Taylor Swift in Deutschland: Warum Fans im Kreis Herford den Popstar lieben

Kreis Herford. Derzeit heißt es auch in Deutschland &bdquo;Welcome to the Eras-Tour!“. Taylor Swift startet in das erste ihrer insgesamt sieben Deutschlandkonzerte ihrer weltweit ausverkauften Tour. Nach Gelsenkirchen gastiert der Popstar in Hamburg und München und auch einige Fans aus dem Kreis Herford haben heiß begehrte Tickets ergattert können – darunter auch Freundinnen von mir und ich. Doch was ist es, was uns Fans an ihr so begeistert? Ein Erklärungsversuch. Drei Taylor Swift-Konzerte in Gelsenkirchen Die Vorfreude auf das Konzert in Gelsenkirchen ist riesig. Zu den ersten drei Konzerten werden alleine 160.000 Swifties, so nennen sich ihre Fans, mit Ticket ins Ruhrgebiet reisen – darüber hinaus auch unzählige Fans ohne Ticket, die einfach dabei sein und vor der Veltins-Arena mitsingen möchten. Taylor Swift ist weit mehr als nur eine erfolgreiche Sängerin und Songwriterin: Sie ist mittlerweile ein kulturelles Phänomen, das die Musikindustrie und die Popkultur nachhaltig geprägt hat. Lesen Sie auch: Zu Ehren von Taylor Swift: Gelsenkirchen wird &bdquo;Swiftkirchen“ In mehr als drei Stunden performt die Künstlerin mit ihrer Band 45 Live-Songs und reist gemeinsam mit ihren Fans durch die Zeit. Egal ob Country, Pop, Indie oder Folk - die 34-Jährige hat sich seit Beginn ihrer Karriere immer wieder neu erfunden und Genregrenzen überschritten. Jede einzelne &bdquo;Era“ steht dabei für eines ihrer elf Alben - inklusive der damit einhergehenden Ästhetik: &bdquo;Ganz besonders mag ich Taylor’s Kreativität und die Vielfalt ihrer Musik. Jede ,Era’ ist unterschiedlich und die einzelnen Lieder in sich ebenfalls“, erzählt mir Marlene aus Spenge. Taylor Swifts Einfluss und Erfolg sind unbestreitbar: Die US-Amerikanerin hat zahlreiche Rekorde gebrochen und unzählige Auszeichnungen erhalten. Sie ist eine der meistgestreamten Künstlerinnen aller Zeiten und hat 14 Grammy Awards gewonnen - darunter vier Mal &bdquo;Album of the Year“. Und: Sie hat eine besonders enge Beziehung zu uns Fans. Swift nutzt Plattform für politische Themen Laut &bdquo;New York Times“ habe Taylor Swift die Beziehung zwischen Star und Fan &bdquo;revolutioniert“. Sie nutzt soziale Medien, um mit uns in Kontakt zu treten, Überraschungsaktionen zu starten und exklusive Einblicke in ihr Leben und ihre Musik zu geben. Auch die Tatsache, dass sie ihren Fans häufig kleine Geschenke macht oder geheime Rätsel, versteckt, die wir lieben, zu lösen, ist für viele von uns außergewöhnlich. &bdquo;Ihre Authentizität und Nahbarkeit machen sie für uns besonders zugänglich und sympathisch. Auch, weil sie in ihren Songs Situationen und Gefühle beschreibt, die viele nicht-männliche Menschen sehr gut nachvollziehen können und in der restlichen Musikwelt unterrepräsentiert sind“, erzählt mir Emilie aus Bünde. Taylor Swift ist bekannt für ihre Fähigkeit, emotionale und persönliche Geschichten durch ihre Songs zu erzählen - manche davon sind zehn Minuten lang wie beispielsweise &bdquo;All Too Well“ von ihrem vierten Album. &bdquo;Gleichzeitig nutzt sie ihre immense Plattform auch, um sich für politische und soziale Themen einzusetzen“, so Emilie. Taylor Swift hat sich öffentlich für Rechte von Menschen ein, die oft kein Gehör finden. In ihrem Song &bdquo;The Man“ kritisiert sie den Umgang der Gesellschaft mit erfolgreichen Frauen. Zudem tritt sie öffentlich als Kritikerin von Donald Trump auf. Taylor Swift als wichtiges Vorbild Viele Fans heben hervor, dass sie sich durch Taylors Interaktion, die Musik, aber auch im Umgang untereinander sehr sicher und gesehen fühlen: &bdquo;Bei uns wird jede Person so akzeptiert, wie sie ist. Häufig ist direkt eine Verbindung da, wenn man mitbekommt, dass jemand anderes auch ein Fan von ihr ist“, erzählt Marlene. &bdquo;Und man darf ,girly’ sein, ohne ständig dafür kritisiert zu werden“, fügt sie hinzu. Sie habe das Gefühl, dass die Gesellschaft das sonst sehr belächele: &bdquo;Durch Taylor lernt man, dass man laut sein darf und dass man nicht zu viel ist“, so Marlene. Taylor Swift ist für sie, Emilie und viele andere ein sicherer Ort und ein wichtiges Vorbild. Mehr zum Thema: &bdquo;Swifties“ - So ticken die Fans von Taylor Swift Vielleicht auch deshalb erinnern Taylor-Swift-Konzerte an eine riesige, knallbunte Geburtstagsfeier: Cowboyboots, Glitzer-Bodys, Lametta-Jacken in allen Farben des Regenbogens – viele Fans kleiden sich in Outfits, die von Swifts Alben und Songs inspiriert sind. Eine besondere Tradition sind die sogenannten &bdquo;Friendship-Bracelets“. Die Freundschaftsarmbänder werden nicht nur gemeinschaftlich gebastelt, sondern dann auf den Konzerten als Andenken getauscht und verschenkt. Auch ich habe in den vergangenen Wochen 50 Armbänder gebastelt, um sie am Freitag in &bdquo;Swiftkirchen“ tauschen zu können. Kapitalismus profitiert von Swift-Fans Trotz meiner Begeisterung bedeutet das jedoch nicht, dass ich mit allem einverstanden bin, was Taylor Swift sonst macht. Die Frau ist vor allem Unternehmerin und ich konsumiere fleißig ihre Produkte. Ständig gibt es neue Vinyl-Editionen und Merchandise-Artikel – und die sind weder billig noch nachhaltig. Sie hat die komplette Kontrolle über ihre Musik und Außendarstellung und für mich als Fan wird sie so selbst zur perfekt kuratierten Pop-Illusion, an der ich teilhaben kann, wenn ich nur genug Geld ausgebe. Unter anderem ihr jüngstes Projekt, die Neuaufnahme ihrer sechs ersten Alben als &bdquo;Taylor’s Versions“, hat sie laut Forbes Magazine zur ersten Milliardärin der Geschichte gemacht, die das einzig und allein über Musik geschafft hat. Und ich habe jede einzelne Vinyl davon im Schrank stehen. Mehr zum Thema: Mehr als nur Musik - Das gehört alles zum Universum von Taylor Swift Worin Emilie, Marlene und ich uns einig sind: Es ist fast unmöglich, einen Lieblingssong zu benennen. Was wir jedoch benennen können, ist, worauf wir uns bei den Konzerten am meisten freuen: die Outfits und das gemeinsame Singen. Den Spaß und die Tränen. Und: Das Gefühl, dazuzugehören.

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