Vorsicht Langfinger

Rempel-Trick: Taschendiebstähle häufen sich im Kreis Herford

Allein in der Stadt Herford sind in den vergangenen zwei Monaten fast 30 Diebstähle zur Anzeige gebracht worden. Polizei gibt Tipps, um Diebe zu erkennen.

Die Polizei nennt Tricks, wie man sich vor Taschendiebstahl schützen kann. | © Andreas Frücht

07.05.2023 | 07.05.2023, 05:00

Kreis Herford. In den vergangenen Wochen wurden bei der Kreispolizeibehörde Herford vermehrt Anzeigen wegen Taschendiebstahl erstattet. Taschendiebe machen sich insbesondere das Gedränge bei Veranstaltungen, aber gerade auch in Einkaufsmärkten zunutze, um zuzuschlagen.

In Herford fanden in den letzten zwei Monaten über 28 Fälle von Taschendiebstählen in Einkaufsmärkten statt, teilt die Pressestelle der Kreispolizei mit. Die Täter hatten es in den genannten Fällen überwiegend auf Geldbörsen in den Taschen abgesehen und wählten als Tatorte vermehrt Discounter aus.

Geringe Aufklärungsquote

Laut Kriminalstatistik wurden im Jahr 2022 in Deutschland insgesamt 98.512 Taschendiebstähle angezeigt, 2021 waren es noch 72.903 (2019: 94.106 Fälle). Viele Fälle bleiben unaufgeklärt, da die Taten von den Opfern häufig nicht gleich bemerkt werden. Die Statistik weist lediglich eine Aufklärungsquote für das Jahr 2022 von sechs Prozent aus.

Die Taschendiebe sind oft professionelle, international agierende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind. Bei den in Herford erstatteten Anzeigen wird in vielen Fällen vom sogenannten Rempel-Trick berichtet, so die Polizei. Bei dieser Masche wird das Opfer von einer Person angerempelt oder in ein intensives Gespräch verwickelt, während eine weitere Person die Handtasche oder auch Geldbörse aus der Tasche entwendet. Insbesondere die Beteiligung von Frauen beim Ablenkungsmanöver sind in den Herforder Fällen besonders auffällig.

Mit folgenden Tipps seien nach Angaben der Polizei Taschendiebe erkennbar und so schützen sich Personen vor einem Diebstahl:

  • Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen. Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.
  • Geld, Schecks, Kreditkarten und wichtige Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper tragen.
  • Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite tragen oder sich unter den Arm klemmen.
  • Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse nutzen.
  • Geldbörsen niemals oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen legen, sondern möglichst körpernah tragen.
  • Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen hängen oder unbeaufsichtigt lassen.

Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeuge, die in Zusammenhang mit einem Taschendiebstahl stehen könnten, werden unter Tel. 05221 8880 entgegengenommen.