In Elverdissen sollen nun drei neue Nachbarschaften entstehen

Herford. Über die Rahmenplanung für das neue Wohnquartier in Elverdissen ist entschieden: Die Bau- und Umweltpolitiker haben die Bauverwaltung beauftragt, mit der Planungsvariante A1 weiterzuarbeiten. Diese Variante hatte auch auch die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in dem Stadtteil schon bevorzugt. Der Entwurf sieht drei Nachbarschaften vor, die durch Wege miteinander verbunden, aber durch Grün voneinander getrennt sind. Die Bebauung orientiert sich dabei jeweils um kleine öffentliche Plätze herum. Der nordöstliche Bereich der städtebaulichen Rahmenplanung A1 ist dabei durch mehrere Mehrfamilienhäuser am stärksten verdichtet. Die Entscheidung ist eine über die Struktur des Gebiets Der öffentliche Platz in diesem Bereich wird durch eine dreigeschossige Bebauung städtebaulich eingefasst, heißt es in den Erklärungen zum Beschluss. Dabei betonte die Verwaltung, dass es ihr bei der Entscheidung für eine Planungsvariante zunächst nur um die Struktur des Gebiets gehe, noch nicht um Geschosshöhen und Wohnungsdichte. Angrenzend zur Kindertagesstätte bleibt in der nordöstlichen Nachbarschaft eine Zweifachsporthalle eine Option. Dieser Standort könne aber auch anders, beispielsweise durch Mehrfamilienhäuser bebaut werden. Entlang des Biemser Wegs und in Richtung der südlichen Nachbarschaft sind Gebäude mit einer geringeren Geschossigkeit dargestellt. In der südlichen Nachbarschaft gibt es keine Mehrfamilienhäuser, sondern eine Mischung aus Reihen- und Doppelhäusern. In der nordwestlichen Nachbarschaft ist eine Mischung aus Mehrfamilienhäusern, Reihen- und Doppelhäusern angedacht. Die Stadt legt Ansichten der Straßenzüge mit Gebäuden vor Zur Anzahl der Geschosse legte Baubeigeordneter Peter Maria Böhm grafische Ansichten vor. Sie zeigten den Biemser Weg und die Brandheidestraße jeweils in Varianten, die Gebäude mit aufgesetzte Staffelschossen oder Giebeln zeigen. Dabei können die Staffelgeschosse zum Quartier oder zur Straße hin zurückgesetzt sein. Im Ausschuss gab es allerdings Zweifel, dass da die Größenverhältnisse stimmen. Die Stellplätze für die Mehrfamilienhäuser sollen in einer Tiefgarage liegen, eine übermäßige Flächenversiegelung wollen die Planer damit verhindern. Die Reihen- und Doppelhäuser erhalten oberirdische Stellplätze. Für die Sporthalle ist ein Parkplatz vorgesehen. Das neue Quartier soll keinen Durchgangsverkehr erlauben. Die Äußerung der Verwaltung, dass es bei der Entscheidung für eine der Rahmenplanungen nur um die Struktur des Entwurfs gehe, mit dem die Verwaltung dann weiterarbeiten könne, stellte Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004) in Frage: Zu oft habe schon er erlebt, dass es im Nachhinein geheißen habe, das habe der Ausschuss doch bereits beschlossen, sagte er. Der Ausschuss hat die gesamtstädtische Interessen im Blick Ansichten, die schon Bürgermeister Tim Kähler im NW-Gespräch geäußert hatte, teilte Herbert Even (Grüne): Mit der zur Verfügung stehenden Fläche müsse heute anders umgegangen werden als in den 70er Jahren, sagte er. Im Übrigen gebe es an der Brandheidestraße bereits Gebäude mit drei Geschossen plus Staffelgeschoss. Für "absoluten Blödsinn" hielt Even Äußerungen, nach denen im Quartier ein sozialer Brennpunkt entstehen werde. "Wer kommt auf die Idee, nur weil wir auch Mehrfamilienhäuser planen?" fragte er. Und selbst wenn es so wäre, gehe es nicht an, dass die Stadt für die Menschen, die in den Mehrfamilienhäusern wohnen werden, ein eigenes Quartier schafft. Die Baupolitiker hätten aus gesamtstädtischer Sicht zu planen, nicht aus der begrenzten Elverdisser. Christian Bäuerle (FDP) ergänzte, dass eine Wohnung im Mehrfamilienhaus auch für junge Leute interessant sei. Even regte einen begrenzten sozial geförderten Wohnungsbau und ein städtebauliches Konzept an, das von einer autofreien Fläche ausgehe. Für seine Fraktionskollegin Claudia Schumacher ist das keine Frage der Größe einer Stadt. Sie müssten sich bei der weiteren Planung fragen, wie die Gesellschaft in 20 Jahren leben werde, sagte sie. Ein autofreies Quartier sei zudem eine Chance für die Kinder, die dann ungefährdet im Wohngebiet spielen könnten. Für viele Ältere ist ein zentraler Parkplatz nicht barrierefrei Die SPD-Fraktion kann sich ein autofreies Quartier dennoch nicht vorstellen, wie Erhard Stuckenholz sagte. Denn viele Elverdisser wünschten sich barrierefreien Wohnraum. Und für Gehbehinderte seien schon 20 Meter bis zum Haus zu viel. Bäuerle ergänzte: "Wenn alle Leute umgedacht haben, können wir das so machen mit dem zentralen Parken." Ausschussvorsitzender Werner Seeger (CDU) fasste zusammen, was seiner Fraktion wichtig war: Sie hätten für die gesamte Stadt zu entscheiden, könnten die vorhandene Fläche nicht so überplanen, wie sie das in den 70er Jahren getan hätten, und sähen in dem Vorhaben die Chance, eine moderne Siedlung zu errichten, die den Menschen ein komfortables Wohnen ermögliche.

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