Herforder Falschgeld-Fund: Daran können gefälschte Geldscheine erkannt werden

Herford. Im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz wegen versuchten Totschlags ging der Herforder Kripo ein großer Falschgeldfund ins Netz. Die Beamten entdeckten bei der Wohnungsdurchsuchung eines 38-jährigen Mannes knapp 7.000 Euro an gefälschten Geldscheinen. Wie viele der Blüten da bereits im Umlauf waren, ist nicht bekannt. Doch was gilt es zu tun, wenn einem Falschgeld untergejubelt wird? Oder besser noch: Wie lässt sich gefälschtes Geld schnell erkennen? Nach Angaben der Deutschen Bundesbank war im vergangenen Jahr mehr Falschgeld im Umlauf als im Vorjahr. 44.100 falsche Euro-Scheine hat die Bundesbank 2022 registriert, das ist ein Plus von 5,2 Prozent. Auch in Herford wird der Polizei immer mal wieder ein Falschgeldfund gemeldet, bestätigt der Pressesprecher Uwe Maser. Oftmals sind es einzelne Scheine, die zur Polizei gebracht werden. Wenn Bargeld den Besitzer wechselt, sei es unheimlich wichtig, genau hinzuschauen, sagt Maser. Denn: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht." Für Falschgeld gibt es keine Entschädigung, sagt die Polizei Herford Wer eine Blüte entdeckt, muss dies der Polizei oder der Hausbank melden, die den Fund dann an die Beamten weiterleitet. Der eigentliche Betrag ist dann weg. Wer einem Falschgeld-Betrüger auf dem Leim geht, ist somit in mehrfacher Hinsicht geschädigt, sagt Maser und fügt an: "Es gibt keine Entschädigung für den Falschgeldfund." Und wer das Geld nicht anzeigt, mache sich strafbar. Also gilt es vorher zu erkennen, ob einem Falschgeld überreicht wird oder nicht. Maser: "Denn den Schaden hat man hinterher selber." Oftmals nutzen Betrüger Orte, wo gerne mit Bargeld bezahlt werde, wie auf Weihnachtsmärkten oder Volksfesten. Zudem ist bei solchen Veranstaltungen die Fluktuation der Menschen hoch und demnach erinnern sich viele nicht mehr an denjenigen, der die Blüten in Umlauf gebracht hat. UV-Licht hilft beim Erkennen von Falschgeld Wer privat einen Gebrauchtwagen oder andere Artikel verkauft und dabei auf Bargeld setzt, sollte ganz genau hinschauen - und zwar auf alle Scheine. Nicht nur auf die oberen, rät der Polizeisprecher. "Das Geld in Ruhe nachzählen und überprüfen." Dabei könne auch eine Schwarzlichtlampe helfen. Hält man einen Geldschein unter UV-Licht leuchten die feinen, sonst nicht sichtbaren Fasern, bunt auf. Kippen, sehen, fühlen: Diese drei Parameter gilt es zu beachten, um Originale von Blüten zu unterscheiden. Wie das funktioniert, erklärt die Bundesbank. Fühlen Banknotenpapier fühlt sich griffig und fest an. Schon beim Anfassen der Banknote können so einfache Fälschungen oft erkannt werden. Zur Sicherheit empfiehlt die Bundesbank jedoch, weitere Merkmale zu prüfen. Auf der Vorderseite der Geldscheine sind zum Beispiel hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief zu fühlen. Am linken Rand findet sich in der Europa-Serie der Schriftzug "BCE ECB E?? EZB EKP EKT EKB B?E EBC" sowie "ESB" ab der 50-Euro-Note und zusätzlich Schraffuren am rechten und linken Rand. Sehen Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich jeder Note als Schattenbild sehen, wenn der Schein gegen das Licht gehalten wird. Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durchsichtiges Fenster. Es zeigt ein Porträt der Europa, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Kippen Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, welche die Motive umgeben. Die Banknoten der Europa-Serie weisen zudem auf der Vorderseite links unten die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- und abwärts. Die 100- und 200-Euro-Scheine sind zusätzlich sicherheitstechnisch aufgewertet: In der Smaragdzahl sind mehrere Euro-Symbole zu sehen, die ihre Größe und Farbe ändern. Im Hologramm ist das Satellitenmerkmal zu finden. Hier kreisen zwei Euro-Zeichen um die Wertzahl. Die höchsten Anteile bei Geldfälschungen sind dilettantisch Besonders häufig sind 2022 gefälschte 50-Euro-Scheine aufgefallen. 18.083 waren es in der Anzahl und damit 41 Prozent aller registrierten Blüten der Bundesbank. Auf Platz zwei der beliebten Fälschungen steht die 20-Euro-Note mit 12.514 registrierten falschen Scheinen (28 Prozent). Den größten Anteil nahmen nach Angaben der Bundesbank die wirklich leicht erkennbaren Fälschungen ein. Die Scheine sind mit dem Aufdruck "Movie Money" oder "Prop copy" versehen. "Diese Noten weisen keinerlei Sicherheitsmerkmale auf", so Burkhard Balz, das für Bargeld zuständige Mitglied im Bundesbank-Vorstand.

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