Einlass-Stopp bei Wacken-Festival: Auch Fans aus dem Kreis Herford müssen abreisen

Kreis Herford. Für viele Heavy-Metal-Fans ist es das Highlight des Jahres. Doch nun fällt es für einige treue Anhänger ins Wasser. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das vom 2. bis 5. August stattfindende Wacken-Open-Air hat mit den anhaltenden Regenfällen zu kämpfen. Große Teile des Campingplatzes sind seit Tagen für Autos kaum passierbar, auch das Festivalgelände ist in sehr schlechtem Zustand. Nachdem am Dienstag, 1. August, vom Veranstalter bereits ein Anreise-Stopp verhängt wurde, ist seit Mittwoch, 2. August, klar, dass nicht alle Ticketinhaberinnen und -inhaber die Möglichkeit bekommen werden, das Festival zu besuchen. Mittlerweile musste aufgrund der Witterungsbedingungen ein Einlass-Stopp verhängt werden. Auch Menschen aus dem Kreis Herford sind davon betroffen. "Wir haben Tickets, aber Bändchen zum Einlass haben wir keine bekommen", sagt Bianca Schröder aus Hiddenhausen im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen". Und so bleibt ihr sowie ihren fünf Begleitern nichts anderes übrig, als enttäuscht die Heimreise anzutreten. Schon vor ihrer Anreise am Dienstagmorgen sei sie mit der Nachricht konfrontiert worden, dass kaum noch Fahrzeuge aufs Gelände des Campingplatzes gelassen werden können. "Aber probieren wollten wir es trotzdem", sagt die 26-Jährige. Großer Zusammenhalt vor Ort Traktoren haben die Autos und Wohnwagen zu diesem Zeitpunkt noch zu ihren Arealen auf dem Platz gezogen, allerdings sei nur ein Viertel der Fläche überhaupt nutzbar gewesen. Lange Wartezeiten hätten laut der aktuellen Nachrichtenlage eingeplant werden müssen. Im Verlauf der Fahrt wird der Gruppe klar, dass sie aufgrund des Anreise-Stopps nicht mehr auf das Gelände kommen würde. "So sind wir erst mal nach Itzehoe gefahren, das ist 20 Kilometer von Wacken entfernt", sagt Schröder. Und dort habe sie dann etwas erlebt, was sie und ihre Mitreisenden sehr berührt hätte. "Wir wurden auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt von einem Paar angesprochen", sagt sie. Die beiden hätten von der problematischen Situation für die vielen Besucher des Festivals gehört und würden gerne helfen. "Sie haben uns dann einen Platz in ihrem Garten zum Zelten angeboten", sagt Schröder. Doch dabei bleibt es nicht. Abends gibt es laut Schröder ein gemeinsames Grillfest auf der Terrasse des Paares. "Inklusive Dosenbier und Heavy Metal", verrät die 26-Jährige. Auf den schönen Abend folgen am Morgen allerdings schlechte Neuigkeiten. "Da haben wir vom Einlass-Stopp erfahren und dass wir trotz gültiger Tickets keine Bändchen für das Festival erhalten werden." Bis zu 30 Zentimeter hoch im Matsch Die sonst üblichen 85.000 Besucher wird es in diesem Jahr nicht geben, es werden aufgrund der Bedingungen deutlich weniger sein. So treten Schröder und ihre Begleiter die Heimreise an. Was mit ihren Tickets passiert, wissen sie noch nicht. "Ich gehe davon aus, dass sie für das nächste Jahr gültig bleiben", sagt sie. Trotz allem wird sie den Trip in positiver Erinnerung behalten. Wegen der Hilfsbereitschaft, die die Gruppe vor Ort erfahren hat. Jens Lencer aus Enger und seine Freunde haben dagegen Glück gehabt und sind noch rechtzeitig über einen "Schleichweg" auf das Festivalgelände, den "Holy Ground" gekommen, allerdings zunächst nicht die komplette Gruppe. So musste Lencers Schwester aufgrund des Einlass-Stopps ihre Anreise aus Berlin verschieben, ist mittlerweile aber auf dem Gelände eingetroffen. Ein weiterer Kumpel aus Herford wird am Donnerstagnachmittag ebenfalls mit der Bahn nach Wacken kommen und hofft ebenfalls, noch auf den Holy Ground zu kommen. Lencer, seit Jahren Stammgast in Wacken, ist direkt aus dem Urlaub in Dänemark und an der Schlei mit seinem Wohnwagen zum Festival gefahren. "Ich konnte von Osten anreisen und habe mich mit den anderen um 12.30 Uhr getroffen. Die waren morgens um 8 Uhr aus Herford losgefahren und sind einen großen Umweg über Neumünster gefahren, da es dort längst nicht so voll war." 30 Zentimeter im Matsch Bis zu 30 Zentimeter stehen die Besucher laut Jens Lencer nun im Matsch. Der Engeraner hofft dennoch, dass das Festival "nicht noch komplett abgebrochen wird". Die Kapazitätsgrenze sieht er auch mit deutlich weniger Zuschauern erreicht, "es geht ja auch darum, die Rettungswege freizuhalten. Angeblich hat hier am Dienstag ein Auto gebrannt und die Feuerwehr soll eine Stunde gebraucht haben, um zum Auto zu gelangen". Mehr zum Thema Erste Nacht beim Wacken-Festival: Minden-Lübbecker kämpft sich durch Schlamm Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping"

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