Christine Engelke ist die neue Direktorin des Amtsgerichts Herford

Herford. Christine Engelke, bisher stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts Minden, wird in Zukunft das Amtsgericht Herford leiten. Sie ist Nachfolgerin von Amtsgerichtsdirektor Bernd Kahre, der im April, einen Tag vor seinem 63. Geburtstag, in den Ruhestand verabschiedet wurde. Für Engelke ist der Richterberuf &bdquo;der schönste Beruf der Welt“, wie sie bei ihrer Ernennung durch den Präsidenten des Landgerichts Bielefeld, Klaus Petermann, am Dienstag, 27. August, in Bielefeld sagte. Er sei sinnstiftend, sagt sie. &bdquo;Man regelt etwas Sinnvolles.“ In Minden sei sie zuletzt für Familiensachen zuständig gewesen. Auf dem Gebiet versuchten Richter, das bestmögliche für die Kinder zu erreichen. &bdquo;Das ist zutiefst befriedigend.“ In Betreuungsfragen sei es ebenso, ergänzt Engelke. Familien- und Betreuungsfragen seien überhaupt &bdquo;die Stärke des Amtsgerichts“. Denn diese Bereiche werden nur an den Amts-, aber nicht an den Landgerichten verhandelt. Tierärztin, Redakteurin und Richterin waren Optionen Zum Jurastudium war Engelke, die 1968 in Bad Oeynhausen geboren wurde und dort auch aufgewachsen ist, durch die Erzählung des damaligen Direktors des Amtsgerichts Bad Oeynhausen, Helmut Domeier, gekommen. Ursprünglich wäre Tierärztin, Redakteurin und Richterin für sie in Betracht gekommen, erzählt sie. Domeier habe damals sein Berufsbild dargestellt. Und seine Erzählungen hätten sie begeistert: &bdquo;Ich dachte: Das klingt super.“ Engelke nahm ihr Jurastudium 1987 auf: Die Zentrale Vergabestelle für Studienplätze (ZVS), die damals die vielen angehenden Studenten auf die vorhandenen Studienplätze verteilte, schickte sie dann zunächst nach Saarbrücken: &bdquo;Ich wusste noch nicht einmal, wo genau das Saarland liegt“, erinnert sie sich. Sie zog dennoch dorthin, absolvierte ein Auslandssemester im britischen Exeter und schloss ihr Studium schließlich in Münster ab. &bdquo;Ich habe mich langsam wieder näher an Ostwestfalen rangerobbt.“ Dabei hoffte sie anfangs, dass es gut läuft im Studium, damit es auch mit dem Richter-Beruf klappt. &bdquo;Es hat geklappt“, sagt die neue Herforder Amtsgerichtsdirektorin, deren Freude darüber noch heute spürbar ist. Das Herforder Amtsgericht ist beliebt bei Richtern Nach dem Referendariat im Landgerichtsbezirk Bielefeld und ihrer Ernennung zur Richterin im Februar 1996 war ihre erste Station die für Bausachen zuständige Kammer am Landgericht Bielefeld. &bdquo;Das war nicht so schön“, wie sie einräumt. &bdquo;Das Dezernat war in keinem guten Zustand“: Sie habe es dort mit sehr vielen und sehr alten Verfahren und das &bdquo;rund um die Uhr“ zu tun gehabt. Die Erlösung kam, als sie noch im gleichen Jahr – wie bei jungen Richtern üblich – &bdquo;auf die Reise“ geschickt wurde: Fünf Jahre lang sprach Engelke nacheinander Recht an den Amtsgerichten in Minden, Lemgo, Bielefeld und Bünde. 2001 wurde sie schließlich zur Richterin am Amtsgericht Minden ernannt, wo sie seit Januar 2015 auch stellvertretende Direktorin war. In Minden gehörte die Mutter von drei Kindern einige Jahre lang auch den Kabarettisten der Mindener Stichlinge an. In Herford will sich Engelke jetzt erst einmal ansehen, was sie dort erwartet. &bdquo;Und dann kann ich das gestalten.“ Zur Seite steht ihr dort Tanja Schwöppe-Funk: Die Richterin ist stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts Herford, die auch seit Kahres Ausscheiden die Geschäfte des Amtsgerichts geführt hat. Herford sei ein Amtsgericht, das beliebt sei unter Richtern, sagt Petermann. Mit Bielefeld, Gütersloh und Minden gehöre es zu den großen Gerichten im Landgerichtsbezirk. Groß bedeute mehr als zehn Richter, so der Landgerichtspräsident. Am Herforder Amtsgericht seien rund 15 Richterinnen und Richter tätig.

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