200.000 Menschen: Heiße Party zum Hoeker-Fest-Jubiläum in Herford

Herford. Erst gab’s eine heiße Eröffnung am Mittwoch, dann einen leichten Kälteschock am Donnerstag. Doch Freitag und Samstag war wettermäßig die Welt wieder in Ordnung auf dem Hoeker-Fest im 50. Jahr. So war es am Freitagabend wieder gesteckt voll auf dem Alten Markt mit &bdquo;Paradise at Midnight“ und in der Brüderstraße vor dem Kontor Kaffee mit DJ Mr. Brown. Das wurde noch getoppt am Samstagabend. Denn auch bei den &bdquo;Atomic Playboys“ mit einer abgefahrenen Show in Fantasy-Kostümen hat es auf dem Neuen Markt spontan &bdquo;Zoom“ gemacht und die Leute waren in bester Partylaune. Die Pro Herford schätzt, dass zum Jubiläum 50 Jahre Hoeker-Fest abermals rund 200.000 Menschen gefeiert haben. &bdquo;Es hat sich vielleicht anders verteilt als in Jahren, wo auf Plätzen manchmal gar kein Durchkommen war“, meint Yannik Seeberg. &bdquo;Atomic Playboys“-Sänger hat bei Corsmann Opel verkauft Mittendrin bei &bdquo;Atomic Playboys“ war Frontsänger Sascha Kränkel in einer weißen Kapitänsuniform. Das passt zur Heimat der Band: Hamburg. Tatsächlich hat Kränkel aber seine Wurzeln im Kreis Herford. Er ist wie Kollege und Schlagzeuger Florian &bdquo;Flow“ Weißbrich in Enger aufgewachsen und hat im Alter von 20 bis 30 in Herford am Gänsemarkt gewohnt. Während Flow heute in Spenge wohnt, lebt Sascha (41) an der Elbe. Er ist Sänger im Hauptberuf. &bdquo;Ich hatte Musik- und Gesangsunterricht an der Herforder Musikschule, aber nie das Ziel, Musik beruflich zu machen“, erinnert sich Sascha. So hat er beim Autohaus Corsmann in Herford Bürokaufmann gelernt und ist dann in den Verkauf gegangen: &bdquo;Ich habe bis 2011 Opel verkauft.“ Das Autohaus ging in die Insolvenz und Sascha nach Hamburg, um eine Ausbildung zum Gesangslehrer zu starten. &bdquo;Da ist der Knoten geplatzt und ich wusste, was ich machen wollte“, erinnert er sich. &bdquo;Wir sind musikalisch breit aufgestellt von Neue Deutsche Welle über Rock, Pop, Schlager, Charts und Mallorca-Hits. Von 18 bis 80 soll für jeden was dabei sein.“ Das Erfolgsrezept: &bdquo;Man darf sich selber nicht so ernst nehmen.“ Am Samstagnachmittag gehörten die Bühnen den Menschen aus Stadt und Umgebung. So startete der Tag auf dem Gänsemarkt mit Volkstänzen der Volkstanz- und Trachtengruppe Herford. Sie können für sich in Anspruch nehmen, schon beim ersten Hoeker-Fest auf dem Gänsemarkt dabei gewesen zu sein. Auf dem Neuen Markt boten die Tänzerinnen der Chilli Kitten aus Spenge eine temporeiche Show. Die Big Band des Friedrichs-Gymnasiums traf genau den richtigen Ton und erntete reichlich Applaus auf dem gut gefüllten Platz. Ein Klassiker des Hoeker-Festes ist die Modenschau der Recycling-Börse auf dem Alten Markt. Es ist mehr Show als Schau, denn es ist mehr Spaß als Ernst bei der Sache, wenn Claudio Vendramin die Models zu verschiedenen Themen auf den Laufsteg bittet. Schon lange im voraus werden meist schrille Klamotten, Schuhe, Hüten und Perücken beiseite gelegt, um dem Publikum Außergewöhnliches zeigen zu können. Modenschau der Recycling-Börse war die Krönung Immer mal riskiert Vendramin einen Seitenhieb auf die Politik – so bei der Kehrtwende in Sachen Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung. Nicht gerade klimafreundlich meint er – doch die Models zeigten Mode, die man bei Licht vielleicht nicht tragen würde. Bei &bdquo;Inflation und Korruption“ kam Seriöses zum Tragen und der Hinweis: &bdquo;Bei uns ist es günstig.“ Der Abschluss war im wahrsten Sinne des Wortes &bdquo;Die Krönung“: Da mischten sich Punk und Britisch-Festliches zu Ehren von King &bdquo;Charlie“. Zum Abschluss drängte sich das Publikum an den Laufsteg, als es Tütchen mit Blumensamenmischungen für die Umwelt und Rosen fürs Herz gab. Nicht so zufrieden wie in früheren Jahren war der ein oder andere Winzer vom Gänsemarkt. &bdquo;Das Musikprogramm passte nicht immer zu unseren Gästen und es fehlen Brezel und Käseplatten von Gilles“, war zu hören. Eine Lücke, die im nächsten Jahr gefüllt werden soll, meint Manfred Bischof. Im übrigen wolle man musikalisch auch neue Besucherkreise fürs Weindorf erschließen und es seien mehr Menschen auf dem Platz gewesen, als vor Corona. Positive Energie für die nächsten Monate Am sonnigen Sonntagnachmittag gehörten die Bühnen wieder den Vereinen und Tanzschulen. Die Stadt war voll, auch weil die Geschäfte geöffnet hatten. Die Menschen schlenderten entspannt durch die Straßen und schauten, was die Stadt zu bieten hat. &bdquo;Die Leute haben Lust auf dieses Fest“, hat Pro-Herford-Chef Frank Hölscher bemerkt. &bdquo;Es gibt der Stadt positive Energie für die nächsten Monate.“ Das nächste Höcker-Fest wird vom 5. bis 9. Juni 2024 gefeiert. Lesen Sie hier mehr zum Hoeker-Fest-Sonntag: Verkaufsoffen in Herford: Einzelhändler strahlen mit der Sonne um die Wette Weitere Infos zum Hoeker-Fest gibt es hier.

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