600 Menschen besuchen den Herforder Bildungscampus: Band Rednex sorgt für Stimmung

Herford. Symbolisch liegt ein Roter Teppich am Eingang zum Bildungscampus. Er ist für alle Herforderinnen und Herforder ausgerollt worden, die am Tag der offenen Tür am Samstag noch bis zum frühen Abend ihren Bildungscampus entdecken können. Passend zum Tag der Städtebauförderung ist viel Bewegung in der Stadt. Morgens wurden bereits die Pläne für die Umgestaltung des Rathausplatzes zwischen Markthalle und Rathaus präsentiert. Nachmittags, auf dem Gelände des Bildungscampus, kann eine fertige Umgestaltung präsentiert werden. "Stellen Sie sich einmal vor, wir hätten hier nichts entwickelt?", erinnerte Bürgermeister Tim Kähler an die anfänglichen Diskussionen in der Stadt über das ehemalige Kasernengelände am Stiftberg. "Ich bin froh, dass wir uns mit zwei Stimmen Mehrheit im Stadtrat für die städtebauliche Entwicklung hier entschieden haben. Sonst hätten wir hier heute hohes Gras und Ruinen." Auch Stefan Schwartze, der als Abgeordneter für die SPD im Bundestag sitzt, ist als Gast auf der Bühne: "Ich werde nie den Tag vergessen, als der damalige Bürgermeister Bruno Wollbrink mich anrief und so etwas sagte wie ,Sch..., die Briten ziehen ab. Was machen wir nur jetzt mit dem Gelände? Was bedeutet das für Herford?'" Tim Kähler: "Eine Stadt muss entwickelt werden" Das, was aus dieser ersten Frage entstanden ist, kann sich sehen lassen - das finden auch die Besucherinnen und Besucher. "Ich war noch nie hier und bin beeindruckt, wie schön und weitläufig das hier ist", sagt ein Familienvater, der mit Frau und drei kleinen Kindern gekommen ist. Die Kinder interessieren sich indes hauptsächlich für das H2O-Maskottchen Splash, das auf dem Gelände unterwegs ist. Und für die Sport- und Beschäftigungsangebote des H2O und der TG Herford. Überhaupt stellen sich einige Vereine auf dem Bildungscampus vor: zum Beispiel Mieter Bonitas, der Verein der Bismarckturmfreunde, die Zeitfreunde, die Schützengesellschaft und auch andere Mieter in den Gebäuden wie die Hochschule für Finanzen oder die FH OWL mit ihrem Studiengang Digital Solution Management. Bürgermeister Tim Kähler betonte, dass vor allem die Städtebaufördermittel, die vom Bund geflossen seien, die Entwicklung des insgesamt 20.000-Quadratmeter-Areals möglich gemacht hätten. "Dafür danke ich auch insbesondere Stefan Schwartze, der sich in Berlin dafür eingesetzt hat." Es sei dann aber auch eine Herausforderung gewesen, die Fläche in rund 18 Monaten von einer Kaserne in einen Bildungscampus zu verwandeln. "Auch wenn es manchmal mit Risiken verbunden ist, eine Stadt muss entwickelt werden. Das ist unsere Aufgabe. Und wenn es auch mal etwas teurer wird, als geplant - es nicht zu tun, wäre noch teurer gewesen." Band "Rednex" mit spektakulärer Show In den vergangenen Wochen haben einige Veranstaltungen wie Abibälle, Konzerte oder Vorträge auf dem Bildungscampus stattgefunden. "Aber es gibt hier noch sehr viel mehr Potenzial", so Thomas Dickenbrok, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadtentwicklungsgesellschaft SEH und hier zuständig für den Bildungscampus. Was in den vergangenen sieben Jahren an diesem Standort geleistet worden sei, sei eine Team-Leistung der gesamten SEH, betont er. Weitere Kooperationen, zum Beispiel mit dem Capitol-Kino, dem Marta, der Markthalle oder auch der TG Herford seien im Gespräch. "Es ist wichtig, dass wir den Bildungscampus noch mehr für alle Herforderinnen und Herforder öffnen", so Dickenbrok. "Dieser heutige Tag zeigt dafür Möglichkeiten auf." Die Stadt Herford und alle ihre Bürgerinnen und Bürger hätten mit dem Bildungscampus einen neuen Stadtteil geschenkt bekommen, brachte es Stefan Schwartze auf den Punkt. Und dieses Geschenk wurde gerne angenommen. Klönend, spielend, staunend und genießend füllten die Gäste ihren Bildungscampus mit Leben. Unter den Fahnen mit dem Rhinozeros drauf, das seit einiger Zeit symbolisch für den Bildungscampus steht. "Das Rhino hat seinen Ursprung in der Kasernenzeit. Es war ehemals das Logo für die britische Panzerbrigade. Wir haben es modernisiert und aufgegriffen", erklärt Thomas Dickenbrok. Gegen Endes des Tages ging es dann so richtig heiß her. Denn als die Band "Rednex" auf der Bühne erschien, war von der ersten Sekunde an Stimmung auf dem Campus.. Mit Songs wie "Cotton Eye Joe" oder "The Spirit of the Hawk" feierte die Band vor allem in den 1990er Jahren Erfolge. Doch dass die Herforderinnen und Herforder die Hits noch in den Ohren hatten, bewiesen sie durch lautstarkes Mitsingen. Animiert wurden sie dabei von einer Bühnenshow, die ihresgleichen sucht. In rasantem Tempo sprangen, tanzten und winkten die vier Bandmitglieder in Cowboy-Kleidung auf der Bühne herum, wechselten in Windeseile ihre Instrumente und klettertern sogar die Seitenteile der Bühne hinauf. Ein wahres musikalisches Spektakel, das einen Schlusspunkt unter den Tag der offenen Tür setzte, der vielen noch in Erinnerung bleiben wird.

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