Explosion in Herforder Bar: So kümmert sich die Stadt um betroffene Anwohner

Herford. Ein Bild der Verwüstung bietet das Haus an der Steinstraße 9 in Herford nach der heftigen Detonation, die es dort am Sonntagvormittag gegeben hatte. Polizeibeamte bewachen den Ort des Geschehens, Brandgeruch liegt noch lange nach dem Ereignis in der Luft. &bdquo;Das Gebäude ist noch nicht freigegeben“, stellte Herfords Erster Beigeordneter Peter-Maria Böhm am Tag nach dem Brand im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“ fest. Das hat sich mittlerweile geändert. Bei dem Brandereignis wurde das Haus, in dem sich die Stevia-Bar befindet, zerstört. Die Stadt habe mit dem Eigentümer der Immobilie gesprochen, der wiederum mit seiner Versicherung Kontakt aufgenommen habe. Das Nachbargebäude der Bar war zunächst aus Sicherheitsgründen nicht bewohnbar. &bdquo;Wir haben zwei Personen unterbringen müssen“, sagt Böhm. Sie seien von der Stadt Herford kurzfristig in ein Hotel vermittelt worden. Nun kümmere sich das Sozialdezernat um die Betroffenen. &bdquo;In solch einem Moment sind wir die Ansprechpartner.“ Wie berichtet, waren zwischenzeitlich vom Deutschen Roten Kreuz 22 Betroffene aus den Nachbargebäuden betreut worden. SAE wurde nicht zusammengerufen Der Strom in dem betreffenden Bereich war zunächst abgestellt worden, so Böhm. Die Bauaufsicht wartete darauf, dass der vordere Teil des Hauses freigegeben werde. Immer noch erleichtert zeigt sich Böhm darüber, dass nach allen bisherigen Erkenntnissen bei der Detonation und dem nachfolgenden Brand niemand verletzt oder gar getötet worden sei. &bdquo;Wenn es zu einer zweiten Explosion gekommen wäre, hätten wir den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) zusammengerufen.“ So aber habe man entschieden, im Lichte der Erkenntnisse diesen Stab nicht auszulösen. &bdquo;Wir haben eine Rufbereitschaft der Verwaltung, die von der Ordnungsamtsleiterin Petra Dieme bedient wurde“, berichtet Böhm. Diese sei etwa von 12 Uhr mittags bis gegen 16.15 Uhr am Nachmittag im Einsatz gewesen, die Feuerwehr habe die Leitung des Einsatzes am Brandort innegehabt. Wenn der SAE offiziell zusammentrete, gehe die Regie auf die Stadt über, erläutert der Beigeordnete, der für die öffentliche Sicherheit in der Werrestadt verantwortlich ist. Deshalb wird der SAE auch in der Regel vom Ersten Beigeordneten geleitet. Ein solches Gremium trat zum Beispiel nach dem Brand einer Wohnung in einem Wohnkomplex am Otternbuschweg Mitte Februar zusammen, berichtet Böhm. Auch Hochwassersituationen seien zumeist ein Fall für das Auslösen des SAE, der neben städtischen Einrichtungen aus zahlreichen weiteren Beteiligten bestehe, wie etwa Polizei, DRK, Technisches Hilfswerk und auch Presse. Einsätze SAE würden zudem penibel protokolliert. &bdquo;Wir üben das regelmäßig“, sagt Böhm zu diesem Szenario. Lesen Sie auch: Brandermittler suchen Spuren in Herforder Brandruine Hammersmith-Gelände soll Brandgut aufnehmen Auch wenn die Stadt Herford letztlich den Einsatz nicht durch einen SAE an sich gezogen habe, seien die Ereignisse in der Straße außergewöhnlich. &bdquo;Über einem normalen Brand kreist kein Hubschrauber“, sagt Böhm. Solche Fluggeräte der Polizei waren über dem Brandort gekreist, um die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des THW bei ihrer Arbeit am Boden zu unterstützen. Das Gelände der ehemaligen Hammersmith-Kaserne sei von der Stadt zwischenzeitlich dafür vorbereitet worden, um als Lagerstätte für Brandgut von der Steinstraße zu dienen, berichtet Böhm. Da aber das gesamte Gelände von der Polizei beschlagnahmt worden sei, liege dieses immer noch vor Ort in einem Container. Besonders den sehr starken Benzingeruch in der Kanalisation in der Steinstraße, der auch einige Zeit nach der Explosion noch in der Gegend rund um den Brandort wahrzunehmen war, bezeichnet Böhm als &bdquo;außergewöhnlich“. Man wartet seitens der Stadt auf erste Erkenntnisse der Ermittler zu den Hintergründen.

Meistgelesen