Schnelle Erholung

Krebs-Patient aus dem Kreis Herford besteigt sieben Wochen nach OP einen Berg in Peru

Die Urologie des Kreisklinikums Herford ist auf Behandlung von Nierenkrebs spezialisiert. Wie ein OP-Roboter bei der schnellen Erholung hilft.

Professor Christian Meyer und Peter Kammann. | © Kreiskliniken Herford-Bünde AöR

08.04.2024 | 09.04.2024, 09:18

Kreis Herford. „Es fühlte sich an wie nach Hause kommen“, sagt Peter Kammann. Von 1980 bis 1982 lebte der heute 74-Jährige im Rahmen eines Promotionsstipendiums in Peru. Im vergangenen Jahr hat er seine alte südamerikanische Heimat gemeinsam mit seiner Tochter und deren Familie besucht, auch um die Ruinenstadt Machu Picchu zu besichtigen und den dazugehörigen Berg Huayna Picchu zu besteigen. So hatten es sich 1981 seine damals sechsjährige Tochter und er beim ersten Besuch der Ruinenstadt gegenseitig versprochen.

Zweieinhalb Monate vor Antritt der Reise erfährt Peter Kammann über eine Routineuntersuchung bei seinem Urologen, dass an seiner rechten Niere ein Tumor gewachsen ist – ein Zufallsbefund. „Die Reise war komplett geplant, die Flüge gebucht. Ich bin davon ausgegangen, dass ich alles absagen muss“, sagt Kammann.

In der Universitätsklinik für Urologie des Klinikums Herford erzählt der Mann aus Bünde von seinem Vorhaben. Christian Meyer, Direktor der Universitätsklinik, verspricht seinem Patienten, dass er die Reise antreten wird. Die operative und systemische Therapie von Nierentumoren ist einer der Schwerpunkte der Klinik.

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Keine Beeinträchtigungen nach der OP

Meyer operiert Kammann mit Hilfe des „da Vinci“-OP-Roboters. Dieses Vorgehen vermeidet einen großen schmerzhaften Schnitt und hilft bei der schnellen Erholung nach der OP. „Peter Kammann konnte so schon nach drei Tagen wieder nach Hause entlassen werden“, sagt Christian Meyer.

„Ich hatte nach der Operation keine Beeinträchtigungen und konnte mich schnell mobilisieren, um für die Reise nach Peru fit zu sein“, sagt Kammann. Meyer sollte recht behalten: Sieben Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt stieg sein Patient in den Flieger. „Ich habe mein Versprechen halten und den Gipfel des Huayna Picchu gemeinsam mit meiner Tochter erklimmen können“, sagt Kammann. „Und dafür bin ich Professor Meyer und seinem Team sehr dankbar.“

Peter Kammann und seine Tochter auf dem Gipfel des Huayna Picchu. - © Kreiskliniken Herford-Bünde AöR
Peter Kammann und seine Tochter auf dem Gipfel des Huayna Picchu. | © Kreiskliniken Herford-Bünde AöR

Informationen für Betroffene

Von Nierenkrebs betroffene Patienten, Angehörige und Interessierte haben die Möglichkeit, sich an den Treffpunkt Nierenkrebs zu wenden, eine Gruppe des Nierenkrebs-Netzwerks Deutschland.Unter der Leitung von Sigrid Spitznagel finden regelmäßige Treffen in Bad Oeynhausen statt. Auch hilfreiche Informationen werden über den Treffpunkt vermittelt. Um eine vorherige Kontaktaufnahme telefonisch unter Tel. 05731 1864509 oder per E-Mail an gruppe-owl@nierenkrebs-netzwerk.de wird gebeten. Informationen auf www.nierenkrebs-netzwerk.de.