Spenden in Herford: Diese sieben Zeichen deuten auf unseriöse Organisationen hin

Herford. Die Spendenbereitschaft der Bürger in Herford ist ungebrochen hoch. 2020 haben etwas mehr als 6.000 steuerpflichtige Menschen insgesamt rund 5,3 Millionen Euro an wohltätige Zwecke überwiesen. Das geht aus der neuesten Übersicht des Statistischen Landesamtes in NRW hervor. Und auch in den Jahren zuvor waren es ähnlich hohe Beträge. Doch immer wieder sorgen dubiose Organisationen und Vereine für Unsicherheit. Und viele fragen sich: Kommt meine Spende auch wirklich an? Was passiert mit meinem Geld? Und: Wie lassen sich seriöse Vereine von unseriösen unterscheiden? Sieben Anzeichen, anhand derer sich die schwarzen Schaffe erkennen lassen. 1. Sie üben Druck aus Wer auf dem Supermarkt-Parkplatz oder in der Innenstadt von den sogenannten &bdquo;Antänzern“ angesprochen oder gar bedrängt wird, sollte stutzig werden. Auch bei besonders emotionalen und angstmachenden Botschaften oder mitleiderregenden Fotos seitens der Spendensammler ist Vorsicht geboten. Zudem gilt: Niemand muss direkt spenden. &bdquo;Seriöse Organisationen haben unterschiedliche Möglichkeiten zu spenden – per Überweisung oder per Paypal zum Beispiel“, sagt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier. Forsches oder gar bedrohliches Verhalten müsse nicht hingenommen werden. &bdquo;Beim geringsten Verdacht eines Betruges sollte immer die Polizei verständigt werden“, so Simone Lah-Schnier. Zum Thema: Spenden für Kinder: Die passende Hilfsorganisation finden 2: Sie verplomben ihre Sammelbüchse nicht Ein beliebtes Mittel, schnell und unkompliziert kleine Spenden zu sammeln, ist die Sammelbüchse. Doch Vorsicht, wenn diese nicht verplombt ist. Zwar gibt es keine Plomben-Pflicht, doch nur mit einer Versiegelung ist das Geld auch wirklich vor Diebstahl gesichert. 3: Sie haben kein Impressum auf ihrer Website Einen eigenen Internetauftritt zu haben, ist heutzutage nichts Besonderes mehr. Jeder kann sich schnell, einfach und oft sogar kostenlos eine eigene Homepage designen. Heißt: Nur weil eine Spendenorganisation auch eine Homepage besitzt, ist das längst noch kein Garant für Seriosität. Erst der Blick ins Impressum verrät, wer wirklich hinter der Seite steckt. Gibt es keins oder ist es nicht vollständig, sollte die Spende noch einmal überdacht werden. 4: Sie sind nicht transparent Wohin geht das gespendete Geld? Wie viel davon wird für Werbung oder anderweitige Kosten genutzt? Diese Fragen beantworten die schwarzen Schafe nicht. Dabei gilt laut Verbraucherzentrale: Nur wer transparent ist und etwa Jahresberichte veröffentlicht oder Kontakte zum Vorstand und der Geschäftsführung anbietet, ist auch seriös. Zudem sollten maximal 30 Prozent der Einnahmen für Werbung und Verwaltung aufgewendet werden, so das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Hintergrund: Deutsche spenden mehr Geld – doch das ist nicht die ganze Wahrheit 5: Sie haben kein Spenden-Siegel Das DZI gilt als TÜV unter den Spendenorganisationen und vergibt an förderungswürdige Organisationen auf Basis einer jährlichen Prüfung ein Spenden-Siegel. Derzeit dürfen sich damit mehr als 200, überwiegend soziale Organisationen schmücken. Aber: Geprüft werden nur Hilfswerke, die mindestens seit zwei Jahren tätig sind und mehr als 25.000 Euro Gesamteinnahmen im Jahr haben. Außerdem müssen sie sich selbst beim DZI für eine Prüfung melden und die Kosten hierfür zahlen. Kleinere Organisationen können das oft nicht leisten, so die Kritik der Verbraucherzentrale. Wenn ein Verein in der DZI-Liste fehlt, bedeutet dies also nicht zwangsläufig, dass er unseriös ist. Auch wenn eine Hilfsorganisation als gemeinnützig anerkannt ist oder Mitglied in einem Dachverband (etwa der Deutsche Spendenrat) ist, deutet das auf Glaubwürdigkeit hin. 6: Sie agieren als Privatperson Der Deutsche Spendenrat warnt besonders vor Spenden an Privatpersonen, die unbekannt sind. Die Spende würden auf Privatkonten landen und entzögen sich jeder weiteren Kontrolle. 7: Sie setzen voll auf Fördermitgliedschaften Statt einer einmaligen Zahlung fließen bei den sogenannten Fördermitgliedschaften regelmäßig Zahlungen an die Organisation. Das ist nichts Problematisches, Hilfsorganisationen nutzen solche Mitgliedschaften, um langfristig planen zu können. Doch die schwarzen Schafe unter ihnen verstecken in den Verträgen böse Überraschungen. Steigende Monatsbeiträge, ein kompliziertes Kündigungsverfahren oder ein Geschäftssitz im Ausland sind Warnsignale. Das Problem: Solche Mitgliedschaften fallen nicht unter das Haustürwiderrufsgesetz und müssen schriftlich gekündigt werden. Bei seriösen Organisationen geht das häufig einfach, bei unseriösen ist es fast unmöglich. Lesen Sie auch: Stipendien für Studenten in OWL: Warum immer mehr private Förderer spenden

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