Mit Rettungshubschrauber: Herforder Bürgermeister berichtet von Skiunfall

Herford. Wer Tim Kähler zum Lachen bringt, tut ihm derzeit keinen Gefallen. Husten sei ganz schlimm, sagt der Bürgermeister. Schlimm heißt schmerzhaft. Der 56-Jährige hat sich beim Skifahren in den Kitzbüheler Alpen am Montag, 25. März, auf der linken Körperseite die Rippen gebrochen, und zwar neun von zwölf auf der linken Körperseite - vom zweiten Rippenbogen an abwärts bis zum zehnten vorne und hinten. Auch seine linke Lunge sei teilweise eingefallen gewesen. Bei dem Alleinunfall hatte Kähler in einer Kurve die Kontrolle über seine Ski verloren und war gestürzt. Die Piste, auf der das passierte, war an der Stelle verengt, wie der Bürgermeister erzählt. Nach rechts ging ein Ziehweg ab, geradeaus sollte ein Fangnetz die Skifahrer davor schützen, den dahinter liegenden Abhang hinunterzustürzen. In der Kurve stand jedoch ein Skifahrer. Er habe versucht zu bremsen statt einfach vorbeizufahren, erzählt Kähler im &bdquo;NW“-Gespräch. Denn ein Stück weit hinter ihm fuhren seine Frau und sein Sohn, auf die er warten wollte. Dabei hätten sich seine Ski gekreuzt und er sei trotz Netz den Abhang hinuntergestürzt. Er habe noch gedacht, dass er in weichen Tiefschnee fallen werde. Doch der Schnee entpuppte sich als dünne Schicht, unter der sich eine Eisplatte verbarg Drainageschlauch in die Lunge gelegt Er habe sich nach dem Aufprall nur noch auf den Rücken drehen können, sagt Kähler. Mehr Bewegung ging nicht. Eine Skilehrerin war sofort zur Stelle und leistete Erste Hilfe. Zehn Minuten später sei der Rettungshubschrauber da gewesen. Noch auf der Piste habe er eine Spritze gegen die Schmerzen bekommen. Der Notarzt habe gesagt, dass ihm warm werden und das Mittel ihm sofort Entlastung bringen würde. Es habe so gut gewirkt, dass er insgeheim gedacht habe, die Rezeptur würde ihm auch für die eine oder andere Ratssitzung gefallen, wie Kähler augenzwinkernd erzählt. Im Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol hätten die Ärzte sofort eine Computertomographie vorgenommen, dabei gesehen, dass die Lunge Unterstützung braucht, ihn sofort in den Operationssaal geschoben und eine Drainage in die Lunge gelegt, damit Luft entweichen und Blut abfließen konnte. Schon am nächsten Tag sei alle Flüssigkeit abgeflossen gewesen, so dass die Ärzte den Drainageschlauch ziehen können. &bdquo;Es gibt Schöneres.“ &bdquo;Die wissen in der Klinik, was sie tun“ Aber die Klinik sei super aufgestellt. &bdquo;Die wissen dort, was sie tun. Das war alles sehr kompetent“, sagt Kähler, der von seiner Rettung von der Piste und der Behandlung im Krankenhaus sehr angetan ist. Das habe er auch dem Landeshauptmann - das österreichische Amt entspricht hierzulande in etwa der Position eines Landrats - geschrieben und ihn gebeten, seinen Dank an alle Helfer weiterzugeben. Für Kähler, der auch zum Wandern und Radfahren in die Kitzbüheler Alpen fährt, ist das nach der jüngsten Erfahrung eine durchaus beruhigende Erkenntnis, wie er sagt. Am Mittwoch, zwei Tage nach dem Sturz, habe der Arzt ihm mitgeteilt, dass sie ihm sehr starke Schmerzmittel geben würden, weil er ihn mobilisieren und am Freitag bereits entlassen wolle. &bdquo;Die haben mir immer genau gesagt, was sie tun und was sie erwarten“, sagt Kähler. Am Freitag sei er dann tatsächlich auf seinen eigenen Füßen aus dem Krankenhaus gegangen. Für Kähler ging es dann zunächst zurück ins Hotel. Am Sonntag, sechs Tage nach dem Unfall, sei er halb sitzend, halb liegend mit einem Krankentransport nach Herford gefahren worden. &bdquo;Acht Stunden Fahrt hätte ich sitzend noch nicht geschafft.“ Er könne aber gehen, stehen, sitzen, sich sogar selbst die Schule anziehen. Auch zwei, drei dienstliche Angelegenheiten habe er schon per E-Mail erledigt. &bdquo;Ich weiß, dass ich viel Glück gehabt habe. Das hätte ganz anders ausgehen können.“ Wann er gesundheitlich wieder ganz fit ist, vermag Kähler nicht zu sagen. Er müsse zwar kein Korsett tragen. Aber &bdquo;das wird sicher noch dauern. Rippen wachsen nicht so problemlos zusammen.“ Am Freitag würden zunächst die Fäden gezogen, mit denen die Ärzte die Öffnung für den Drainage-Schlauch genäht haben. Am kommenden Montag sei seine Hausärztin zurück aus ihrem Osterurlaub, ebenfalls einem Skiurlaub. Dann werde er weiter sehen. Mehr zum Herforder Bürgermeister Tim Kähler

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