So ist das Eigentum an Mietwohnungen in Herford verteilt

Herford. Mit rund 3.800 Wohnungen ist die städtische WWS die größte Einzel-Eigentümerin von Mietwohnungen in der Hansestadt. Die Wurzeln des Unternehmens reichen ins Jahr 1935 zurück. Doch wenn es um weitere Daten zum gesamten Herforder Wohnungsbestand und seinen Eigentümern geht, werden Zahlen eher rar. Denn einen Überblick über Häuser und Mietwohnungen gibt es nicht. Dabei gibt es, wie sich aktuell an Hand von Meldungen aus Augustdorf und Herten, die sich auf Wohnungen des auch in Herford präsenten Düsseldorfer Wohnungsbauunternehmens Belvona beziehen, zeigt, durchaus gute Gründe, zumindest einen groben Überblick über die Daten zu haben. Die Zahlen Aktuell existieren nur Schätzzahlen. Insgesamt hat Herford rund 67.000 Einwohner. Experten gehen davon aus, dass es damit auch rund 33.000 Haushalte, also auch Wohnungen gibt. Rund 41 Prozent – das wären rund 13.500 Objekte – werden danach von den Eigentümern selbst bewohnt. Bleiben grob gerechnet rund 20.000 Wohnungen. Von denen sind wiederum ebenfalls rund 13.500 Wohnungen oder rund 67 Prozent im privaten Eigentum. Viele Eigentümer haben mit der Verwaltung Unternehmen beauftragt, die sich von der Miete bis zu Reparaturen um alles kümmern sollen. Zu diesen Objekten zählen auch Wohnungen in zwei Elverdisser Mehrfamilienhäusern, die von einem belgischen Unternehmen an belgische Kunden verkauft wurden. Weil es sich um Schrottimmobilien handeln soll, wird nun vor Gericht gestritten. Größte Eigentümerin ist die WWS Von den verbleibenden rund 6.000 Wohnungen gehören wiederum rund 3.800 Wohnungen der städtischen Tochter WWS - damit liegt die Hansestadt weit über dem nordrhein-westfälischen Schnitt. Weitere Wohnungen hat die Landesentwicklungsgesellschaft, kurz LEG, in ihrem Eigentum. Wie Angela Meier von der Geschäftsführung des Herforder Mietervereins erklärt, gebe es mit diesen Vermietern tendenziell nur wenig Probleme und wenn, würden die meist schnell ausgeräumt. Mit Immobilienunternehmen stelle sich die Situation aber oft anders dar. Oft würden Mieter-Beschwerden einfach ignoriert. Sie habe sehr oft das Gefühl, dass viele Unternehmen die Eingaben der Mieter wegen baulicher oder technischer Problemen bewusst auf die lange Bank schieben und einfach aussitzen wollten, so Meier weiter. Belvona an der Berliner Straße Zu den in Herford vertretenen Immobilienunternehmen zählt unter anderem die in Schlagzeilen geratene Belvona aus Düsseldorf - der Name, offenbar ein Kunstwort aus "Belle" für die Schöne und Wohnen. Belvona hat große Teile der Immobilien der Altro Mondo übernommen. In Herford sind es Wohnungen im Lindwurm an der Berliner Straße. Anders als in Augustdorf, wo Mieter kein Gas hatten, nicht heizen konnten und mittlerweile die Kripo ermittelt, oder in Herten, wo die Stadt Mehrfamilienhäuser des Unternehmens wegen der Unbewohnbarkeit und bestehender Lebensgefahr für die Bewohner räumen ließ, gebe es in Herford derzeit keine Probleme mit Belvona, erklärt Meier. So etwas können sich natürlich wieder ändern. In Herford besitzt Belvona nach eigenen Angaben 74 zwischen 40 bis 94 Quadratmeter große Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Dagegen beschäftige die in Minden ansässige Peach Property, die Wohnungen an der Magdeburger und Halberstedter Straße besitzt, derzeit den Herforder Mieterverein: Sie habe ihren Mietern Mieterhöhungen zukommen lassen, erklärt Angela Meier weiter. Es handele sich aber um Sozialwohnungen. Bei denen müsse eine Mieterhöhung zuvor durch die Stadt Herford abgesegnet sein. Doch das sei nicht der Fall. Am Sitz des Unternehmens in Minden, wo die Mieter ebenfalls Mieterhöhungen erhalten hatten, ist die Stadtverwaltung deshalb bereits aktiv geworden.

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