Herford. Die Stadt Herford wird für das laufende Schuljahr die angekündigte Erhöhung der Essensbeiträge im Offenen Ganztag (OGS) an den Grundschulen Landsberger Straße, Obering und Stiftberg übernehmen. Bereits abgebuchte oder überwiesene Beiträge der Eltern werden im Februar zurückgezahlt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
An den drei genannten Schulen war es im vergangenen Jahr zu einem Trägerwechsel gekommen. Der jetzige Träger des Offenen Ganztags, die Turngemeinde Herford (TGH), hatte sich im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens als Träger für die Grundschulen Landsberger Straße, Obering und Stiftberg beworben und den Zuschlag Anfang Juni bekommen.
Mit den Eltern hätten zu diesem Zeitpunkt im März/April geschlossene Verträge für die Essensversorgung des Schuljahres 23/24 bestanden, die noch auf mitgeteilten Beträgen des vorherigen Trägers, der Evangelischen Jugendhilfe Schweicheln, basierten. Bei Vertragsschluss mit den Eltern sei noch nicht klar, wer die neue Trägerschaft der OGS übernehmen würde, schreibt die Stadt.
Förderprogramm ist ausgelaufen
Ebenfalls sei nicht bekannt gewesen, dass es zu Wechseln von Caterern kommen würde. So habe die Jugendhilfe Schweicheln an zwei von drei Standorten noch selbst, nach Vertragsschluss mit den Eltern, den Caterer gewechselt.
Hinzu komme als eine wesentliche Komponente des Preisanstieges das Auslaufen eines Förderprogramms des Landes NRW (Alltagshelferprogramm) zum 31. Dezember 2023, sodass die Kosten für Kräfte zur Begleitung der Essensversorgung nicht mehr übernommen und über die Elternbeiträge für die Mittagsverpflegung mit abgedeckt werden müssten. Über das Schuljahr hinweg zeichne sich so für die TGH ein Defizit von rund 100.000 Euro ab.
Den Eltern sei daraufhin von Seiten der Stadt im Dezember 2023 mitgeteilt worden, dass sich das Essensgeld erhöhe, an der Grundschule Stiftberg zum Beispiel um 25 Euro pro Monat (von 64,50 Euro auf 89,80 Euro). Dort und an der Grundschule Landsberger Straße habe sich auch rückwirkend ein Nachzahlbetrag von 22,50 Euro, beziehungsweise 40 Euro egeben. Dies habe zu Unmut und Verärgerung bei den Eltern geführt.
Stadt entschuldigt sich für Irritation
„Wir möchten uns für diese Irritation entschuldigen. Wir haben den Vorgang rechtlich prüfen lassen. Da es in den Verträgen mit den Eltern keine Anpassungsregelung gibt, haben wir uns dazu entschieden, die Mehrkosten für die genannten Schulen im laufenden Schuljahr zu übernehmen. Dadurch wird auch der Träger, die TGH, finanziell entlastet und kann weiterhin mit guter Qualität arbeiten“, sagt Patrick Puls, Beigeordneter Bildung, Jugend und Soziales.
Für das kommende Schuljahr müssen sich die Eltern jedoch auf eine Erhöhung der Essensbeiträge im Offenen Ganztag einstellen. Die Eltern der drei betroffenen Schulen werden in einem Elternbrief über die Rückerstattung bereits gezahlter Beiträge informiert, heißt es von der Stadt Herford.