Bunt, kreativ und gesund: Herforder Expertinnen geben Tipps für abwechslungsreiche Brotdosen

Herford. Der Blick in den Schulranzen eines Kindes kann für Eltern frustrierend sein. Mal sind die geschmierten Brote nur angebissen, mal gammeln sie im Rucksack tagelang vor sich hin. Damit der Pausensnack für die Schule auch wirklich gegessen wird, sollte die Brotbox abwechslungsreich und vielfältig sein. Zwei Expertinnen geben Eltern Tipps, wie sie die Box gesund befüllen können. Ein Pausensnack ist für die gesunde Entwicklung des Kindes, aber auch für dessen Konzentrationsfähigkeit wichtig. &bdquo;Um lernbereit zu sein, brauchen Kinder eine Grundlage im Bauch“, sagt Petra Schröder, Vorsitzende der Landfrauen Enger-Herford. Der Inhalt der Box sollte in den Pausen für die notwendige Energiezufuhr sorgen. Was nicht dazugehört: Zucker. &bdquo;Zucker ist nicht gut für die Konzentration. Das Kind wird erst hochgepusht, doch der Blutzuckerspiegel fällt schnell wieder ab und mehr Zucker wird gewünscht“, erklärt Cynthia Felsner, Gesundheitsberaterin und Dozentin bei der Volkshochschule in Herford. Ein Teufelskreis. Kinder beim Zubereiten miteinbeziehen Stattdessen rät Felsner: &bdquo;Der Inhalt der Brotbox sollte abwechslungsreich und so bunt wie möglich sein.“ Schröder ergänzt: &bdquo;Ein ausgewogenes Schulfrühstück besteht immer aus vier Komponenten - Obst, Gemüse, Vollkorn und Milch.“ Frisches Obst und knackiges Gemüse enthalten wichtige Vitamine. Vollkornprodukte liefern die nötige Energie und Milchprodukte haben viel Kalzium, &bdquo;was die Schüler im Wachstum für gesunde Zähne und Knochen brauchen“, erklärt die Landfrau. Um den Inhalt der Dosen den Kleinen so richtig schmackhaft zu machen, ist Abwechslung gefragt. &bdquo;Eltern können ihre Kinder super miteinbeziehen, etwa zusammen Gemüsesticks schnibbeln“, sagt Felsner, die Eltern rät, ihre Kinder von Beginn an bei der Essenszubereitung zugucken und mitmachen zu lassen. Kids lieben Möhrenpommes Auch Kreativität hilft, mehr Lust auf die gesunden Snacks zu machen. &bdquo;Das Auge isst mit, aber auch das Ohr“, sagt die Gesundheitsberaterin und gibt den Tipp, Möhrenstifte mal als Möhrenpommes zu bezeichnen. Felsner: &bdquo;Die Kinder haben Spaß daran, wenn das Gemüse anders heißt und mal anders geschnitten ist.“ Mit Plätzchenformen lassen sich Figuren aus Brot, Gemüse oder Obst ausstechen. Aus Pumpernickel, Käsewürfeln und kleinen Tomaten lassen sich schnell leckere Spieße spicken. Für Gemüsesticks können Eltern ihren Kindern auch Dips mitgeben. Hummus, Quark oder vegetarische Dips lassen sich gut für die Woche vorbereiten und in kleine Behälter abfüllen. &bdquo;Den Dip möglichst salz- und zuckerarm zubereiten“, sagt Felsner: &bdquo;Lieber Kräuter oder als gesundes Fett einen Tropfen Olivenöl dazugeben.“ Lese Sie auch: &bdquo;Aber Jonah-Joel kriegt Quinoa-Bällchen“: Eltern und der Kampf um die Brotdose Obst und Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden Lust aufs gesunde Naschen machen mundgerechte Obststücke. Statt dem Nachwuchs einen ganzen Apfel mit in den Ranzen zu packen, &bdquo;schneiden sie die Frucht lieber in Schnitze“, sagt Felsner. Das mögen die meisten Kinder lieber und würden das Obst quasi im Vorbeigehen essen, so die Expertin. Auch Blaubeeren, Himbeeren oder Erdbeeren sind leckere Snacks. &bdquo;Am besten saisonales Obst wählen“, sagen die Expertinnen. Damit der Inhalt in der Box geordnet bleibt, eignen sich Brotdosen mit Abtrennungen. Wer diese nicht besitzt, kann auf Silikonförmchen zurückgreifen. Diese lassen sich prima mit Obststücken, Nüssen, Gemüsesticks oder Rosinen füllen. &bdquo;Es dürfen aber ruhig auch mal Pizzaschnecken, ein paar Weingummi oder der Lieblingsriegel in der Brotbox landen“, sagt Felsner, rät aber: &bdquo;Es sollten Ausnahmen sein.“ Aber: &bdquo;Der Genuss darf nicht zu kurz kommen. Die Mischung macht’s.“ Das gehört nicht in die Pausenbox Bei Chipstüten machen beide Frauen keine Ausnahme: &bdquo;Die sollten tunlichst zu Hause bleiben.“ Auch Schokocroissants und Schokoriegel, Nutellabrote oder Donuts gehören nicht in die tägliche Pausenbox. Genauso wenig wie zuckrige Softdrinks. Stattdessen sollte dem Nachwuchs Wasser mitgegeben werden oder ungesüßter Tee. Denn all diese süßen Verführungen lieben zwar die meisten Kinder, tragen aber weder zu einer gesunden Ernährung noch zu mehr Konzentrationsvermögen bei. Auch auf Weißbrot und Milchbrötchen sollten Eltern verzichten. Beides seien laut Schröder keine guten Bestandteile für ein ausgewogenes Frühstück. Vollwertig sollten Getreideprodukte hingegen sein. &bdquo;Besonders gut eignet sich daher Vollkornbrot“, sagt die Landfrau. &bdquo;Am besten fein gemahlenes Vollkornbrot verwenden“, ergänzt Felsner. Aber auch Schwarzbrot, Mehrkornbrot oder Graubrot seien gute Energielieferanten. Das sind Alternativen zum belegten Brot Als Alternative kann die Box auch mal mit herzhaften Muffins (lassen sich super für einige Tage vorbereiten), einem Stück Quiche (zum Beispiel vom Vorabend) oder gefüllten Pfannkuchen befüllen. Dafür die Pfannkuchen mit Frischkäse oder Gemüseaufstrich bestreichen, Käse, Salat und geraspelte Möhren - oder was das Kind sonst gerne mag - drauf verteilen, aufrollen und fertig. Auch Haferflocken mit Obst und Joghurt entweder frisch oder als Overnight-Oats eignen sich gut für die Pause. Die Haferflocken dafür mit Milch angießen und im Kühlschrank über Nacht quellen lassen. Am Morgen nur noch frisches Obst oder Fruchtmus hinzugeben. 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