen vornehmen beziehungsweise fordern.“ Belastbare Zahlen, wie kostenintensiv solche Maßnahmen letztlich seien, lägen aktuell noch nicht vor, so der Beigeordnete. Derzeit gebe es im Stadtgebiet an drei Stellen elektronisch ausfahrbare Poller, die beispielsweise mögliche Auto-Attacken in der unmittelbaren City verhindern können. Diese befinden sich an der Komturstraße, der Brüderstraße und im Bereich Am Gange. Die Vorrichtungen waren laut Böhm im Rahmen von Ausbaumaßnahmen mit umgesetzt worden: &bdquo;Hierdurch sind der Stadt Kosten von rund 30.000 bis 40.000 Euro pro Straßenzug entstanden.“ Klar ist: In Zukunft werden Sicherheitsaspekte stärker als bislang auch bei stadtplanerischen Entscheidungen Berücksichtigung finden. Peter Böhm betont: &bdquo;Im Rahmen von anstehenden Tiefbaumaßnahmen in der Innenstadt werden wir auch künftig das Thema erforderliche Sicherheitsvorkehrungen bei Großveranstaltungen mit betrachten.“ Dabei müssten jedoch grundsätzlich der Aufwand und die Kosten bezüglich festverbauter Anlagen oder temporären Sicherheitsmaßnahmen abgewogen werden, so der Beigeordnete weiter. Mehr zum Thema: Schwer bewaffnete Polizisten schützen Weihnachtsmärkte in OWL und NRW Mehr Sicherheitspersonal Doch nicht nur in Sachen bauliche Maßnahmen blickt man im Herforder Rathaus mittlerweile anders auf Großveranstaltungen. Auch das Vorhalten von Sicherheitskräften ist ein Aspekt, der immer stärker ins Blickfeld der Veranstalter und Organisatoren gerät. Über die erforderliche Stärke der Sicherheitsdienste oder die Präsenz des Ordnungsdienstes werde jeweils abhängig von der Veranstaltung sowie der Gefahrenlage individuell mit Blick auf die jeweilige Veranstaltung entschieden, so Böhm. Er fügt an, dass es in den letzten Jahren jedoch erforderlich geworden sei, mehr Sicherheitspersonal und Co. für Events vorzuhalten. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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