Gesucht: Ein neuer Standort für die Geschwister-Scholl-Schule in Herford

Herford. Nach der Entscheidung des Stadtrats gegen den Neubau der Geschwister-Scholl-Schule durch einen privaten Investor an der Gaußstraße, hat sich Bürgermeister Tim Kähler in einem offenen Brief an Rat und Verwaltung gewandt. Darin kündigt er an, den Bildungscampus, alternativ das gegenüberliegende Hammersmith-Areal als Standort für den Schulneubau prüfen zu lassen. Denn: Es stellt &bdquo;sich die Frage, wie es für die Schullandschaft in Herford weitergehen soll“, so Kähler. Unbestritten sei, dass weitere Investitionen in den Erhalt und die Modernisierung der Bildungsinfrastruktur auch in finanziell schwierigeren Zeiten notwendig seien. Lesen Sie auch: Rat entscheidet sich gegen geplanten Neubau der Geschwister-Scholl-Schule in Herford Der Kämmerer und die gesamte Verwaltung stellten zurzeit den Haushalt auf, und sie würden in der mittelfristigen Planung auch die Herausforderungen aufzeigen und Antworten geben. &bdquo;Es wird Sie nicht überraschen, dass auch die Hansestadt Herford vor denselben Finanzherausforderungen steht, vor denen alle Städte, Gemeinden und Kreise in NRW stehen. Herford ist keine Insel. Deshalb werden wir Schwerpunkte setzen müssen“, so Kähler. Für Kähler ist Bildung einer der wichtigsten Schwerpunkte Für ihn als Bürgermeister sei Bildung einer dieser Schwerpunkte, wenn nicht der wichtigste. In den vergangenen Jahren habe die Stadt ihre Investitionen sehr maßgeblich erhöht, Stichwort: Investitionsstau, &bdquo;auch wenn ich mir sicherlich bei dem einen oder anderen Projekt mehr Stringenz und weniger Pech gewünscht hätte“. Die Ergebnisse seien sichtbar und richtig. Aber: &bdquo;Wir sind noch nicht damit fertig“, so Kähler. &bdquo;Und auch für die kommenden Haushalte werde ich vorschlagen, die Investitionen in die Bildung (Schulen und Kitas) weiter in großer Höhe durchzuführen.“ Sein Ziel sei, als Kommune für Familien attraktive Angebote zu machen und &bdquo;in unsere Zukunft, nämlich in die Köpfe unserer Kinder, zu investieren“. Mit Blick auf die Realschullandschaft stellt Kähler fest, dass auch dort über viele Jahre nicht in dem Maße investiert wurde, wie es nötig gewesen wäre. Das schreibe er ohne Schuldzuweisung, das sei sicherlich gut begründet gewesen. &bdquo;Es bleibt aber de facto so, dass wir erhebliche Investitionsstaus haben.“ Die Geschwisteer-Scholl-Schule entspreche nicht mehr den Anforderungen einer modernen Bildungseinrichtung und könne auch nicht durch Um- und Anbau hergerichtet werden. Auf dem Stiftberg lässt sich die Infrastruktur mitnutzen &bdquo;Die Vorlage der Verwaltung hatte zur Grundlage, dass ein Ersatz der Schule in der Nähe, im Quartier erstellt werden sollte“, so Kähler. &bdquo;Nach der Ratsentscheidung und unter anderem mit Blick auf die Ausschreibungsergebnisse und Prüfung möglicher Alternativgrundstücke bei der Grundstückssuche steht für mich fest, dass in nächster Zukunft eine Realisierung eines Neubauvorhabens im Quartier nicht möglich ist.“ Lesen Sie auch: Die Pläne für den Neubau der Herforder Geschwister-Scholl-Realschule liegen vor Auf dem Stiftberg bestehe für eine Schule im Ganztagsbetrieb die Möglichkeit, die vorhandene Infrastruktur mitzunutzen. Dabei seien auch Synergieeffekte mit den bestehenden Bildungseinrichtungen zu prüfen, zum Beispiel, ob eine neu zu bauende Schule auch von anderen Bildungsträgern in den Abendstunden oder am Wochenende genutzt werden könne. Das Areal sei gut an die Innenstadt angebunden. Das neue ÖPNV-Konzept (Öffentlicher Personennahverkehr) sei bereits auf mehr Menschen auf dem Stiftberg ausgelegt. Und der Bau eines Parkhauses sei beschlossen. Das müsse gegebenenfalls nur noch geschärft werden. Der Standort sei auch mit Blick auf Anbindung und Wegebeziehungen gut geeignet. Elverdissen ist nach Kählers Ansicht nicht gut geeignet &bdquo;Der Neubau einer weiterführenden Schule in einem Außenbezirk hätte sicherlich eine suboptimalere Anbindung und weniger Chancen für Synergieeffekte“, so Kähler, der damit auf den Vorstoß der CDU Elverdissen reagiert, die das neue Wohngebiet in ihrem Stadtteil als Schulstandort vorgeschlagen hat. Der Bürgermeister will nun die städtischen Töchter mit der Prüfung beauftragen, insbesondere wohl die Stadtentwicklungsgesellschaft, die maßgeblich die Entwicklung der Konversionsflächen auf dem Stiftberg vorantreibt. &bdquo;Gerne sehe ich weiteren Vorschlägen entgegen“, so Kähler. &bdquo;Ich bin jedoch davon überzeugt, dass Attentismus (untätiges, abwartendes Verhalten, Anm. d. Red.) keine adäquate Antwort auf die Anforderungen an unsere Stadt ist. Durch Abwarten wurde noch nie eine Kommune fit gemacht.“

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